Peru: Die zweite Heimat von Papst Leo XIV.

Blick nach Peru
Ausgabe Nr. 3
  • Papst
Autor:
Peru von oben
©Simon Kupferschmied

Peru von ganz oben: Andernorts in der Welt kaufen sich dort die Wohlhabenden ihre Villen. In Lima, der Hauptstadt von Peru, hingegen sind es die Ärmsten, die froh sein müssen, dort eine Bleibe zu finden. Wie ein graubrauner Filter liegt der Nebel über der peruanischen Hauptstadt. Die Millionenmetropole wird immer wieder von Erdbeben erschüttert. Nicht selten rutscht bei so einer Naturkatastrophe eines der billig gebauten, schlecht befestigten Häuser an den Hängen des Hügels, genannt Cerro Candela, einfach davon.

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Missionar Papst Leo in Peru

Eine Dame schneidet Kartoffel in Peru
Kartoffel sind ein Hauptnahrungsmittel in Peru. ©Simon Kupferschmied

Die Anden, das sind wunderschöne Landschaften, die für viele Menschen dort aber auch ein karges Leben in Armut bedeuten. In Peru hat Papst Leo als Pater Robert Prevost Spuren hinterlassen. Er hat sich sich mehrere Jahre als Missionar im Augustinerorden um die Menschen und die Kirche im Andenstaat kümmerte. Von 2014 bis 2023 auch als Bischof von Chiclayo. Seit 2015 besitzt er auch die peruanische Staatsbürgerschaft. 

Bunte Straßenmärkte in San Martin de Porres

Straßenmarkt in Peru
©Simon Kupferschmied

Bunte Straßenmärkte bringen ein bisschen Farbe in den oft eintönigen Randbezirk von Lima San Martin de Porres (1579–1739). Benannt ist er dem Nationalheiligem von Peru. Der Dominikanerbruder ist bekannt durch sein Attribut, den Besen, mit dem er geduldig gekehrt hat, während er den Menschen besonders geholfen hat.

Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu unterstützen an Schulen

Missionsschwestern in Peru
©Simon Kupferschmied

Dylan Gael hält seine bunte Bausteinbox fest in der Hand, wenn er den Cerro Candela über steile Stufen und unbefestigte Straßen in den Kindergarten der „Asociación Casa de la Mujer Catalina McAuley“ hinuntergeht. Das ist nicht einfach, denn der Bub aus Peru leidet unter einer Aufmerksamkeitsdefizit- und Hyperaktivitätsstörung (ADHS). Er lässt seiner Energie gerne freien Lauf. Kinder wie Dylan Gael und ihre Mütter werden durch die Projekte im Hilfsverein unterstützt. Die Missionsschwestern vom Heiligsten Herzen Jesu leiten beispielsweise Schulen, eine Poliklinik, eine Gemeinschaftsküche oder Nähkurse. Und Dylan Gael? Der Vierjährige macht im Kindergarten gute Fortschritte.

Sicheres Zuhause für Kinder

©Simon Kupferschmied

Schwester Paulina von den Missionarinnen Diener der Armen

Schwester Paulina in Peru
©Simon Kupferschmied

Die Andenbewohner von Peru sind sehr verschlossen. Im Dorf Cusibamba leben elf Mädchen aus schwierigen Familienverhältnissen bei Schwester Paulina und ihren Mitschwestern von den Missionarinnen Diener der Armen. Der kleine Ort liegt eine Stunde hinter der bekannten Stadt Cusco. Die Ordensfrauen geben den Kindern ein sicheres Zuhause, Bildung und regelmäßige Mahlzeiten. Dinge, die die Mädchen in ihren Familien nicht haben. Und Schwester Paulina vermittelt zwischen den zerstrittenen Familienmitgliedern im Dorf, denn die Missionarinnen gehen an die Ränder der Gesellschaft, kümmern sich um Ungeliebte und Ausgestoßene. Sie trotzen heftigen Gegenwinden und fest verwurzelten Eigenheiten. Das gehört zu ihrer Berufung.

Nahe Huancayo, Hauptstadt der Region Junín

©Simon Kupferschmied

Landwirtschaft als wichtige Einnahmequelle

Auf den Feldern in Peru
©Simon Kupferschmied

Landschaften in Gelb-, Braun- und Grüntönen. Als Kontrast dazu strahlt der Himmel leuchtend blau über den Anden. Karg und gleichzeitig farbenfroh und lebendig wirken die Berghänge von Peru. Rund um Huancayo, Hauptstadt der Region Junín, bauen die Menschen Mais, Kartoffeln und verschiedene andere Produkte an, denn Landwirtschaft ist eine der wichtigsten Einnahmequellen für die Bevölkerung.

Peru hat über 34 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner
©David Kassl

Länderporträt: Peru

Das Land erlangte 1821 die Unabhängigkeit von der Kolonialmacht Spanien. Es war vom 12. bis zum 16. Jahrhundert das Zentrum des Inkareichs. 
 

HAUPTSTADT: Lima

EINWOHNER: 34,4 Millionen

FLÄCHE: 1.285.216

SPRACHEN: Spanisch, Offizielle Sprache der Indigenen sind Quechua und Aymara. 

RELIGION: Über 90 % der Bevölkerung gehören einer christlichen Konfession an, etwa 70 % davon der römisch-katholischen Kirche. Evangelikale Kirchen werden immer populärer. Viele Menschen, vor allem in den Anden, vermischen das Christentum mit ihrer traditionellen Religion.

Autor:
  • Katharina Hacker/Redaktion
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