Girard lesen, Jesus entdecken
Buchtipp
Seit der Name des apokalyptisch gefärbten US-Milliardärs Peter Thiel immer öfter in den heimischen Medien auftaucht, wird auch einer seiner Ideengeber, der französische Literaturwissenschaftler, Kulturanthropologe und Religionsphilosoph René Girard (1923–2015) immer öfter genannt.
Eine Einführung
1959 erlebte der Philosoph, der bis dahin seinen Glauben nicht praktizierte, in den USA lebend eine Bekehrung hin zum überzeugten Christentum. Mit seinem Buch „Neid, Gewalt und Sündenböcke“ führt der Klosterneuburger Chorherr Elias Carr, auch aus den USA stammend, in die vielfältige Denkwelt Girards verständlich ein.
Die Theorie
Dabei stehen vereinfacht gesagt drei Begriffe im Mittelpunkt: Mimesis („Nachahmung“), Sündenbock und Christus. Mit Hilfe der mimetischen Theorie von Girard kann es gelingen, „nachahmende“ Rivalitäten, soziale Ansteckungen und Sündenbockmechanismen auch der Gegenwart zu deuten. Das Ziel des Buches laut Carr: uns Lesende „zu Girard zu verführen“. Dahinter steckt aber mehr, so Carr, denn: „Lesen Sie Girard und entdecken Sie Jesus neu!“
Buchtipp:
Elias Carr, Neid, Gewalt und Sündenböcke. Einleitung zur mimetischen Theorie menschlicher Kultur von René Girard, Wiener Dom-Verlag, 188 Seiten, ISBN 978-3-85351-340-8, EUR 27,00