Make Steiermark great again!

Hirtenhund
Ausgabe Nr. 14
  • Hirtenhund
Autor:
©Der SONNTAG

Der Hirtenhund bellt diese Woche über den "Krawall-Pfarrer" aus der Steiermark, der Donald Trump als "neue Hoffnung für Staat und Kirche" belobigte.

An Trump scheiden sich die Geisterinnen. Und zwar nicht nur auf der großen Bühne des Polittheaters, sondern auch ganz regional hier in Österreich in der Kirche. So hat zuletzt eine „Wut-Predigt“ des Pfarrers von Pöllauberg, Roger Ibounigg, für einen netzweiten viralen Infekt und Infarkt gesorgt. Zigtausende User haben inzwischen angehört, wie der von der „Krone“ als „Krawall-Pfarrer“ betitelte Geistliche Donald Trump als „neue Hoffnung für Staat und Kirche“ belobigte, weil dieser schließlich ein Lebensschützer erster Klasse sei und sich – no na – dem bösen „Gender-Wahn“ entgegenstellt.

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"Werkzeug Gottes"

Damit habe Trump das Zeug, zum „Werkzeug Gottes“ zu werden. Der Brückenschlag zu Österreich ist rasch getan, schließlich flattere dort auch allüberall in der Kirche die grelle Regenbogenfahne – natürlich „satanischen“ Ursprungs – und die eigene steirische Diözese ist sowieso die ärgste, da man sich dort zur Taufe nicht nur als Männlein oder Weiblein, sondern auch als „inter“ und „divers“ anmelden kann. „Es ist unglaublich“, so die wackere steirische Eiche vom Berg. Alle verrückt, außer Donald. Ob er darauf spekuliert, dass demnächst JD Vance der Steiermark einen Besuch abstattet und nach der Abfuhr in Grönland den Anschluss des „Grünen Herzens Österreichs“ an die USA dekretiert?

Erster Weinbau-Roboter Österreichs

Mich ermüdet solcherlei massiv. Und es rüttelt ebenso massiv an meinem Fastenvorsatz, dem Alkohol bis Ostern zu entsagen. Daran rüttelt außerdem auch die Tatsache, dass die österreichische Kirche gegenwärtig offenbar mit Nachdruck ihr Engagement im Bereich der Spirituosen-Pastoral ausbaut: Zwei neue Klosterbiere aus Göttweig und der Mehrerau werden werbewirksam als Antwort auf den Schwund des geistlichen Standes in Szene gesetzt. Im Stift Klosterneuburg legen die geweihten Hände künftig die Weinlese in die Hände des ersten Weinbau-Roboters Österreichs. Und die Diözese Eisenstadt ersteigerte im Südburgenland gleich ein ganzes Weingut – mit der hehren Absicht einer „Investition in den Erhalt der burgenländischen Weinkultur“. So wird Berufungs- zur Versuchungspastoral.

Das ist unsere Antwort auf die Sorgen und Nöte der Gegenwart, denke ich mir still und leise. Vielleicht ist das aber gar nicht so verkehrt – denn es hilft, Leichtigkeit in der Schwere zu bewahren, Erdung in der Entgrenzung der Krisen, Zuversicht in der Tristesse. Außer man lebt am Pöllauberg. Da geht gemeingefährliche Vereinfachung auch ganz ohne Alkohol.

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