Mit ganzem Leben bezeugen

26. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C – 28. September 2025
Ausgabe Nr. 39
  • Sonntag
Autor:
Die Kirche lebt vom Wort Gottes.
Die Kirche lebt vom Wort Gottes. ©Stephan Schönlaub

Wort zur zweiten Lesung von Mira Stare.

26. Sonntag im Jahreskreis, Lesejahr C – 28. September 2025

Der Adressat des Briefes, Timótheus, der Mitarbeiter des Paulus, der sich um die christliche Gemeinde in Ephesus kümmert, wird in der heutigen Lesung (1 Tim 6,11–16) direkt angesprochen. Er wird als „Mann Gottes“ (wortgetreu „Mensch Gottes“) bezeichnet. Schon im Alten Testament werden so die Personen bezeichnet, die Gottes Botschaften überbringen, die für Gott einstehen, die in seinem Namen anderen helfen und sie heilen (zum Beispiel Mose, Elija, Elischa, Samuel). 

Werbung

Nach vielen Anweisungen im Brief betreffend die rechte Ordnung in der Gemeinde (zum Beispiel bei Gottesdiensten, Ämtern) werden nun die Tugenden erwähnt, die von Timótheus erwartet werden.  Er soll unermüdlich nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut streben. Er soll den guten Kampf des Glaubens führen und das ewige Leben ergreifen, zu dem er berufen ist. Auf diese Weise soll Timótheus bis zum Erscheinen Jesu Christi, zu welchem er sich bekennt, leben.

Die Anforderungen an Timótheus sind hoch. Sie berühren sein Leben, seinen Glauben, seine Lebens- und Glaubensführung, seine Beziehung zu Gott / Jesus Christus und den Menschen, seine Hoffnungen und seine Erwartungen bis zum endzeitlichen Kommen Jesu Christi. Sie machen deutlich, dass Timótheus und auch wir nur das unseren Mitmenschen verkünden und übertragen, was wir selber glauben und leben. Ist uns bewusst, dass wir nicht nur mit unseren Worten Jesus Christus verkünden, sondern mit unserem ganzen Leben, mit unseren Haltungen und Einstellungen und unseren Taten?

 

1. Lesung Amos 6,1a.4–7

Amos warnt die Reichen und kündet ihre Verbannung durch die Assyrer (722 vor Christus) an.

Weh den Sorglosen auf dem Zion und den Selbstsicheren auf dem Berg von Samária! Ihr liegt auf Betten aus Elfenbein und faulenzt auf euren Polstern. Zum Essen holt ihr euch Lämmer aus der Herde und Mastkälber aus dem Stall. Ihr grölt zum Klang der Harfe, ihr wollt Musikinstrumente erfinden wie David. Ihr trinkt den Wein aus Opferschalen, ihr salbt euch mit feinsten Ölen, aber über den Untergang Josefs sorgt ihr euch nicht. Darum müssen sie jetzt in die Verbannung, allen Verbannten voran. Das Fest der Faulenzer ist vorbei.

2. Lesung 1 Timótheus 6,11–16

Timótheus wird aufgefordert, ein tugendhaftes Leben in seinem Dienst an der christlichen Gemeinde in Ephesus zu führen.

Du, ein Mann Gottes, strebe nach Gerechtigkeit, Frömmigkeit, Glauben, Liebe, Standhaftigkeit und Sanftmut! Kämpfe den guten Kampf des Glaubens, ergreife das ewige Leben, zu dem du berufen worden bist und für das du vor vielen Zeugen das gute Bekenntnis abgelegt hast! Ich gebiete dir bei Gott, von dem alles Leben kommt, und bei Christus Jesus, der vor Pontius Pilatus das gute Bekenntnis abgelegt hat und als Zeuge dafür eingetreten ist: Erfülle deinen Auftrag rein und ohne Tadel, bis zum Erscheinen Jesu Christi, unseres Herrn, das zur vorherbestimmten Zeit herbeiführen wird der selige und einzige Herrscher, der König der Könige und Herr der Herren, der allein die Unsterblichkeit besitzt, der in unzugänglichem Licht wohnt, den kein Mensch gesehen hat noch je zu sehen vermag: Ihm gebührt Ehre und ewige Macht. Amen. 

Evangelium Lukas 16,19–31

Das Gleichnis Jesu appelliert an die Reichen, ihre Selbstsicherheit zu hinterfragen und ihr Verhalten auch gegenüber den Armen zu ändern.

In jener Zeit sprach Jesus zu den Pharisäern: Es war einmal ein reicher Mann, der sich in Purpur und feines Leinen kleidete und Tag für Tag glanzvolle Feste feierte. Vor der Tür des Reichen aber lag ein armer Mann namens Lázarus, dessen Leib voller Geschwüre war. Er hätte gern seinen Hunger mit dem gestillt, was vom Tisch des Reichen herunterfiel. Stattdessen kamen die Hunde und leckten an seinen Geschwüren. Es geschah aber: Der Arme starb und wurde von den Engeln in Abrahams Schoß getragen. Auch der Reiche starb und wurde begraben. In der Unterwelt, wo er qualvolle Schmerzen litt, blickte er auf und sah von Weitem Abraham und Lázarus in seinem Schoß. Da rief er: Vater Abraham, hab Erbarmen mit mir und schick Lázarus; er soll die Spitze seines Fingers ins Wasser tauchen und mir die Zunge kühlen, denn ich leide große Qual in diesem Feuer. Abraham erwiderte: Mein Kind, erinnere dich daran, dass du schon zu Lebzeiten deine Wohltaten erhalten hast, Lázarus dagegen nur Schlechtes. Jetzt wird er hier getröstet, du aber leidest große Qual. Außerdem ist zwischen uns und euch ein tiefer, unüberwindlicher Abgrund, sodass niemand von hier zu euch oder von dort zu uns kommen kann, selbst wenn er wollte. Da sagte der Reiche: Dann bitte ich dich, Vater, schick ihn in das Haus meines Vaters! Denn ich habe noch fünf Brüder. Er soll sie warnen, damit nicht auch sie an diesen Ort der Qual kommen. Abraham aber sagte: Sie haben Mose und die Propheten, auf die sollen sie hören. Er erwiderte: Nein, Vater Abraham, aber wenn einer von den Toten zu ihnen kommt, werden sie umkehren. Darauf sagte Abraham zu ihm: Wenn sie auf Mose und die Propheten nicht hören, werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn einer von den Toten aufersteht. 

Quelle: Lektionar für die Bistümer des deutschen Sprachgebiets. Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch. Band I: Die Sonntage und Festtage im Lesejahr C, Freiburg u. a. 2018. © staeko.net

Schlagwörter
Werbung

Neueste Beiträge

| Wien und Niederösterreich
Wozu Pilgern?

Zwölf gute Gründe, an der Männerwallfahrt am 9. November nach Klosterneuburg teilzunehmen. Beginn um 14:00 Uhr, Treffpunkt bei der Weidlingerstraße/Agnesstraße in Klosterneuburg.

Advertorial
Biblisch genießen
Grabesritter

Das Projekt mit dem Olivenöl betreibt der Orden der Grabesritter in Österreich seit 16 Jahren.

| Heiter bis heilig
Anekdoten

Ab 1790 kamen die Vorläufer des Wurlitzers auf: Flötenautomaten. In Kästen verborgen, spielten die Flöten die auf Walzen gespeicherten Töne ab.