Jüdisches Leben

SONNTAGs-Jause
Ausgabe Nr. 85
  • Sonntagsjause
Autor:
Milli Segals wichtigstes Anliegen nach Jahrzehnten des Einsatzes für gute Vermittlung und jüdische Erinnerungskultur.
Milli Segals wichtigstes Anliegen nach Jahrzehnten des Einsatzes für gute Vermittlung und jüdische Erinnerungskultur. ©Redaktion
Kindlach sind Kipferl mit Schokolade, die Milli Segal mit anderem Gebäck zur SONNTAGs-Jause mitgebracht hat.
Kindlach sind Kipferl mit Schokolade, die Milli Segal mit anderem Gebäck zur SONNTAGs-Jause mitgebracht hat. ©Redaktion

Am 9. November 2025 ist der 87. Jahrestag der Reichspogromnacht 1938. Zu diesem Anlass ist Milli Segal, Kultur- und Erinnerungsvermittlerin zu Gast in der SONNTAGs-Jause. Zur Jause gab es Rugelach, die in ihrer Familie "Kindlach" genannt werden.

Milli Segal ist eine richtige Wienerin. Im Podcast erzählt sie von ihrer Kindheit im Wien der Sechzigerjahre und erzählt von antisemitischen Mitschülern und Lehrern. Ihre Eltern und ihre ältere Schwester haben den Holocaust überlebt. 

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Jüdisches Schicksal: Die Wege von Segals Familie

Der Vater stammte aus Czernowitz, die Mutter aus einem kleinen Dorf. Für die Familie begann nach 1945 eine Zeit der Wanderschaft: Zuerst nach Bukarest, dann musste der Vater vor den Kommunisten nach Wien fliehen, weiter ging es in den neu gegründeten Staat Israel. Aufgrund der Umstände wieder zurück nach Wien und dann nach New York. 

Milli Segal und ihre Projekte

Doch Kaffee in Pappbechern war nicht die Kultur von Milli Segals Vater. Schließlich blieb man doch in Wien. Die Tochter widmete sich als Kommunikatorin für vielen jüdischen Projekten: Die Ausstellung für das Kind und die Reisen des Jewish Welcome Service nach Wien für Überlebende und ihre Nachkommen begleitet sie mit großer Freude. 
 

Milli Segal: „Wenn der Hass aufhört, haben wir alle etwas davon.“

Und was wollte sie schon immer einmal sehen? „Das Haus meiner Großeltern“, sagt sie bedauernd. Denn ihr Vater hat der Tochter nie die Adresse genannt. Milli Segals wichtigstes Anliegen nach Jahrzehnten des Einsatzes für gute Vermittlung und jüdische Erinnerungskultur: „Wenn der Hass aufhört, haben wir alle etwas davon.“

©Redaktion

Rezept Rugelach oder Kindlach

Das Rezept für die Kipferl mit Schokolade in Erinnerung an Milli Segals Mutter stammt von dem Backportal Zucker, Zimt und Liebe

Zutaten (für den Teig):

  • 225 Gramm weiche Butter
  • 200 Gramm Frischkäse Doppelrahmstufe, zimmerwarm
  • 80 Gramm Zucker
  • eine Prise Salz
  • zirka 325 Gramm Mehl Type 405 plus eventuell etwas mehr

 

Zutaten (für die Füllung):

  • vier gehäufte Esslöffel Nuss-Nougat-Creme

 

Außerdem:

  • ein Ei verquirlt mit ganz wenig Milch
  • Zucker und Zimt zum Bestreuen

 

Zubereitung:

Die Butterstücke und Frischkäse fünf Minuten lang cremig mixen. 

Zucker und Salz dazu geben und einrühren.

Mehl darüber geben und mit den Händen zu einem glatten Teig verkneten.

Der Teig ist recht feucht, sollte sich aber zu einer Teigkugel formen lassen. Bleibt der Teig zu feucht und klebrig, noch etwas Mehl dazu geben.

Den Teig vierteln und zu vier Kugeln rollen, diese leicht ziegelartig flach drücken und in Frischhaltefolie verpackt mindestens eine Stunde lang im Kühlschrank ruhen lassen.

Unterdessen den Backofen auf 180 Gramm Ober- und Unterhitze vorheizen. 

Den Teig nun stückweise verarbeiten: jeweils zirka 23-25 Zentimeter rund ausrollen.  

Auf jeden Teigkreis ein Viertel der Schokocreme verteilen, dabei am äußeren Rand circa einen Zentimeter frei lassen.

Den Teigkreis in 12 oder 16 Stücke (je nach gewünschter Kipferlgröße) schneiden. Den Teig vom äußeren Rand her aufrollen. 

Die so geformten Kipferl auf das Backpapier setzen, mit dem verquirlten Ei bestreichen und eventuell nach Geschmack mit Zimtzucker bestreuen.

Im Backofen auf mittlerer Schiene ca. 17-19 Minuten lang backen. Kurz auf dem Blech abkühlen lassen, dann ganz abkühlen lassen.

 

Tipp: Das Schneiden des Teiges klappt sehr gut mit einem Pizzaschneider. Jedes dieser Teigdreiecke.

Autor:
  • Sophie Lauringer
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