„Die Gemeinschaft mit Frauen stärkt mich“
Glaubenszeugnis
Elisabeth Handler aus Lichtenegg ist seit Jahrzehnten engagiertes Mitglied in der Katholischen Frauenbewegung. Die Veranstaltungen sind der Bankangestellten immer wichtig gewesen. Dafür hat sie sich auch in stressigen Zeiten immer Zeit freigeschaufelt.
Aussicht auf den Ruhestand
Frau Handler, wie geht es Ihnen mit der Aussicht auf die freie Zeit in der Pension?
Es geht mir gut. Nur meine Kunden und die Kollegen in der Bank werde ich vermissen. (Lacht.) Aber einen Pensionsschock werde ich wahrscheinlich nicht bekommen. Ich habe seit August ein Enkelkind, vielleicht braucht mich meine Tochter deshalb öfter, und es gibt Dinge, die neben der Arbeit oft zu kurz gekommen sind: Handarbeiten, Lesen, In-der-Natur-Sein. Ich bin ein Mensch, der vielfältige Interessen hat.
Frauenbewegung als Kraftquelle
Aktiv waren Sie immer schon. Seit Jahrzehnten sind Sie ein aktives Mitglied der Katholischen Frauenbewegung (KFB).
Ich bin direkt von der Katholischen Jugend in die Frauenbewegung gekommen, ja. Die Gemeinschaft mit den anderen Frauen habe ich stets als sehr bestärkend empfunden. Sich darüber auszutauschen, wie andere ihren Alltag meistern, war und ist für mich wichtig. Bei der Katholischen Frauenbewegung konnte ich mich weiterentwickeln und weiterbilden. Mir hat es immer schon gefallen, zu Veranstaltungen zu gehen und die Angebote der Katholischen Frauenbewegung wahrzunehmen. Themen wie ‚Wie vereinbare ich Beruf und Familie?‘, ‚Wie kann ich mir Auszeiten schaffen?‘, aber auch biblische Themen interessieren mich sehr. Wenn ich irgendwo von einem spannenden Vortrag oder von einem Seminar lese, bin ich dabei. Selbst als mein Mann und ich unser Haus gebaut haben, habe ich regelmäßig Veranstaltungen für uns rausgesucht. Wir haben damals viele Angebote der Schönstatt-Familienbewegung in Anspruch genommen, wo wir als Ehepaar und Familie gestärkt wurden.
Frauen stärken durch Gemeinschaft
Ihnen war immer ein Anliegen, dass andere Menschen von solchen Angeboten profitieren.
Wenn ich heute zu einem Vortrag oder einem Seminar fahre, rede ich meistens ein paar Leute in meinem Umfeld an und frage sie, ob sie mitkommen möchten. Und wir veranstalten bei uns in der Pfarre auch selbst regelmäßig etwas. Morgen zum Beispiel gibt es einen Vortrag zum Thema ‚Heilsgeschichten in der Bibel‘. In der Frauenbewegung kümmern wir uns natürlich ums Pfarrcafé, backen Kuchen – das ist schön und wichtig. Aber darüber hinaus denke ich, dass die Frauenbewegung mehr als das sein muss. Und ich betone immer, dass man nicht Mitglied sein muss, um bei den Veranstaltungen dabei zu sein. Denn einige haben eine Scheu, zu kommen, weil sie glauben, dass sie dann gleich beitreten müssen.
Frauen im Einsatz für die Pfarre
Die katholische Frauenbewegung unterstützt auch im Pfarrleben auf sehr praktische Weise. Was übernehmen Sie und Ihre Mitstreiterinnen alles?
Als die ältere Frau, die für die Kirchenreinigung und den Blumenschmuck verantwortlich war, plötzlich ausgefallen ist, haben wir uns in Teams organisiert. Wir sind 24 Frauen, die jeweils zu zweit die Kirche putzen, beziehungsweise zu viert, die den Blumenschmuck übernehmen. Das ist gut machbar und keine ist überfordert. Überhaupt arbeiten wir in der Katholischen Frauenbewegung gerne in Teams, auch auf Dekanatsebene – da bin ich im Leitungsteam. Das hat sich sehr bewährt.
„Das Gebet ist mir für meine persönliche Spiritualität ein großes Anliegen.“
Gebets-App als tägliche spirituelle Quelle
Neben den vielen Veranstaltungen, die Sie besuchen, spielt als geistliche Quelle eine App eine wichtige Rolle für Sie. Wie nutzen Sie diese?
Das Gebet ist mir für meine persönliche Spiritualität ein großes Anliegen. Vor einem Jahr habe ich die App ‚Einfach beten‘ von den Jesuiten kennen gelernt. Seitdem höre ich jeden Tag in der Früh in der App eine Bibelstelle. Es gibt einige Fragen dazu und eine kurze Stille für das persönliche Gebet. Dieses Format bekomme ich in der Früh gut unter, und ich merke, wie gut es mir tut.
Elisabeth Handler
- Alter: 60
- Wohnort: Lichtenegg
- Leitsatz: Jeder Mensch ist ein Lieblingsgedanke Gottes. Ein Satz, der mir im Umgang mit Menschen hilft.
- Gott ist für mich: der ‚Ich bin da‘, an den ich mich immer wenden kann.
- Sonntag bedeutet für mich: Gottesdienstbesuch und Auszeit.