„Gott bewegt etwas im Leben der Menschen“

Glaubenszeugnis
Ausgabe Nr. 25
  • Spiritualität
Autor:
Für Katharina Schindelegger ist es eine Herzensangelegenheit Menschen zu begegnen und auf Gott aufmerksam zu machen.
Menschen aufmerksam zu begegnen, ist Katharina Schindelegger ein Herzensanliegen und den Glauben an Gott zu verbreiten. ©Thomas Schindelegger

Zu sehen, wie Gott in anderen Menschen wirkt, stärkt ihren eigenen Glauben, sagt die Pastoralassistentin Katharina Schindelegger, 33. Besonders freut sie sich, wenn Kinder und Jugendliche aus sich heraus den Wunsch äußern, sich taufen zu lassen.

Katharina Schindelegger ist seit zwei Jahren Pastoralassistentin in den Pfarren Ober Sankt Veit und Unter Sankt Veit – Zum Guten Hirten.

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Frau Schindelegger, in den kommenden sieben Wochen werden Sie die Sonntagslesungen im SONNTAG kommentieren. Welche Bedeutung hat das Wort Gottes in Ihrem persönlichen Leben?

Ich lese sehr gern in der Bibel. Bei meiner Sendungsfeier als Pastoralassistentin vergangenen September habe ich eine Bibel von Kardinal Christoph Schönborn erhalten. Darin habe ich die Stellen, die mir viel bedeuten, markiert. Wenn ich Kraft suche, lese ich dort nach. Manchmal bitte ich den Heiligen Geist, mir ein biblisches Wort zu schenken – dafür schlage ich die Bibel an irgendeiner Stelle auf und denke darüber nach, was sie für mein Leben bedeuten könnte.

Sie haben ja auch schon als Studentin mit Kindern gearbeitet. Welche Bedeutung hat da das „Buch der Bücher“?

Auch in der Arbeit mit Kindern habe ich einen sehr biblischen Zugang. Ich nehme in jeder Erstkommunionstunde die Bibel zur Hand, damit die Kinder mit ihr als Buch der Geschichten vertraut werden. Dabei merke ich: Die Kinder vergessen zwar den einen oder anderen Namen, aber an die Geschichten können sie sich immer erinnern.

Worauf legen Sie in der pfarrlichen Kinder- und Jugendarbeit sonst besonderen Wert?

Ich sehe meine große Stärke darin, Kindern und Jugendlichen den Glauben näherzubringen. Das Schöne ist: Kinder sind sehr offen. Sie haben einen so direkten Zugang zu Gott – und ich bemühe mich, diesen zu stärken. Wenn ich ihnen etwa über das Gebet erzähle, betone ich, dass sie mit Gott sprechen können, so wie sie das auch mit mir tun. Sie beten dann für das, was sie beschäftigt, für Mama und Papa, darum, dass die Menschen besser auf die Umwelt aufpassen, und für ihre Haustiere, ihr Pferd, den Hund oder die Katze. Mir ist es ein großes Anliegen, dass die Kinder die Pfarre als ihre Heimat erleben. Ich freue mich deshalb sehr, wenn ich merke, dass sie über die Sakramente hinaus der Pfarre verbunden bleiben.

Sie bereiten auch Schulkinder und Jugendliche auf die Taufe vor.

Das ist faszinierend. Darunter sind Kinder und Jugendliche, die überhaupt nicht kirchlich sozialisiert sind. Sie haben keine Ahnung von vielen christlichen Grundbegriffen. Sie fragen mich zum Beispiel, was die Beichte ist. Gleichzeitig sagen sie, sie möchten getauft werden. Ein Kind erzählte zum Beispiel, dass es einmal große Angst hatte. Auf einmal hatte es das Gefühl, unfassbar geborgen und beschützt zu sein. Erlebnisse wie diese waren für das Kind ein Anstoß, in die Pfarre zu kommen und sich taufen zu lassen. Ich begleite immer wieder Menschen, bei denen Gott etwas in ihrem Leben bewegt. Wenn jemand, der keinen Bezug zu Gott hatte, auf einmal sagt, ‚Ja, ich spüre, da gibt es mehr!‘, stärkt das auch meinen eigenen Glauben.

„Kinder haben einen so direkten Zugang zu Gott – und ich bemühe mich, diesen zu stärken.“ 

Katharina Schindelegger

Was tun Sie darüber hinaus, um Ihre Beziehung mit Gott zu pflegen?

Besondere Kraft schöpfe ich aus der Stille. Oft setze ich mich in leere Kirchen. Häufig wird unterschätzt, welch große Wirkung der Kirchenraum von sich aus hat. So erlebe ich das auch: Allein in einer Kirche fühle ich mich ganz nah bei mir und ganz nah bei Gott.

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Autor:
  • Sandra Lobnig
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