Josef Rögner im Auftrag des Kaplans

Anekdoten
Ausgabe Nr. 4
  • Heiter bis heilig
Autor:
Josef Rögner bei der Visitation durch Kardinal Theodor Innitzer
Josef Rögner (vorne links), damals 14 Jahre alt, bei der Visitation durch Kardinal Theodor Innitzer im Jahr 1954. ©Privat

Josef Rögners Familie lebt seit 1675 in Großengersdorf im Bezirk Mistelbach. Er selbst kam 1940 zur Welt. 12 Jahre lang – von sechs bis 18 Jahren – war er Ministrant in der Pfarrkirche. Sein „erstes öffentliches Amt“, wie er sagt, denn später war er 15 Jahre lang Bürgermeister seiner Heimatgemeinde.

Die Pfarrkirche im Ort war im Winter eiskalt. Es gab keine Heizung und nicht einmal Teppiche, die die Kälte vom Boden ein wenig verringern hätten können. 

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Holzbretter gegen die Winterkälte

Deshalb wurde die Kirche im Winter mit Holzbrettern ausgelegt, die die Kälte abmilderten. Natürlich lagen sie nicht exakt auf, und deshalb bat Pfarrer Otto Patzel die Ministranten, die Bretter nur vorsichtig zu betreten, um eine mögliche Lärmentwicklung zu verhindern. 

Lärm als Gesangsschutz

Kaplan Günther Benesch jedoch hatte eine andere Idee. Er sagte zu den Ministranten: „Ich kann nicht gut singen. Wenn ich singe und ihr um den Weihrauch in die Sakristei geht, könnt ihr fest auf die Bretter steigen. Je lauter, desto besser! Dann hört man mich nicht singen.“ Gesagt, getan. Die Buben gaben ihr Bestes und trampelten in die Sakristei. Offenbar fiel das auf, denn nach der Messe kam von Josef Rögners Großmutter die Bemerkung: „So einepoltern hätt’s net soll’n.“ Er aber konnte ihr erklären, dass er das im Auftrag des Kaplans gemacht hatte. 

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Autor:
  • Bernadette Spitzer
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