Das fünfte Evangelium
Ihnen gesagt
Die Menschen des Heiligen Landes gelten gemeinhin als das „fünfte Evangelium“. Das klingt pathetisch, das ist es aber ganz und gar nicht, wenn man mit den Betroffenen vor Ort spricht. Wie mit Pater Josef San Torcuato.
Brotvermehrungskirche
Der Prior der Benediktiner in Tabgha am See Gennesaret fasst die Aufgabe der vierköpfigen Gemeinschaft knapp zusammen: „Wir helfen, dass Jesus nicht vergessen wird.“ Das ist im durch den zweijährigen Krieg leer gefegten Land manchmal etwas mehr als herausfordernd. Doch gerade hier in der Brotvermehrungskirche, die an die wundersame Speisung der 5.000 erinnert, denkt niemand ans Aufgeben. Miteinander teilen, aufeinander aufpassen, das ist für die Ordensleute selbstverständlich, selbst wenn es kompliziert wird: „Wir haben keine andere Wahl. Meine Pflicht ist es, im Anderen den Mitmenschen zu sehen.“
Der Priester im Heiligen Land
Und das ist selbsterklärend: Wenn die Angestellten weiterhin ihre Gehälter beziehen und das Haus (selbstverständlich) offen bleibt, gehen die Benediktiner nicht weg, ebenso wenig wie die Gemeinschaft der philippinischen Benediktinerinnen hier in Tabgha. Pater Josef, gebürtig aus Düsseldorf, ist seit 1998 Mönch im Heiligen Land. Er fasst die aktuelle Situation nüchtern zusammen: „Der Krieg ist vorbei, der Frieden ist nicht da.“
Mit den besten Wünschen aus dem Heiligen Land und einem Satz von Pater Josef aus Tabgha zum bevorstehenden Advent: „Wer kommt uns denn da entgegen?“ Sein Rat: Seien wir offen, es wird überwältigend.
Unser Weihnachtsmagazin ist da!
In eigener Sache: „Licht“ – mit Blick auf den bevorstehenden Advent liegt diesem Heft unsere neue Ausgabe von „Himmel & Erde“ bei. Sollte das Magazin fehlen, senden wir gerne ein kostenfreies Exemplar zu. Schreiben Sie bitte an: abo@dersonntag.at