Überzeugen statt Meinungsumfragen
Ihnen gesagt
Jetzt haben wir es wieder einmal serviert bekommen: Der Vertrauensindex watscht die Medien und die katholische Kirche ab – übrigens seit Jahren. 2025 liegen die Medien bei einem Wert von minus 12, die Kirche bei minus 33. Befragt wurden vom Institut OGM diesen Monat 1.012 Wahlberechtigte. Umgekehrt: Wem vertrauen die Menschen in unserem Land? Der Polizei, der Volksanwaltschaft und dem Bundesheer.
Der neue Erzbischof könnte überzeugen
Welche Fragen da einen neuen CEO, in der Kirche mit dem Titel Erzbischof ausgestattet, bewegen? Der Glaube spielt eine Rolle im Leben vieler Menschen, nicht unbedingt die Institution. In einer Diskussion unter kirchlichen Medienleuten sprachen wir darüber, ob ein Überzeugen nicht mehr Sinn hat, als Meinungsumfragen zu analysieren. Damit hat Josef Grünwidl nun begonnen. Nach neun Monaten guter Einarbeitungszeit als Administrator ist jetzt die Freude vom Papst über die Politik bis zur Katholischen Aktion groß, dass der besonnen und freundlich sowie sympathisch auftretende Kirchenmann die letzte Verantwortung mit dem Amt des Erzbischofs übernimmt. Die Kommentare von sogenannten Trollen in sozialen Boulevardmedien zu lesen, habe ich mir leider angetan und beschlossen, sie im SONNTAG nicht zu thematisieren. Cui bono?
Überzeugen und mehr vom Glauben reden
Was wünsche ich nun Erzbischof Grünwidl? Dass er mehr vom Glauben reden kann. Wir brauchen einen Mutmacher, der Menschen einlädt, der zeigt, dass es in diesem Land ohne die Kirche und ihre Menschen ganz anders aussehen würde und sicherlich nicht besser. Und ja, schließlich wird der neu ernannte Erzbischof auch ein Problemanpacker für strukturelle Fragen sein.
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