Maria und der Unterschied
Prüller
    Wieder einmal hat das Glaubensdikasterium in Rom die Bedeutung Marias im Heilsgeschehen Gottes dargestellt, in einer „lehrmäßigen Note“ mit dem Titel „Mater populi fidelis“ (Mutter des gläubigen Volkes), die von Papst Leo bestätigt und dieser Tage vorgelegt wurde. Es geht um einige Titel, die der Gottesmutter gelegentlich gegeben werden. Ich bin nicht im Stande, nach kurzer Lektüre und auf diesem knappen Platz das Gesagte profund zu analysieren. Vereinfacht stellt sich mir der Inhalt so dar: „Mutter des gläubigen Volkes“ – passt. „Mutter der Gnade“ – mit Vorbehalten. „Mittlerin“ – Vorsicht. Und „Miterlöserin“ – bitte nicht!
Vertrauen in die Fürbitten Marias
Es ist beileibe nicht das erste nachkonziliare Lehrschreiben zu Maria, und es wird nicht das letzte sein. Irgendwie ist die Materie eben schwierig in eindeutige Formeln zu fassen. Klar ist, dass das Vertrauen in die Fürbitte Marias und ihren mütterlichen Schutz weiterhin ihren Platz hat in der katholischen Kirche. Und ich gehe davon aus, dass Experten uns erklären können, dass mit der richtigen Einstellung etwa das uralte „Unter deinen Schutz und Schirm fliehen wir“ weiterhin gebetet werden kann, wo es ja heißt: „Unsere Mittlerin!“ und „erlöse uns aus allen Gefahren!“.
"Konkrete" Marienverehrung
Manche werden vielleicht sagen: Ist in der heutigen heillosen Welt wirklich die korrekte Marienverehrung die drängendste Frage? Auf gewisse Art könnte sie das tatsächlich sein. Denn wenn der gewaltige Gott Mensch geworden ist, um uns Heil und Erlösung zu bringen und dieses Heilswerk vom Ja einer jungen Frau abhängig gemacht hat, dann gibt uns eine „korrekte“ Marienverehrung eine Ahnung vom unermesslichen Schatz der Gnade, der uns zugesprochen ist und der den Unterschied macht zwischen Untergang und erlösender Hoffnung.