Sankt Stephan: Ort der Ruhe

Kirchen-Entdeckungsreise – Teil 12
Ausgabe Nr. 51
  • Wien und Niederösterreich
Autor:
Seit über 700 Jahren fungiert Sankt Stephan schon als eigenständige Pfarre.
Seit über 700 Jahren fungiert Sankt Stephan schon als eigenständige Pfarre. ©Nikolaus Stockert Pfarre Baden
Die prachtvolle Orgel  wurde 1787 dem Wiener Dorotheerkloster abgekauft.
Die prachtvolle Orgel wurde 1787 dem Wiener Dorotheerkloster abgekauft. ©Nikolaus Stockert Pfarre Baden

Der SONNTAG stellt jeden Monat eine Kirche vor. Zum Abschluss der Serie geht es nach Baden bei Wien. Die Kurstadt mit den vielen berühmten Bädern und beliebten Kuranstalten in südlicher Lage vor den Toren Wiens ist als Kongressstadt mit ihrem prachtvollen Casino bekannt. Darüber hinaus wird sie aufgrund der Präsenz des Kaiserhauses am Hauptplatz auch als „Kaiserstadt“ bezeichnet.

In jüngerer Zeit hat sich die Stadt jedoch als Zentrum der Fotografie etabliert, was durch ein jährliches Fotofestival untermauert wird. Darüber hinaus ist Baden bei Wien für seine Weinkultur in der Thermenregion bekannt und hat sich zudem einen Namen als Theaterstadt mit Oper, Operette und Musical gemacht. 

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Sankt Stephan in Baden

Inmitten dieser vielen Eigenschaften einer Kleinstadt in der Nähe Wiens befindet sich die ursprüngliche romanische und in späterer Zeit gotisierte Stadtpfarrkirche Sankt Stephan, welche seit über 700 Jahren als eigenständige Pfarre fungiert. Ursprünglich dem Bistum Passau zugeordnet, wurde sie dem heiligen Stephanus, dem Patron von Passau, geweiht, was an die Namensgebung des Wiener Stephansdoms erinnert.

Komponisten an der Kirchenorgel in Sankt Stephan

Da die Stadt Baden ein beliebtes Reiseziel für Kurgäste und Sommerfrischler war, ist es evident, dass sich eine Vielzahl namhafter Komponisten, darunter Mozart, Beethoven, Schubert und Mendelssohn-Bartholdy, in Baden einfanden und mit hoher Wahrscheinlichkeit auch auf der großen Kirchenorgel der Pfarrkirche spielten. Im Jahr 1787 wurde das Wiener Dorotheer­kloster aufgehoben, wodurch die dort befindliche barocke Orgel zur Disposition stand. Der Erwerb erfolgte zeitnah und die Demontage sowie der Transport in die Badener Pfarrkirche wurden zügig durchgeführt. Es ist überliefert, dass Wolfgang Amadeus Mozart das „Ave Verum“ im Jahr 1791 gemeinsam mit dem Kirchenchor auf ebenjener Orgel erstmalig aufführte. Der Badener Kirchenchor ist auch heute noch ein integraler Bestandteil der wöchentlichen Sonntagsliturgie und singt zu den Hochfesten des Kirchenjahres große Messen mit orchestraler Begleitung. 

Pfarre Baden Sankt Stephan

Die Pfarre Baden Sankt Stephan wird seit über neun Jahren von Stadtpfarrer Mon­signore Clemens Abrahamowicz geleitet. Er zeichnet sich durch seine fürsorgliche und offene Haltung gegenüber allen Menschen aus. Neben seinen Aufgaben als Stadtpfarrer leitet er auch die Pfarre Sankt Josef in Baden und Sankt Anna im Nachbarort Sooß. Eine weitere Pfarre in der Stadt Baden, Sankt Christoph, mit Pfarrer Bogdan Pelc, ist mit den oben genannten Pfarren im „Seelsorgeraum Baden-Sooß“ sehr eng verbunden.

Großgeschriebenes Ehrenamt

In Zeiten des Wandels ist es einer großen Zahl ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer zu verdanken, dass ein aktives Pfarrleben aufrechterhalten werden kann. Die Geschichte der Kirche in der schönen Kurstadt Baden zeigt, dass es immer schon viele engagierte Badener Bürgerinnen und Bürger gab, die zu ihrer lebendigen Gemeinschaft beigetragen haben. Der Pfarrgemeinderat der Stadtpfarrkirche Sankt Stephan hat mit seinem selbst erarbeiteten Leitsatz „Die persönliche Gottesbeziehung in uns und in unseren Mitmenschen suchen, wahrnehmen und stärken“ vier Schwerpunkte seiner Arbeit definiert.

Die Ursprünge der Pfarrkirche Sankt Stephan

Die Badener Pfarrkirche Sankt Stephan, deren Ursprünge auf das 14. Jahrhundert zurückgehen, fungiert seit jeher als ein Ort der Ruhe und Anbetung, der Kultur und Kunst, der Begegnung und Gemeinschaft sowie der gelebten Kirche. Und es ist auch immer wieder schön, zu sehen, dass die Bevölkerung Badens in großer Zahl gemeinsam mit ihren Gästen, seien es Kurgäste oder Touristen, Weinliebhaber, Kunst- und Kultursinnige, egal ob jung oder alt, die wunderschöne Stadpfarrkirche Sankt Stephan als den gemeinsamen Ort der heiligen Messe aufsuchen. 

Autor:
  • Nikolaus Stockert
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