Kirche, siehst du die Frauen?
Ihnen gesagt
Es ist gar nicht Weltfrauentag, aber so oft wie in der letzten Woche – übrigens besonders von Männern – wird der Einsatz von Frauen in der Kirche nicht immer betont. Anlass war das 80-Jahr-Jubiläum der Katholischen Frauenbewegung. Gefeiert wurde im Stephansdom und unser Diözesanadministrator Josef Grünwidl sagte in seiner Predigt: „Kirche, siehst du die Frauen? Haben sie den Platz, der ihnen zusteht?“ Er bekannte weiter, es bestehe ein „dringender Klärungsbedarf“, zudem brauche es eine Neubewertung der sogenannten „Frauenfrage“. „Bis heute bauen Frauen die Kirchengemeinschaft“, so Grünwidl. Die Worte tun gut, wir werden doch alle gern einmal gelobt.
Frauen in der Kirche
Denn medial sind die katholischen Frauen zumeist in der Fastenzeit präsent mit ihrer Einladung zur Fundraising-Aktion „Familienfasttag – Teilen spendet Zukunft“. Wie oft haben Frauen unzählige Liter Suppe gekocht und große Summen Geld gesammelt, das zur Stärkung von Frauenprojekten in Ländern des Globalen Südens weitergegeben wird?
Verdienste von Frauen
Freilich ist aber die Liste der Verdienste von Frauen in der katholischen Kirche wesentlich länger, sie kann in keinem Leitartikel aufgezählt werden. Die künftigen Markierungspunkte von der Vorsitzenden der Frauenbewegung in Wien, Erna Novosel, sollen aber als Schlagworte angeführt werden: Frauen würden aktuell noch immer durch die kirchliche Hierarchie eingebremst, was zu Enttäuschungen führe. Die Frauenbewegung wolle sich weiterbewegen – „im Vertrauen darauf, dass wir nicht alles allein tun müssen“, aber sicher wird sie sich weiter für Frauenrechte, Gleichstellung und Solidarität einzusetzen. Und das steht doch allen gut an, auch Männern, oder?