Karmel liebt das Leben
Caritas Baby Hospital BethlehemPhysiotherapeutin Lubna Abu Sa’da ist zufrieden. Die Bewegungsabläufe von Karmel haben sich deutlich verbessert. Dies liegt nicht nur daran, dass sie das Mädchen seit langem intensiv betreut, sondern auch daran, dass Karmels Mutter Amal zu Hause mit der Kleinen viel übt. „Amal ist da vorbildlich.“
Hilfe für Karmel im Caritas Baby Hospital
Kinder mit dem Down-Syndrom stehen vor zahlreichen gesundheitlichen Herausforderungen. „Sie werden schneller krank und brauchen im Krankheitsfall länger, um sich zu erholen“, sagt Ra’fat Allawi, Chefarzt im Caritas Baby Hospital und Lungenfacharzt speziell für Kinder. Mit Karmels Entwicklung ist er sehr zufrieden. „Karmel ist stark. Anders als viele Kinder mit Down-Syndrom hat sie keine ausgeprägte Muskelschwäche, und auch ihre Entwicklung ist schneller.“
Unerwartete Diagnose
Als Karmel im Mai 2024 im öffentlichen Krankenhaus in Beit Jala geboren wurde, ahnten ihre Mutter Amal (36) und ihr Vater Ziad (46) noch nichts von der Besonderheit ihres vierten Kindes. Karmel sei zunächst nur „sehr müde“ gewesen, erinnert sich Amal. Vier Tage später wurde sie über den Zustand der Neugeborenen informiert: Ihre Tochter besitze ein Chromosom mehr als andere Menschen, sagte man ihr, bekannt als Down-Syndrom. Die Mutter reagierte überrascht, aber nicht schockiert. „Ich wusste, was das ist“, sagt sie heute. „An meiner Dankbarkeit für mein Kind hat das nichts geändert.“
Harte Zeiten überstanden durch das Caritas Baby Hospital
Seither steht Amal in regelmäßigem Kontakt mit dem Team des Caritas Baby Hospitals. Aufgrund des Down-Syndroms besteht ein erhöhtes Risiko für Fehlbildungen und Erkrankungen. Mit sieben Monaten brachte eine Lungenentzündung Karmel zum ersten Mal ins Kinderkrankenhaus nach Bethlehem. „Das war eine harte Zeit“, erinnert sich die Mutter an den vierwöchigen Klinikaufenthalt, bei dem auch eine Belastung von Herz und Nieren festgestellt wurde. Mit elf Monaten folgte ein zweiter Aufenthalt, wieder eine Atemwegsinfektion. „Aus ihren Herz- und Nierenproblemen ist Karmel herausgewachsen“, erklärt Dr. Allawi heute. Auch die Lungenprobleme werde man in den Griff bekommen, ist der Arzt zuversichtlich.
Während der stationären Aufenthalte der Tochter habe das Team ihr Ruhephasen verschafft, wofür sie bis heute dankbar ist: „Wenn ich müde war, haben sie mir Karmel abgenommen. Wenn sie geweint hat, haben sie das Baby beruhigt.“
Caritas Baby Hospital vermittelte wertvolles Wissen
Das Caritas Baby Hospital hat der Mutter zudem wertvolles Wissen vermittelt. „Ich habe gelernt, wie ich Karmel am besten trage, wie ich sie füttere und wie ich sie beim Essen- und Laufenlernen unterstütze“, so Amal. Dieses Wissen gibt sie mittlerweile auch gern an andere betroffene Mütter weiter. „Amal ist beeindruckend“, sagt Jessica Handal, Sozialarbeiterin im Kinderkrankenhaus und Betreuerin der Familie Odeh. „Sie ist gut informiert und eine sehr selbstbewusste Mutter.“
Die Familie liebt Karmel – über mitleidige Kommentare anderer Menschen ärgert sich vor allem auch Mama Amal. „Wenn man mir sagt, dass es schade ist, dass ich ein Kind mit Down-Syndrom habe, geht das gar nicht – wir sind stolz auf Karmel!“