„Mit einem Fuß in der Ewigkeit“

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Die Band "Betont Worship": Auf dem Foto sind Luisa Koch (Gesang), Jonathan Kugler (Drums), Manuel Graf (Keys/Gesang), Miriam Graf (derzeit in Karenz), Thomas Dullnig (Bass) und Marco Zinner (E-Gitarre) zu sehen (von links nach rechts). Tina Gobald (Gesang), Jonas Tödtmann (Gitarre/Gesang) sind nicht auf dem Foto zu sehen.
Die Band "Betont Worship": Auf dem Foto sind Luisa Koch (Gesang), Jonathan Kugler (Drums), Manuel Graf (Keys/Gesang), Miriam Graf (derzeit in Karenz), Thomas Dullnig (Bass) und Marco Zinner (E-Gitarre) zu sehen (von links nach rechts). Tina Gobald (Gesang), Jonas Tödtmann (Gitarre/Gesang) sind nicht auf dem Foto zu sehen.

©Betont Worship

Auch in Deutschland und Österreich gibt es einige Bands, die sich der Worship- oder Lobpreismusik zuordnen lassen. Der SONNTAG hat mit der Kärntner Band „Betont Worship“ gesprochen.

Christlicher Rock hat seine Ursprünge in den 1950er- und 1960er-Jahren in Nordamerika. Er war eine Reaktion auf den aufkommenden Rock 'n' Roll. Wobei dieser auch teilweise von Gospel und Country beeinflusst war.

Eine der ersten christlichen Rockbands waren „The Crusaders“ aus Kalifornien. In den 1970er-Jahren wurde christlicher Rock durch Sänger wie Bob Dylan populärer. Eine richtige „Explosion“ des christlichen Rock gab es aber erst in den 1990er-Jahren mit Bands wie „Jars of Clay“ oder „Skillet“. Die Kärntner Band „Betont Worship“ lässt sich auch dem Genre Worship- oder Lobpreismusik zuordnen. 

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Betont Worship: Christliche Musik in Österreich

„Betont Worship“ besteht derzeit aus Luisa Koch (Gesang), Tina Gobald (Gesang), Jonas Tödtmann (Gitarre/Gesang), Manuel Graf (Keys/Gesang), Jonathan Kugler (Drums), Thomas Dullnig (Bass) und Marco Zinner (E-Gitarre).

Die Frage, warum sie sich so genannt haben, beantworten die Bandmitglieder auf ihrer Website so: „Wenn man unseren Bandnamen betont im Wörterbuch nachschlägt, dann findet man für das Wort ‚betont – Betonung‘ folgende Erklärung: In allen Formen der Kommunikation dient die Betonung dazu, auf wichtige Details hinzuweisen und Aufmerksamkeit zu gewinnen. Auf wichtige Details hinweisen! Wir wollen mit unserer Musik das wichtigste Detail in unserem Leben hervorheben und preisen, nämlich Gott. Ihm gilt unser Lob, unsere Betonung.“ Der SONNTAG hat mit der Band aus Kärnten gesprochen.

 

Die Anfänge von Betont Worship

Warum habt ihr eure Band „Betont Worship“ 2010 gegründet?

Jonas Tödtmann (E-Gitarre): Wir waren schon Teil einer Band eines Gospelchors. Wir sind immer wieder angefragt worden, als Band irgendwo aufzutreten ohne den Chor. Der Wunsch, weiter eigene Musik zu machen, war der Grund, eine eigene Band zu gründen. Die Anfragen waren auch einfach da. Der Wunsch, in die Welt der Musik zu gehen, ist erst mit der Zeit gewachsen.

Eure Lieder haben hauptsächlich religiöse Themen. Seid ihr alle gläubig beziehungsweise aus derselben Pfarre?

Manuel Graf (Keys/Gesang): Wir sind alle gläubig. Das ist bei uns in der Band echt cool, weil wir das Konfessionsspektrum recht gut abdecken. Wir haben Mitglieder, die sind evangelisch und andere, die sind katholisch. Wir haben in der Band auch immer wieder Diskussionen über Glaubensthemen, aber das ist sehr bereichernd.

Zwischen Pop und Rock: Betont Worship

Welchem Genre würdet ihr euch zuordnen? Würdet ihr sagen, dass ihr christlichen Rock macht?

Jonas Tödtmann (E-Gitarre): Schwer zu sagen. Ja, rockige und poppige Musik. Unser Genre ist aber das, was man aus dem Worship- oder Lobpreismusik-Bereich kennt. Das heißt, es ist sehr stark darauf ausgerichtet, mit dem Publikum gemeinsam zu singen und weniger nur vorzutragen. Wir versuchen immer in Interaktion mit dem Publikum zu treten und wollen, dass die Leute mitsingen und wir wollen die Menschen in die Gegenwart Gottes bringen. Das funktioniert einfach am besten, wenn die Menschen auch mitmachen und nicht nur wir unsere Show abziehen.

Manuel Graf (Keys/Gesang): Wir haben auch immer Liedtexte mit. Unsere Sehnsucht ist da schon, mit den Menschen gemeinsam Musik zu machen. Unsere Musik hat aber schon auch Rock- oder Pop-Einschläge.

Was sind eure musikalischen Vorbilder?

Manuel Graf (Keys/Gesang): Als wir 2010 angefangen haben, da hat es im deutschsprachigen Raum tatsächlich gar nicht so viel gegeben, da waren natürlich Hillsong und Bethel ziemlich groß präsent, und jetzt in den letzten Jahren hat sich im deutschsprachigen christlichen Musik-Genre wirklich viel getan, also, da kann man schon sagen, da gibt es echt richtig gute Bands und richtig gute Musiker, an denen man sich natürlich irgendwie orientiert. Aber es war uns auch immer wichtig, musikalisch eigenständig zu arbeiten.

Jonathan Kugler (Drums): Ich denke schon, dass jeder auf seinem Instrument so seine Vorbilder hat – also einen Schlagzeuger oder Gitarristen. Bei mir war jetzt Hillsong auch als Erstes im Kopf.

Manuel Graf (Keys/Gesang): Planetshakers spielen zum Beispiel richtig cool live ohne Synthesizer, Sounds oder irgendwelche Flächen. Wir spielen alles live. Das heißt, wir haben keine Computerflächen oder einen Backing-Track im Hintergrund. Es gibt mittlerweile nicht mehr so viele Bands, die das machen. Die Bands, die das auch rein live spielen ohne Backing-Tracks, nimmt man sich natürlich musikalisch ein bisschen zum Vorbild.

Erste EP von Betont Worship

Ihr habt mit „Nur du“ eine EP (Anmerkung: Platte mit nur wenigen Liedern) bei STRELLE RECORDS herausgebracht. Werdet ihr auch ein Album veröffentlichen?

Manuel Graf (Keys/Gesang): Es ist so spannend, wir haben gerade ein bisschen darüber geredet, dass es einfach schon cool ist, wenn man Ziele hat. Bei uns ist gerade auch bei vielen familiär viel im Umbruch und man hat dann halt so Phasen, wo einfach nicht so viel in der Musik geht. Es war schon großartig, ein paar Dinge aufzunehmen. Wir waren vor Corona im Studio, als wir die Songs „Meine Hände hebe ich“ und „Nur du“ aufgenommen haben. Wir haben schon noch einige Lieder, die wir gerne aufnehmen möchten, aber dazu gibt es derzeit noch nichts Konkretes.

Ihr habt also derzeit nichts Konkretes geplant?

Manuel Graf (Keys/Gesang): Ja. Wir sind auch einfach mehr eine Live-Band. Und wir haben gemerkt, dass im Studio Musik aufzunehmen das nicht so widerspiegelt, wie wir musizieren. Da muss man auch Menschen kennenlernen, die einem weiterhelfen.

Jonas Tödtmann (E-Gitarre): Einen Studiotechniker zum Aufnehmen findet man schnell, aber jemanden zu finden, der einem dabei hilft, daraus wirklich was zu machen, was Leute dann auch hören wollen, was Qualität hat, ist gar nicht so einfach. Da hat man in unserer Gegend nicht so viel Auswahl. Das ist in Wien oder größeren Städten wahrscheinlich einfacher.

Wann habt ihr die nächsten Liveauftritte?

Manuel Graf (Keys/Gesang): Wir proben tatsächlich immer mittwochs, egal ob wir Auftritte haben oder nicht, um einfach irgendwie im Fluss zu bleiben. Das funktioniert mal besser, mal schlechter, aber eigentlich wirklich regelmäßig. Wir geben acht, dass wir stets bereit sind, wenn wir Auftritte oder Anfragen bekommen. Am Samstag haben wir in der evangelischen Kirche in Eisentrotten den Gottesdienst begleitet. Wir spielen aber auch im Sommer ein paar kleinere Auftritte auf Hochzeiten.
 

Spielt ihr auch außerhalb von Kärnten?

Jonas Tödtmann (E-Gitarre): Vor Corona haben wir in verschiedenen Teilen von Österreich und in Deutschland gespielt. Durch Corona ist das leider weniger geworden. Wir sind schon bei größeren Veranstaltungen über mehrere Tage – auf Kongressen – aufgetreten. Wir haben schon in Schladming, in Oberösterreich oder Salzburg gespielt.

Manuel Graf (Keys/Gesang): Wir waren auch beim PraiseCamp24 (Anmerkung: christliches Jugendcamp) und beim Himmelsstürmer (Anmerkung: eine überkonfessionelle Lobpreis- und Gebetsinitiative) dabei. Und auch in Kufstein haben wir vor ein paar Monaten gespielt. Vor Corona waren wir viel in Deutschland unterwegs und es hat uns dann schon auch gefreut, dass wir in Österreich Fuß fassen konnten. Unser Herz schlägt auch dafür, dem Land zu dienen, damit in diesem Bereich auch bei uns etwas weitergeht.

Der coolste Gig

Was war euer coolster Gig bis jetzt?

Jonathan Kugler (Drums): (Lacht.) Als Schlagzeuger sage ich: Überall, wo ich laut spielen kann – also nicht wie in der Kirche, in der ich mich mit Besen und kleinen Sticks verstecken muss. Je größer die Bühne, desto mehr kann ich rauslassen.

Jonas Tödtmann (E-Gitarre): Ich glaube, der coolste Gig ist schon einige Jahre her, eben in Deutschland in Baden-Württemberg, da haben wir mal vor 1.000 Leuten gespielt. Das war auch ein Kongress. Das war richtig cool. Das war in der Hochphase, als die Dinge für uns etwas größer geworden sind. Das ist etwas, das in Erinnerung bleibt.

Manuel Graf (Keys/Gesang): Ja, da haben wir als Vorband von der Outbreakband gespielt an diesem Wochenende. Das war auch mein Highlight. Ich habe damals meine Stimme verloren. Wir hatten uns richtig gut vorbereitet auf das Festival und dann hatte ich drei Tage keine Stimme. Für mich war ein Highlight zu sehen, dass das nicht das Entscheidende ist, um anzubeten. Bei so Großveranstaltungen denkt man sich, man möchte zeigen, was die eigene Stimme so hergibt oder was man mit seinem Instrument so gelernt hat. Es ist aber nicht so wichtig, was man kann, sondern wie es im Herzen ausschaut und das war einfach echt wirklich bewegend für mich. Es hat mir so viel Druck weggenommen. Das war für mich der prägendste Auftritt.

Marco Zinner (E-Gitarre): Ich könnte jetzt nicht sagen, was für mich der coolste Gig war. Für mich sind es eher Kongresse, wo wir zwei bis drei Tage am Stück wo auftreten. Dort kann man Beziehungen aufbauen und es bilden sich Freundschaften mit Leuten, die vor Ort sind. Aber vor allem auch die Gemeinschaft, die wir als Band haben. Also mehr Qualitätszeit miteinander als einmal in der Woche für die Bandprobe. Das ist für mich so ein Highlight. Es geht gar nicht so um die Musik, sondern mehr darum, wohin wir fahren, was wir erleben und wen wir kennenlernen.

Wer schreibt bei euch die Texte oder komponiert die Musik?

Manuel Graf (Keys/Gesang): Den Großteil mache ich, aber wir haben eine Phase am Anfang gehabt, da haben wir viel nachgespielt. Dann hatten wir eine Zeit, in der wir ganz viel übersetzt haben. Beim Schreiben mache ich einen Großteil, wobei wir auch zwei bis drei Songwriting-Wochenenden gehabt haben, wo wir zusammen etwas geschrieben haben. Es ist auch etwas sehr Intimes, wie ein Lied entsteht. Aber da wollen wir auch noch mehr zusammenwachsen.

Was Glaube für Betont Worship bedeutet

Was bedeutet Glaube für euch? Eine Frage an jeden Einzelnen.

(Alle lachen.)

Jonathan Kugler (Drums): Ich bin in einem gläubigen Elternhaus aufgewachsen, was für mich ein großes Privileg ist, schon von klein auf mitzubekommen, was es heißt, sein Leben an Jesus festzumachen. Daher kenne ich es auch gar nicht anders. Aber ich habe in meinem Leben gemerkt: Diese Entscheidung möchte ich nicht missen, Jesus in meinem Leben zu haben. Glaube ist für mich Halt und Hoffnung. Ich merke es bei meinen Kindern, die jetzt schon anfangen, dem nachzufolgen, und das ist für mich einfach das Schönste überhaupt. Man ist nicht allein in Situationen, wo es drunter und drüber geht, und man darf diese Hoffnung über dieses Leben hinaus haben und das ist ganz genial. Und das feiern wir auch mit unserer Band, dass wir immer mit einem Fuß in der Ewigkeit stehen.

Jonas Tödtmann (E-Gitarre): Glauben bedeutet mir alles. Es ist mein Leben und nicht nur ein Hobby, welches man am Wochenende betreibt. Es füllt jeden Tag aus. Es startet in der Früh mit einem Gebet und endet am Abend mit einem. Ich wüsste nicht, wie mein Leben aussehen würde, wenn ich nicht Jesus in meinem Leben hätte und diesen Halt, den er mir gibt. Ich frage mich oft, wie Menschen, die an nichts glauben, eigentlich leben können. Denn ich baue auf das Wissen, dass ich geliebt bin, dass immer ein Halt da ist, wenn alles andere wegbricht. Einfach zu wissen, dass da etwas bleibt und man einen Anker hat, an dem man sich festhalten kann.

Marco Zinner (E-Gitarre): Für mich bedeutet Glaube Perspektive und Frieden. Frieden darüber, dass ich nicht dem entsprechen muss, was die Umstände, die Gesellschaft oder die Menschen mir aufzwingen, sondern dass Gott, dass Jesus mir meine Identität und meinen Wert zuspricht. Und es zeigt sich am Kreuz, wo Jesus stirbt, dass wir wieder mit Gott versöhnt sind, das gibt mir den Halt, den Frieden und die Perspektive auf ein ewiges Leben bei Gott.

Tina Gobald (Gesang): Für mich ist Glauben der Fels in der Brandung. Ich habe da dieses Bild aus der Bibel im Kopf, wo ein Mann sein Haus auf Sand baut und einer auf Felsen. Mit dem Glauben hat man immer ein Fundament, egal wie stürmisch die Zeiten sind.

Jonathan Kugler (Drums): Für mich ist Glaube das, was Jesus sagt. Auch das, was Jesus über mich sagt. Wenn man sich im Leben danach ausrichtet und nicht nach dem, was einem rundherum verkauft wird, dann ist das Glaube.

Und was sind eure Planungen für die Zukunft?

Manuel Graf (Keys/Gesang): Wir treffen uns immer am Anfang des Jahres und machen ein Visionstreffen, bei dem wir schauen, was wir dieses Jahr vorhaben. Dieses Jahr ist es etwas ruhiger. Es muss auch nicht immer alles in Etappen geplant sein. Ich bin ein Träumer und täume sehr gerne groß und oft. Aber derzeit schärfen wir unseren Fokus und konzentrieren uns auf die Aufgaben, die gerade anfallen.

„Nur du“ von Betont Worship

©Betont Worship

Über „Betont Worship“

Die Website von "Betont Worship". Die Songs der Band sind auch auf YouTube zu hören. Zudem ist „Betont Worship“ auch auf Facebook und Instagram zu finden. 

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Autor:
  • Cornelia Grotte
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