Gute Erinnerung
Ihnen gesagt
Wie schade“, das sollen die letzten Worte der deutschen Malerin Paula Modersohn-Becker gewesen sein. 31-jährig starb sie im Kindbett. „Wie traurig“, mag man da gleich einmal antworten, wenn das am Ende eines Lebens steht. Mehr darüber erzählt uns Hubert Gaisbauer in seinem neuen Buch: „Vor der Ewigkeit“ über die letzten Tage und Stunden berühmter Menschen. Siehe Seite 6.
Erinnerung an die Verstorbenen gibt unserer Seele Ruhe
In diesen Tagen schauen viele von uns bewusst auf diejenigen, die uns vorangegangen sind. Wir besuchen Friedhöfe, entzünden eine Kerze am Grab und verabschieden uns mit einem Gebet. Das mag biedermeierlich anmuten, wirkt aber doch gut für unsere Seele und innere Ruhe. Wir erinnern an jene, denen wir etwas verdanken, das ist doch eine schöne Sache. Dabei ist auch Platz für Trauer – wie gut, dass es dafür die beiden Feiertage Allerheiligen und Allerseelen gibt.
Zurück zur eingangs genannten Paula Modersohn. Mit ihr verbunden war auch der Dichter Rainer Maria Rilke, mit dem und dessen Frau Clara Westhoff die Malerin gut bekannt war. Der Dichterliebling vieler, dessen 100. Todestag in diesem Jahr begangen wird, widmete Paula ein Jahr nach ihrem Tod sein „Requiem für eine Freundin“.
Ich denke dabei an Rilkes Gedicht, das meine Mutter auf ihrer Parte erbeten hatte und das mich seit ihrem Tod begleitet:
Schlussstück
Der Tod ist groß.
Wir sind die Seinen
lachenden Munds.
Wenn wir uns mitten
im Leben meinen,
wagt er zu weinen mitten in uns.