Künstliche Intelligenz: Chance oder Gefahr?

36. Weinviertelakademie
Ausgabe Nr. 9
  • Wien und Niederösterreich
Autor:
Minitta Kandlbauer ©Segen oder Fluch: Lena Marie Glaser meint, dass man die Menschen beim Thema KI abholen und mitnehmen muss.

Am 6. März spricht Lena Marie Glaser im Gemeindesaal in Großrußbach über die gewaltigen Herausforderungen durch die künstliche Intelligenz.

"Künstliche Intelligenz ist kein vorübergehendes Trendthema, sondern verändert einschneidend, wie wir leben, wie wir zusammenleben und wie wir arbeiten werden“, sagt Lena Marie Glaser, Expertin für  neues Arbeiten, zum SONNTAG.  Deswegen habe das Thema künstliche Intelligenz „eine immense politische und gesellschaftliche Dimension“, unterstreicht Glaser, die am 6. März bei der „Weinviertelakademie“ in Großrußbach sprechen wird. „Das Thema löst bei vielen Menschen Ängste aus, aber gleichzeitig gibt es auch andere Gruppen, die dem Thema optimistisch gegenüberstehen“, so Glaser. „Die Sichtweisen gehen hier sehr auseinander“, stellt sie fest: „Ich sehe da eine große soziale Lücke entstehen. Und ich finde es gerade im Hinblick auf unsere Gesellschaft, auf ein friedliches Zusammenleben wichtig, dass wir darauf achten, dass alle betroffenen Gruppen gehört, eingebunden und ihre Ängste auch ernst genommen werden.“

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Jobs fallen weg, es entstehen auch neue

Glaser schrieb das Buch „Künstliche Konkurrenz – Künstliche Intelligenz als Jobkiller und Chance“. „Ich sehe die künstliche Intelligenz als Chance und Gefahr. In den Medien herrschte lange Zeit die Erzählung vor, dass sie ein Jobkiller ist. Ich finde, dass dieses Angstmachen eher dazu führt, dass Menschen sich wirklich abgehängt fühlen“, ist Glaser überzeugt. Denn es trage nicht dazu bei, „dass wir uns überlegen, wie man die künstliche Intelligenz sinnvoll einsetzen kann“. Daher sei es „wichtig, die Chancen und Risiken am Radar zu haben“. In manchen Bereichen werde es „sicher Veränderungen“ geben, etwa beim Kundenservice. Glaser: „Ja, es werden Jobs wegfallen. Aber es werden auch neue Jobs entstehen.“ Sie verweist „auf ganz viele Bereiche, in denen Arbeitskräfte händeringend gesucht werden“.

Sie nennt „die Bereiche der Pflege und der Bildung“. „Diese Bereiche könnte man dann durch eine bessere Bezahlung aufwerten“, ist sie überzeugt. „Vor der künstlichen Intelligenz muss man nicht automatisch Angst haben, die künstliche Intelligenz ist nur eine Technologie“, hebt die Expertin hervor: „Möglicherweise aber werden Personen zur Konkurrenz für mich, die sich mit der künstlichen Intelligenz besser auskennen und mehr beschäftigt haben.“ „Uns muss bewusst sein, dass die künstliche Intelligenz von Tech-Konzernen entwickelt wird, die sich um die Menschenwürde keine Gedanken machen“, betont Glaser: „Hier steht nicht im Vordergrund, was der Menschheit hilft, sondern der  Gewinn.“ Deswegen sei die Frage der Gefährdung der Menschenwürde durch die künstliche Intelligenz wesentlich. „Die Technik muss uns Menschen dienen. Dazu braucht es strenge Regelungen“, sagt Glaser.

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Autor:
  • Cornelia Grotte
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