„Ich bin am richtigen Platz“

Glaubenszeugnis
Ausgabe Nr. 45
  • Spiritualität
Autor:
Den Boden für Gott bereiten – das versucht Katharina Fabiani (Mitte) mit Freude und Leidenschaft.
Den Boden für Gott bereiten – das versucht Katharina Fabiani (Mitte) mit Freude und Leidenschaft. ©Privat
Den Boden für Gott bereiten – das versucht Katharina Fabiani mit Freude und Leidenschaft. Wie ihr der Glaube hilft, erfahren Sie im Artikel.
Den Boden für Gott bereiten – das versucht Katharina Fabiani mit Freude und Leidenschaft. Wie ihr der Glaube hilft, erfahren Sie im Artikel. ©Symbolbild/istock

Nach anfänglichem Hadern ist Katharina Fabiani heute begeistert von ihrem Einsatzort als Lehrerin. Als dreifache Mutter ist die 45-Jährige tiefenentspannt, was den Glauben ihrer Kinder angeht. Sie selbst hat erlebt: Gott findet seinen Weg.

Katharina Fabiani ist Lehrerin für katholische Religion, Italienisch und digitale Grundbildung. Als sie erlebte, wie für sie gebetet wurde, hat sich ihr Leben verändert. Sie erzählt, wie sie zum Glauben gefunden hat. 

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Religion und Glaube in der Schule

Kathi, du unterrichtest seit 14 Jahren in einem öffentlichen Gymnasium im 20. Bezirk. Am Anfang warst du davon gar nicht begeistert. Warum nicht? 

Ich habe lange innerlich mit diesem Standort gekämpft. Viele der Schüler haben Migrationshintergrund, es gibt nur wenige Katholiken. Zuerst dachte ich mir, dass es in einem anderen Bezirk mit mehr katholischen Schülern bestimmt einfacher sein würde, Religion zu unterrichten. Mittlerweile möchte ich hier nicht mehr weg. Es stimmt zwar, dass die Gruppe der katholischen Schüler im Religionsunterricht manches Mal recht klein ist. Dafür sitzen sehr interessierte und auch gläubige Schüler bei mir im Unterricht. Der Austausch mit ihnen ist super! 
Darüber hinaus unterrichte ich in meinen anderen Fächern, Italienisch und digitale Grundbildung, viele muslimische Schüler. Wie ernsthaft diese ihren Glauben leben, finde ich sehr schön. Zu hören, dass sie fünfmal am Tag beten, ist auch für mich eine Rückanfrage, ob ich mir genug Zeit fürs Gebet nehme. Mittlerweile kann ich also wirklich sagen, dass ich hier am richtigen Platz bin.  
 

Glaube und Beruf

Du bist Lehrerin mit großer Leidenschaft. 

Ich brenne für meinen Beruf! Mir gefällt das Bild von einem Feuer sehr gut. In mir brennt ein Feuer, dessen Flammen ich an die Schüler weitergeben möchte. Sei es in Religion oder in Italienisch, dieser Sprache, die ich so sehr liebe: Ich möchte meine Schüler begeistern und habe den Eindruck, dass mir das auch gelingt.  
 

Glaube befreit von den Lasten

Deine persönliche Geschichte mit Gott begann vor dreißig Jahren. Von einem Tag auf den anderen hat sich alles verändert.

Meine Eltern waren zuerst gar nicht gläubig, bis sich meine Mutter, von null auf hundert, bekehrt hat. Davon wollte ich als damals 14-Jährige gar nichts wissen, ich konnte nichts damit anfangen. Doch sie hat nicht locker gelassen und mich schließlich überredet, zu einer Glaubensveranstaltung mitzugehen. Dort saß ich also, völlig desinteressiert, in der letzten Reihe und habe für meine Mathe-Schularbeit am nächsten Tag gelernt. Bis es halb elf am Abend war und man noch für sich persönlich beten lassen konnte. Auch dazu ließ ich mich überreden und, was soll ich sagen, das hat alles geändert. Ich hatte den Eindruck, dass jemand all meine Lasten von mir nimmt. Ab da bin ich in die Kirche gegangen. 

Der Glaube der eigenen Kinder

Du bist heute selbst Mutter von drei Kindern, 4, 13 und 18 Jahre alt, und es ist dir ein Anliegen, dass auch sie mit Gott eine Beziehung haben. Wie entspannt bist du, wenn es um ihren Glauben geht? 

Ich bin da tiefenentspannt. Meine eigene Geschichte hat mir gezeigt: Gott macht das schon. Ich kann nur den Boden bereiten. Und ich weiß, dass meine Kinder in ihrem Leben schon oft mitgekriegt haben, wie Gott wirkt. 
 

„Ich weiß, dass meine Kinder in ihrem Leben schon oft mitgekriegt haben, wie Gott wirkt.“

Glaube im Alltag

Wie wirkt er in deinem Alltag? 

Mein Eindruck ist, wenn man sich für ihn öffnet, nimmt man seine Hilfe im Alltag wahr. Ich merke das bei Kleinigkeiten. Wenn ich zum Beispiel von A nach B hetze, versuche, Familie und Job unter einen Hut zu bringen, und nicht weiß, wie ich alles schaffen soll. Erst letztens war wieder so eine Situation. Ich bin für die kommende Reise der siebten Klassen nach Neapel verantwortlich und wusste nicht, wann um alles in der Welt ich zur Post kommen sollte, um die Anmeldebestätigungen abzugeben. Da kommt mir unsere Sekretärin entgegen und sagt, sie gehe gerade auf die Post, ob ich etwas brauche. Für mich ein Zeichen, wie Gott mich unterstützt. 

Autor:
  • Sandra Lobnig
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