Zehn Heilige für Reisende
Reiseheilige
Ferienzeit bedeutet Entspannung, Abenteuer und neue Erlebnisse. Ob Strandurlaub, Städtereise oder Wandertour – Reisen bereichert uns. Schulferien sind perfekt für Erholung, Spaß und unvergessliche Momente mit Familie und Freunden. Früher war Reisen noch ein viel größeres Wagnis, aber auch heute hofft man für seinen Urlaub auf eine gute Reise. Diese zehn Heilige sind Patrone der Reisenden.

Brendan der Reisende
Brandan wurde 483 in Ciarraighe Luachra (Irland) geboren. Brendan, Schüler von Jarlath von Tuam in dessen Kloster in Cloonfush bei Tuam, wurde 512 zum Priester geweiht; er gründete dann Mönchszellen in Annaghdown, Ardfert und in Shanakyle - auch Baalynevenooragh genannt - am Fuß des heute nach ihm benannten Mount Brandon. Der legende nach fand Brendan ein Buch, in dem die großen Wunder der Welt beschrieben wurden. Er erfuhr von drei Himmeln, zwei Paradiesen, neun Fegefeuern und dem Land unter der Erde, bei dem Tag ist, während hier Nacht herrscht. Er konnte das nicht annehmen und verbrannte das Buch. Aber ein Engel eröffnete ihm, dass er die Wahrheit verbrannt habe und nun neun Jahre zur See fahren müsse, um alles selbst zu erleben.
Mit zwölf Mönchen als Gefährten rüstete Brendan ein Schiff aus und unternahm ab 530 eine siebenjährige Seereise auf der Suche nach Terra Repromissionis, dem verheißenen Land; die Insel, die er in Begleitung vieler Mönche fand, wird im Ärmelkanal westlich von Irland, als Insel Madeira oder als Insel mitten im Atlantik identifiziert, spätere Interpreten schreiben Brendan gar die Entdeckung Amerikas zu, andere bezweifeln einen Erfolg seiner Reise. Brandan ist nicht direkt Patron der Reisenden, aber der Schiffer! Sein Gedenktag ist am 16. Mai.

Petronilla von Rom
Petronilla bedeutet die Kleine aus dem (altrömischen) Geschlecht der Petronier. Legenden des 5./6. Jahrhunderts erzählen von Petronilla als Petrustochter. Sie war demnach lange krank und wurde von ihrem Vater geheilt. Sie verweigerte die Ehe und bat Gott um eine dreitägige Frist, da sie lieber sterben als ihrem Keuschheitsgelübde untreu werden wolle, empfing die Eucharistie und starb, wie sie es erbeten hatte, am dritten Tag. Schon im 9. Jahrhundert, so im Martyrologium des Usuard, wurde die Vaterschaft von Petrus als eine geistliche verstanden: er habe sie zum Zölibat ermuntert. Petronilla ist auch Patronin der Pilger und Reisenden. Ihr Gedenktag ist am 31. Mai.

Christophorus
Christophorus wurde in Kanaan oder in Lykien in der heutigen Türkei geboren. Sein Name bedeutet der Christusträger. Er wurde zunächst Soldat und zog dann als Missionar durch Lykien, bis er als Märtyrer hingerichtet wurde. Der Heilige wird oft als Riese mit Stab und Kind auf den Schultern, sowie durchs Wasser gehend dargestellt. Er ist auch Patron der Reisenden. Sein Gedenktag wird am 25. Juli gefeiert.

Gertrud von Nivelles
Gertrud wurde vermutlich 625/626 in Landen in Belgien geboren. Gertrud war eine Tochter von Pippin dem Älteren und Itta von Nivelles, ihr Bruder war Bavo von Gent, ihre Schwester Begga. Sie wurde, als ihre Mutter 652 starb, Leiterin des von dieser gegründeten Klosters in Nivelles - wird aber in keiner Quelle als Äbtissin bezeichnet. Gertrud bemühte sich vor allem um die Bildung der weiblichen Jugend, ließ sich Bücher aus Rom kommen, war eine hervorragende Kennerin der Bibel. Gertruds außerordentlicher Eifer für die Betreuung von Kranken, Witwen, Pilgern und Gefangenen ließ sie zur besonderen Patronin von Spitälern werden, die im Mittelalter allenthalben ihren Namen tragen. Sie ist auch die Patronin der Pilger. Ihr wird am 17. März gedacht.

Julianus Hospitator
Julianus soll im im 7. Jahrhundert gelebt haben. Die Legende von Julianus entstand im 9. bis 12. Jahrhundert mit verschiedenen Variationen. Nach der Überlieferung bei Usuard unternahm Julianus eine Wallfahrt zur Sühne für die unbeabsichtigte Tötung von Vater und Mutter, wobei Motive aus der Zeit der Barbarenüberfälle mitschwingen. Julianus soll nach der in der Legenda aurea wiedergegebenen Überlieferung unabsichtlich und unwissentlich seine Eltern getötet haben. In der Schilderung der Tragödie finden sich Elemente der Ödipussage und der Legenden von Eustachius sowie Christophorus. Zur Sühne begab er sich demnach auf eine Wallfahrt nach Rom. Anschließend soll er sich an einem Fluss niedergelassen, Reisenden beim Überqueren geholfen und ein Hospital für sie gegründet haben; daher sein Beiname. Er ist auch Patron der Pilger und Reisenden. Sein Gedenktag ist am 12. Februar.

Eulalia von Mérida
Eulalia bedeutet die gut Redende. Die Heilige soll 292 in Mérida in Spanien zur Welt gekommen sein. Eulalia, Tochter einer wohlhabenden christlichen Familie, verließ der Überlieferung zufolge im Alter von dreizehn Jahren heimlich das elterliche Landgut, auf das sich ihre Familie vor den Verfolgungen unter den Kaisern Diokletian und Maximian zurückgezogen hatt, um vor dem Statthalter Datianus von Mérida gegen die Verfolgung ihrer Glaubensgenossen zu protestieren. Sie riss ein Götzenbild von der Wand und wurde daraufhin festgenommen. Der Statthalter ließ Eulalia die Kleider vom Leib reißen, sie geißeln und foltern, schließlich lebendigen Leibes - der Überlieferung nach in einem Backofen - verbrennen. Die Legenden berichten, wie ihre befreite Seele als weiße Taube aus ihrem Mund gen Himmel flog. Eulalias Gedenktag ist am 10. Dezember. Sie ist auch Patronin der Reisenden.

Valentin von Terni
Valentin wurde um 175 in Interamna, im heutigen Terni in Italien geboren. Valentin wurde der Legende zufolge schon in jungen Jahren Bischof in Interamna an der Via Flaminia - dem heutigen Terni -, wo er demzufolge mit großem pastoralem Eifer und auch durch aufsehenerregende Wunder wirkte. Deshalb wurde er nach Rom gerufen, um Cheremon, den verkrüppelten Sohn des Rhetors Craton zu heilen. Weil er das tat und deshalb viele Leute zum Glauben kamen, wurde er in der Verfolgung unter Kaiser Aurelian auf Anordnung des Präfekten verhaftet, eingekerkert gegeißelt und schließlich am 63. Meilenstein der nach Rom führenden Via Flaminia enthauptet, nachdem er vor dem Kaiser das Götteropfer verweigert hatte; dies geschah des Nachts, um einen Aufruhr des Volkes in Terni zu vermeiden, das seinen Bischof schätzte und verehrte. Drei von ihm Bekehrte - Proculus und seine Gefährten - brachten seinen Leichnam bei Nacht nach Interamna zurück und wurden deshalb ebenfalls gemartert, dann in Valentins Nähe bestattet. Sein Gedenktag wird am 14. Februar gefeiert.

Erzengel Raphael
Raphael bedeutet Heiler mit Gottes Hilfe. Raphael gilt als Regent des zweiten Himmels, als Schutzengel für den Baum des Lebens im Paradiesgarten Eden, als einer der sieben Engel um Gottes Thron. Seine Figur ist eng mit der Geschichte des Tobias verbunden, dem er half, den Fisch zu finden (Buch Tobit - eine der alttestamentlichen Spätschriften - 6, 2 - 9 und 16), mit dessen Herz und Niere die Hochzeit mit Sarah möglich wurde und dessen Galle den blinden Vater heilte (Tobit 11, 7 - 14). Zu Raphaels Attributen zählen Pilgerkleidung, Reiseutensilien, Fisch. Sein Gedenktag findet am 29. September statt.

Tobias der Sohn
Tobias wurde in Tisbe bei Kedesch, dem heutigen Kirjat Schmona in Israel geboren. Tobias ist die Hauptperson im lehrhaften Buch Tobit im Alten Testament. Tobit, sein Vater, zeichnete sich durch Glaubenstreue und Nächstenliebe aus. Eines Tages schickte er Tobias zu Gabael, einem Verwandten, damit er dort Geld hole, das dieser aufbewahrt hatte. Tobias wurde auf dieser Reise vom Erzengel Raphael begleitet. Tobias starb kurz nach dem Fall von Ninive (Tobit 14, 15), der sich 612 v. Chr. ereignete. Tobias hat am 13. September Gedenktag. Er ist Patron der Pilger und Reisenden.

Josef Gregor Hernández
Josef Gregor Hernándes wurde am 26. Oktober 1864 in Isnotú im Bundesstaat Trujillo in Venezuela geboren. Josef Gregor Hernández war das erste Kind von sechs Geschwistern, Sohn des Einzelhändlers Benigno María Hernández Manzaneda und der Josefa Antonia Cisneros Mansilla. Nach dem Besuch einer Privatschule ging er nach Caracas zum Studium der Medizin, das er 1888 mit der Promotion zum Doktor abschloss. Mit einem staatlichen Stipendium konnte er in Paris sein Studium ergänzen. Ab 1891 wirkte er als Professor in Caracas und im dortigen Krankenhaus José María Vargas, wo er leitender Arzt wurde. Er entwickelte zunehmend soziale Gedanken, behandelte Arme kostenfrei und kaufte ihnen auch Medikamente von seinem eigenen Geld. Zunehmend wuchs sein Wunsch, Priester zu werden, er musste das Vorhaben aber aus gesundheitlichen Gründen aufgeben. Josef Gregor Hernández starb als Opfer eines Verkehrsunfalls. Er ist Patron der Kranken und Reisenden. Ihm wird am 26. Oktober gedacht.
Zehn Heilige für Reisende
Das sind die zehn Heilige für Reisende. Wer in seinem Urlaub auch auf gutes Wetter hofft, kann sich an Euphemia von Chalcedon wenden. Sie ist Patronin für gutes Wetter.
Quelle: Ökumenisches Heiligenlexikon