Papst zum Welttag der Großeltern

Ältere Menschen werden gewürdigt
Ausgabe Nr. 29
  • Leben
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Voneinander lernen: Die Generationen können miteinander Zukunft gestalten. ©iStock/Morsa Images

Die Kirche feiert am 23. Juli den Welttag der Großeltern. Papst Franziskus würdigt die Rolle der älteren Menschen in Kirche und Gesellschaft.

Der Vers „Er erbarmt sich von Geschlecht zu Geschlecht“ aus dem Lukasevangelium (1,50) ist das Thema des dritten „Welttags der Großeltern und älteren Menschen“ am
23. Juli: Die junge Maria trifft ihre ältere Verwandte Elisabet. „Letztere richtet, erfüllt vom Heiligen Geist, Worte an die Mutter Gottes, die auch zweitausend Jahre später unser tägliches Gebet prägen“, schreibt Papst Franziskus in seiner Botschaft anlässlich dieses Tages: „Gesegnet bist du unter den Frauen und gesegnet ist die Frucht deines Leibes.“ Franziskus: „Und der Heilige Geist, der auf Maria bereits herabgekommen ist, lässt sie mit dem Magnificat antworten, in dem sie ausruft, dass die Barmherzigkeit des Herrn von Geschlecht zu Geschlecht reicht.“ Denn: „Der Heilige Geist segnet und begleitet jede fruchtbare Begegnung zwischen verschiedenen Generationen, zwischen Großeltern und Enkelkindern, zwischen jungen und älteren Menschen“, ist Papst Franziskus überzeugt: „Ja, Gott wünscht sich, dass die Jungen, so wie es bei Maria und Elisabet der Fall war, die Herzen der Älteren erfreuen und Weisheit aus deren Lebenserfahrung schöpfen. Vor allem aber wünscht der Herr, dass wir die Älteren nicht allein lassen, dass wir sie nicht an den Rand des Lebens drängen, wie es heute leider allzu oft geschieht.“

„Die Freundschaft eines älteren Menschen hilft einem jungen, das Leben nicht auf die Gegenwart zu reduzieren und sich daran zu erinnern, dass nicht alles von seinen Fähigkeiten abhängt“, schreibt der Papst: „Für die älteren Menschen wiederum eröffnet die Gegenwart eines jungen Menschen die Hoffnung, dass das, was sie erlebt haben, nicht verloren geht und dass sich ihre Träume erfüllen werden.“  Gottes „Liebes-Projekt“, sein Handeln, umspanne „die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft, es umfasst die Generationen und stellt eine Verbindung zwischen ihnen her. Es ist ein Projekt, das über uns selbst hinausgeht, bei dem aber jeder von uns wichtig ist und vor allem dazu gerufen, darüber hinauszugehen.“ Franziskus: „Für die Jüngeren geht es darum, über das Unmittelbare hinauszugehen, auf das uns die virtuelle Realität beschränkt, die oft vom konkreten Handeln ablenkt; für die Älteren geht es darum, sich nicht mit den schwindenden Kräften aufzuhalten und verpassten Chancen nicht nachzutrauern. Schauen wir nach vorne.“

„Lassen wir die älteren Menschen nicht allein, denn ihre Anwesenheit in den Familien und Gemeinschaften ist wertvoll, sie macht uns bewusst, dass wir dasselbe Erbe teilen und Teil eines Volkes sind, das seine Wurzeln bewahrt. Ja, es sind die älteren Menschen, die uns unsere Zugehörigkeit zu Gottes heiligem Volk vermitteln“, betont der Papst und bittet zugleich alle „Jüngeren“: „Sowohl die Kirche als auch die Gesellschaft bedürfen ihrer. Sie überliefern der Gegenwart eine Vergangenheit, die notwendig ist, um die Zukunft zu gestalten. Ehren wir sie, bringen wir uns nicht um ihre Gesellschaft, bringen wir sie nicht um die unsere, lassen wir nicht zu, dass sie abserviert werden.“

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Autor:
  • Stefan Kronthaler
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