Falscher Himmel
Anekdoten
Als Kind verbrachte Herr Janda viel Zeit bei seiner Großmutter, die neben der Kirche wohnte. Die Familie war gläubig und praktizierend katholisch. Der Enkel wurde selbstverständlich in die Kirche mitgenommen. So erlebte er auch eine Fronleichnamsprozession.
Himmel und Gewänder für die Prozession
Die hat den damals Sechsjährigen unglaublich beeindruckt: die vielen Menschen, der „Himmel“ (der tragbare Baldachin), der voranschreitende Kreuzträger und vor allem die Monstranz. Das wollte er auch! Er beschloss, selbst eine Fronleichnamsprozession zu machen. Leider fehlte ihm dazu alles: Monstranz, liturgische Gewänder, Himmel, Kreuz und Mitfeiernde. Doch das stoppte den Buben nicht. Mit großer Vorstellungsgabe ausgestattet, nahm er eines Tages einen Besen und einen Reibfetzen und holte seinen Hund. Bei der Kirche drehte er den Besen um und hängte den Reibfetzen über die Borsten, damit er nicht so leicht als Besen erkennbar war. Mit dem langen „Stab“ in der Hand zog er gemeinsam mit seinem Hund in die Kirche ein. So gut die Aktion gemeint war, so abrupt endete sie.
Ausgerechnet die Großmutter saß hinten in der Kirche und betete. Sie missverstand die Situation völlig, dachte, ihr Enkel wolle sich über die Kirche lustig machen, schimpfte mit ihm und warf ihn aus der Kirche.

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