Weltsynode: Insider Kardinal Mario Grech

Vatikan startet Synode
Ausgabe Nr. 39
  • Weltkirche
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Ein historischer Moment, in dem Laien erstmals ein Stimmrecht bei der Synode erhalten. ©Maria Marselle
Kardinal Mario Grech hat in diesen Tagen viel zu tun. Er hat die Weltsynode seit drei Jahren vorbereitet. ©Paul Wuthe/Kahpress

Tauchen Sie ein in die Welt der 16. Bischofssynode mit Kardinal Mario Grech. Erfahren Sie mehr über die eindrucksvollen Pläne und die anstehenden Herausforderungen der Kirche.

Der 66-jährige Kardinal Mario Grech ist einer der Architekten der aktuellen (im Lauf der Geschichte übrigens) 16. Bischofssynode, er ist Generalsekretär. Der sperrige Titel des Events: „Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Teilhabe und Mission“. Was besonders wichtig ist: Statt um parlamentsartige Abstimmungen geht es um sorgfältiges Aufeinander-Hören, mutige Visionen, Gebet, Besinnung und Austausch.

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Welche Herausforderungen erleben Sie auf dem Weg zur Synode?

Kardinal Mario Grech: Wir alle sind Lernende. Das bedeutet, dass wir uns auf eine Diskussion einlassen, in der wir unterschiedliche Ansichten haben. Wir kommen aus unterschiedlichen Welten, aber überall gibt es Synodalität. Das heißt, wir müssen zuhören und zwar gemeinsam! Spannungen regen auch zum Nachdenken und zu einem offeneren Dialog an.

„Gemeinschaft, Teilhabe und Sendung“ sind die Leitworte. Worum geht es im Instrumentum Laboris, dem Arbeitsblatt für die Synode?

Es ist ein Dokument, das von der ganzen Kirche kommt, von unten nach oben, es ist kein vatikanisches Dokument. Nichts ist festgelegt, es ist immer noch ein weißes Blatt Papier. Es wird eine Aufgabe für die Synodenversammlung sein, zu versuchen, einige grundlegende Antworten zu finden. Zum Glück haben wir nicht nur eine, sondern zwei Versammlungen. (Anmerkung: Die zweite Versammlung wird 2024 einberufen.) Wenn wir eine synodale Kirche sind, werden wir in einer stärkeren Position sein, um die Fragen zu beantworten, die Männer und Frauen heute beschäftigen.

Welche Themen werden eigentlich besprochen?

Die Leitfragen betreffen Armut, Klimawandel, Migration, Frieden und Versöhnung sowie die Teilhabe von jungen und älteren Menschen in der christlichen Gemeinschaft und die Vertiefung des Dialogs mit anderen Christen und Religionen. Aber diese Synode ist keine Frauensynode, es ist eine Synode der Kirche für mehr Gemeinschaft, mehr Mission und mehr Beteiligung. Alle Getauften sind Teil der Kirche, natürlich auch die Frauen.

Was hat Sie in der Vorbereitung überrascht?

Die Kirche ist lebendig und hat einen großen Enthusiasmus. Ich habe an vier kontinentalen Treffen teilgenommen. Das sind unterschiedliche Kulturen, verschiedene Altersgruppen und so eine große Liebe für die Kirche. Das hat mich wirklich überrascht. Wir müssen die Menschen begleiten und weitergehen. Wir sind das Volk Gottes! Es ist die Aufgabe der Kirche, in den Menschen Hoffung zu wecken.

Autor:
  • Sophie Lauringer
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