Mit Vertrauen für den Frieden beten

Traude Gallhofer
Ausgabe Nr. 44
  • Meinung
Autor:
Unermüdlich für den Rosenkranz-Sühnekreuzzug im Einsatz: Traude Gallhofer. ©kathbild.at/ Franz Josef Rupprecht

Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg gründete der Franziskanerpater Petrus Pavlicek den „Rosenkranz-Sühnekreuzzug“, um für die Bekehrung der Menschen zu Gott und den Frieden zu beten.

Seit 2015 ist Traude Gallhofer (79) Vorstandsvorsitzende der Gebetsgemeinschaft.

Der Lebensweg von Traude Gallhofer ist von frühester Kindheit an untrennbar mit dem ‚Rosenkranz-Sühnekreuzzug‘ (RSK) verbunden.

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Frau Gallhofer, wie lange sind Sie schon bei der Gebetsbewegung des RSK dabei?  

Schon meine Mutter hat mich als kleines Mädchen zu den Gebetstreffen in die Franziskanerkirche mitgenommen. Damals war es nicht üblich, mit kleinen Kindern zu solchen Treffen in die Kirche zu gehen. Deshalb bin ich aufgefallen. Pater Petrus Pavlicek hat mich angesprochen. Er hatte eine sehr liebe Art, mit Kindern umzugehen. Im Laufe der Zeit ist er für mich eine Vaterfigur geworden. Nach meiner kaufmännischen Ausbildung wollte ich etwas Sinnvolles tun und habe ihm angeboten, meinen halben freien Tag in der Woche der Gottesmutter zu schenken und ehrenamtlich zu helfen. Daraus wurden bald zwei Tage, seit 1965 war ich fix angestellt, seit meiner Pensionierung arbeite ich ehrenamtlich weiter.

Dem RSK ist es ein Anliegen, den für viele schwer verständlichen Begriff der ‚Sühne‘ zu erklären. Was ist damit gemeint?

Wir verstehen uns als Stellvertreter im Gebet für jene, die nicht an Gott glauben und nicht beten. Pater Benno Mikocki, der Nachfolger von Pater Petrus, hat es einmal so erklärt: Stellvertretend für die Schuld der Menschen tritt Jesus mit seinem Leiden und Tod vor Gott für die Sünder ein. Er ist die Sühne für unsere Sünden, aber nicht nur für unsere, sondern für die der ganzen Welt. Mit Jesus können auch wir durch Gebet und Opfer Sühne leisten.

Viele Menschen verknüpfen mit dem ‚Rosenkranz-Sühnekreuzzug‘ die Ereignisse im Vorfeld des Staatsvertrages 1955 sowie die Maria-Namen-Feier, die jedes Jahr tausende Menschen in den Stephansdom zieht.  

Wir sind all das, aber noch mehr. Wir sind eine Gemeinschaft, in der man füreinander da ist. Zahlreiche Menschen rufen hier an, ich führe viele persönliche Gespräche. Den Leuten gibt das Hoffnung und Zuversicht. Darüber hinaus gibt es die monatlichen Treffen in der Franziskanerkirche.   

Jene, die nach dem Zweiten Weltkrieg um Frieden beteten, taten dies in der Zuversicht, dass ihr Gebet nicht umsonst ist. Wie geht es Ihnen mit dem Vertrauen ins Gebet?

Ja, man braucht schon einiges an Vertrauen, denn nicht immer sieht man gleich Erfolge. Und doch denke ich, dass etwas passieren kann, vor allem, wenn Menschen im Gebet vereint sind. Wir als Gebetsgemeinschaft beten deshalb zurzeit jeden Tag ein Gesätzchen des Rosenkranzes für den Frieden in Israel. Angesichts des Angriffes auf Israel, der am 7. Oktober, dem Rosenkranzfest, stattfand, fühlte ich mich dazu gedrängt, diese Gebetsinitiative zu starten.
Was ich darüber hinaus sehr wichtig finde, ist, das Gebet mit dem persönlichen Leben in Einklang zu bringen. Wenn man um Frieden betet, muss man sich bewusst sein, dass der Friede im eigenen Herzen, in der Familie beginnt. Wie kann Friede verwirklicht werden, wenn man selbst immer streitet?    

„Wir verstehen uns als Stellvertreter im Gebet für jene, die nicht an Gott glauben und nicht beten.“

Traude Gallhofer

Über welche persönlichen Gebetserhörungen können Sie berichten?

Es sind oft Kleinigkeiten, anhand derer ich erlebe, wie das Gebet wirkt. Vor Kurzem hatte ich ein paar Tage Probleme mit dem Computer. Ich habe innig zum heiligen Josef gebetet, der mein Helfer ist, und ihm gesagt: ‚So geht das nicht weiter!‘. Schließlich habe ich gemerkt, dass ein Kabel rausgesprungen ist. Solche kleinen Dinge machen mir Freude und mir wird bewusst, dass mein Gebet geholfen hat.

Autor:
  • Sandra Lobnig
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