Schöpfungsverantwortung konkret umgesetzt

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Die Sonne scheint in einem dichten, grünen Wald
Schöpfungsverantwortung konkret zu leben ist für uns alle wichtig. ©istock/audioundwerbung

Schöpfungsverantwortung konkret zu erkennen und im Alltag umzusetzen – dabei sollen die sogenannten FairWandeln-Klimakonferenzen helfen.

Wie kann man Schöpfungsverantwortung konkret erkennen und sie dann auch im Alltag umsetzen? Bei der Antwort auf diese Frage sollen die sogenannten FairWandeln-Klimakonferenzen helfen, die auf Initiative und mit Unterstützung der Katholischen Aktion stattfinden. In diesem Jahr gab es bereits in den Pfarren Baden-St. Josef und Perchtoldsdorf eine FairWandeln-Klimakonferenz.

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Umwelt und Soziales gehören zusammen

Klimaschutz ist die gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit. Umwelt und Soziales müssen zusammen gedacht werden. Nur so wird Schöpfungsverantwortung konkret. Um vom theoretischen Wissen und dem Darüber-Reden in die Praxis zum „Tun“ zu kommen, gibt es ein ganz konkretes Angebot der Katholischen Aktion der Erzdiözese Wien an Pfarren: die FairWandeln-Klimakonferenzen.

Schöpfungsverantwortung konkret für jedes Alter

Die unterschiedlichen Modelle der FairWandeln-Klimakonferenzen schaffen es dabei alle Altersgruppen anzusprechen und zum Mittun anzuregen. Idealerweise finden in den Pfarren nicht nur Konferenzen für Erwachsene, sondern auch für Kinder und Jugendliche statt. Sie machen Schöpfungsverantwortung konkret für jedes Alter. Die Katholische Aktion (KA) unterstützt dabei gratis mit Moderatorinnen und Moderatoren, die auch fachlich beraten. Die KA stellt außerdem auch  Materialien zur Durchführung zur Verfügung.

Umweltschutz ist Schöpfungsverantwortung konkret

Im April hat eine solche FairWandeln-Klimakonferenz in der Pfarre Baden-St. Josef stattgefunde. Im Februar gab es eine in der Pfarre Perchtoldsdorf. „Immer mehr Pfarren setzen Initiativen, thematisieren die Sorge um die Schöpfung, und wir in Perchtoldsdorf versuchen das eben auch“, erzählt der Pfarrer von Perchtoldsdorf und Bischofsvikar des Vikariates Süd, Josef Grünwidl. „Ich bin überzeugt davon: Die Verantwortung für die Schöpfung und der sorgsame Umgang mit ihr darf nicht das ,Hobby‘ von Umweltbewegten sein. Für gläubige Menschen ist das ein Pflichtthema und eine spirituelle Aufgabe.“ 

Wir stehen am Anfang

Die Pfarre Perchtoldsdorf setze dabei schon einige Bemühungen, stehe aber immer noch am Anfang. „Mülltrennung, ein möglichst biologischer Pfarrgarten und der Einkauf von fair gehandelten und regionalen Produkten für Pfarrveranstaltungen sind selbstverständlich. Darüber hinaus sind wir seit einiger Zeit mit Energieberatern im Gespräch und überlegen, wie wir die Heizungssysteme und die Energieversorgung für die pfarrlichen Gebäude umstellen können. Damit sind aber natürlich erhebliche Investitionen verbunden. Es ist also nicht ganz einfach.“ Aber es sei wichtig, dass die Pfarre sich da einsetze. Das sei auch ein wirksames Zeichen nach außen. „Ich hoffe, dass in diesem Bereich bald zukunftsweisende Lösungen gefunden werden.“

Grünraumpflege als Schöpfungsverantwortung konkret

Nach der Fair-Wandeln Klimakonferenz haben sich in der Pfarre Perchtoldsdorf vier Kleingruppen gefunden, die aktiv an Umwelt-Projekten arbeiten werden. „Jede Gruppe hat ein konkretes Projekt und arbeitet daran“, sagt Bischofsvikar Grünwidl. „Die Gruppe ,Grünraumpflege‘ plant eine Blühwiese, neue Sträucher und Strauchschnitt im Pfarrgarten der Marienkirche.

Energie, Konsum und Reperatur

Die Gruppe ,Erneuerbare Energie‘ befasst sich mit Energiesparmaßnahmen und Photovoltaik. Die Gruppe ,Bewusster Konsum‘ versucht mit Öffentlichkeitsarbeit fair gehandelte und regionale Produkte zu bewerben. Zusätzlich hat sich noch die Arbeitsgruppe ,Reparatur‘ gebildet. Sie bereitet einen Infofolder vor, der Auskunft gibt, wo und wie man kaputte Gegenstände reparieren lassen kann. Ein Kontrapunkt zu unserer Wegwerfgesellschaft.“ 

Schöpfungsverantwortung konkret für alle

Zudem wurden an diesem Abend Kontakte zu Nachbarpfarren und ebenso zur politischen Gemeinde und zu örtlichen Organisationen geknüpft und gepflegt. Auch Personen, die mit der Pfarre kaum oder gar nicht verbunden waren, denen aber Umweltschutz und Nachhaltigkeit wichtig sind, waren dabei. „Aus meiner Erfahrung und aus den Rückmeldungen der Pfarre kann ich allen empfehlen, Klimakonferenzen durchzuführen“, so Josef Grünwidl. „Es gibt sicher in jeder Pfarre Menschen, die sich dafür interessieren und für Informationen, Impulse und Anregungen dankbar sind. Je mehr Pfarren den Prozess einer Klimakonferenz angehen, desto besser und nachhaltiger kann tatkräftig umgesetzt werden, was Papst Franziskus in „Laudato si“ zum Schutz der Schöpfung fordert.“

Autor:
  • Andrea Harringer
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