Glaubensweg: Pilgern in der Wiener Innenstadt
Heiliges JahrUnter dem Motto "Pilger der Hoffnung" lädt die Erzdiözese Wien Gläubige und Interessierte den „Glaubensweg zum Dom“, einen spirituellen Weg zum Stephansdom, beschreiten. Dieser ist kostenlos und tagsüber jederzeit zugänglich. Der Glaubensweg bietet Teilnehmenden die Möglichkeit, ihre Pilgerreise flexibel zu gestalten. Sie können bei jeder Innenstadtkirche oder U-Bahnstation am Rand der Innenstadt starten und ihren Weg individuell planen. In den Kirchen entlang des Weges finden sich Info-Tafeln mit QR-Codes, die zu inspirierenden Video-Impulsen in neun verschiedenen Sprachen führen.
Glaubensweg zum Stephansdom: Vier verschiedene Routen
Vier Hauptrouten, ausgehend von den U-Bahn-Knotenpunkten Schwedenplatz, Schottentor, Karlsplatz und Landstraße, führen die Pilgernden durch den ersten Bezirk. Jede Route bietet eine einzigartige Perspektive auf Wiens spirituelles Erbe und lädt zur Reflexion und inneren Einkehr ein.
Der SONNTAG pilgert zum Stephansdom

Wir starten bei der U-Bahn-Station Schwedenplatz. Alles was wir brauchen sind bequeme Kleidung und Schuhe und ein Smartphone. Auf der Kirchenbesuch.app, welches eher eine Website, als eine App ist, finden wir vier Routen, wie wir über verschiedene Kirchen zum Stephansdom gelangen können. Ich wähle die Route 1A "rechtsherum" vom Stephansplatz zum Dom.
Glaubensweg zum Stephansdom mit der App

Vom Schwedenplatz gehen wir bis zum Morzinplatz und dann die Treppen zur Ruprechtskirche hinauf. In der App können wir auf den Link zur Ruprechtskirche klicken und erhalten Informationen zu der Kirche. Es wird hier besonders auf das Gedenken an die Ofper des Attentats vom 2. November 2020 hingewiesen. Wir gehen in die kühle Ruprechtskirche und bewundern die schönen Bundglasfenster.
Maria am Gestade

Weiter geht es zu Maria am Gestade. Zum Glück sind wir Wiener und kennen uns gut aus, denn die kleine Map in der "App" ist kompliziert zu bedienen und gar nicht so leicht zu lesen. Auf einem Rollup in der Kirche findet man einen QR-Code. Mit dem QR-Code gelangt man zu Impulsen in neun verschiedenen Sprachen. In der Kirchenbesuch.app erfahren wir, dass Maria am Gestade im Hochmittelalter eine Kirche der Donauschiffer war und um 1400 im gotischen Stil erneuert wurde. Neben Infos zur Kirche finden wir auch ein tolles Rezept zu Klemens-Weckerl in der "App".
Von den Maltesern zu den Schotten

Der nächste Stopp ist beim Malteser Hospital Dienst am Börseplatz. Danach gehen wir weiter über den Hof zur Freyung und der Schottenkirche. Nach dem Besuch in der Kirche geht es auch gleich in den Klosterladen daneben. Hier kann man neben Honig, Wein oder Bier auch Seifen, Bücher oder unser Magazin "Himmel & Erde" finden.
Kirche der Engel und Kroaten

Von den Schotten geht es wieder zurück "Am Hof" und zur Kirche am Hof, der Kirche der Engel und Kroaten. Links neben der Kirche geht es über die "Schulhof"-Gasse zur Kurrentgasse. In der "App" heißt es: "In diesem Eckhaus lebte der Heilige Stanislaus Kostka, als er in Wien das Jesuiten-Kolleg beuschte." Im ersten Stock des "Haus zur goldenen Schlange" in der Steindlgasse 6/Kurrentgasse 2 ist sein ehemaliges Zimmer nun eine Kapelle. Wir mussten mit Hilfe von Google herausfinden, in welchem Haus sich die Kapelle befindet, da das in der "App" leider nicht genau angegeben ist. Die Kapelle selbst ist, laut "App", nur rund um den Festtag des Hl. Stanislaus im November zu besichtigen.
Augustinerkirche
Unser Weg führt uns weiter über den Graben zur Peterskirche. In der drängen sich die Touristen, weshalb wir uns gleich wieder auf den Weg zur Augustinerkirche am Josefsplatz machen. Von 1634 bis 1918 diente die Augustinerkirche als kaiserliche Hofpfarrkirche. Die Kirche war Schauplatz der Thronfeiern des Kaiserhauses und der Hoftrauungen. Am 24. April 1854 hatte hier die Trauung von Kaiser Franz Joseph I. mit Prinzessin Elisabeth (Sisi) in Bayern stattgefunden. Ein Blickfang ist das Grabdenkmal für Erzherzogin Marie Christine von Antonio Canova, welches wie eine Pyramide aussieht.
Kapuzinerkirche und Gruft
Von hier gehen wir weiter zur Kapuzinerkirche, neben der die Kapuzinergruft liegt, in der viele Habsburger ihre letzte Ruhestätte gefunden haben. Von dort geht es zum Deutschordenshaus in der Singerstraße 7 und zu der kleinen und ruhigen St. Elisabeth-Kirche. Danach gehen wir durch die Höfe beim Haas & Haas vorbei zum Zwettlerhof. Dort kann man sich in Mama´s Café eine Stärkung mit Kaffee und Kuchen gönnen.
Dieser Glaubensweg endet beim Stephansdom

Danach erreichen wir unser Ziel: Den Stephansdom, in dem sich an dem Freitag viele Touristen und Gläubige tummeln. Unser Pilgerweg war ein schöner Stadtspaziergang bei gutem Wetter. Die Kirchenbesuch.app hat uns zu den Kirchen viele interessante Informationen und Inspirationen, sowie Gebetstexte geboten. Ein schöner Pilgerweg, für all jene, die im Heiligen Jahr nicht ins Ausland reisen können.