Essen statt Fasten

Anekdoten
Ausgabe Nr. 9
  • Heiter bis heilig
Autor:
Symbolbild Steak
Das Fasten kann selbst für die Gläubigsten unter uns eine Herausforderung sein. ©Murat Ortasil

Mit leerem Magen, kann die Laune nicht gut sein - Das dachten sich auch drei Geistliche auf einem Priesterseminar und stellten beim Fasten ihre eigenen Regeln auf. Hat man sie beim Regelbruch erwischt?

Drei anonym bleiben wollende Geistliche verbrachten mehrere Jahre in einem Spätberufenenseminar in Bayern. Dort gefiel es ihnen sehr gut, aber eine jährlich wiederkehrende Aktion nervte sie: Der Direktor wollte, dass alle 120 Seminaristen fasten sollten. Das dabei gesparte Geld sollte einem missionarischen Zweck zugutekommen.

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Fleisch statt Fasten

Die drei jungen Männer waren gegen diese „Verordnung“, zumal einer der drei sehr dünn war und stets aufpassen musste, kein Gewicht zu verlieren. Sie beschlossen daher eines Tages, das Fastengebot zu ignorieren. Da es im Seminar nichts zu essen gab, gingen sie in den nächsten Supermarkt, kauften marinierte Steaks und bereiteten sie in der Teeküche zu. Der Geruch von Zwieback und Tee im Haus wurde allmählich verdrängt durch den Duft von Steaks. 

Das blieb natürlich nicht unbemerkt. Der Direktor, der seine Autorität angegriffen fühlte, riss die Tür zur Teeküche auf und schrie die genüsslich Speisenden mit hochrotem Kopf an: „Was erlauben Sie sich, Steaks zu essen, während hier alle für den Frieden fasten?!“ Einer der Drei antwortete höflich und ruhig: „Schauen Sie. Ja, das Seminar fastet für den Frieden. Wir aber essen für den Frieden, denn nur ein satter Löwe greift niemanden an.“ Dem Direktor verschlug es die Rede, und er ging wortlos. Und in der Tat – die drei jungen Männer griffen niemanden an.

 

©Wiener Domverlag

Buchtipp: Beten, Herr Pfarrer!

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Beten, Herr Pfarrer! – Anekdoten zwischen Alltag und Altar. Von Bernadette Spitzer, 176 Seiten, ISBN: 978-3-85351-332-3, EUR 27,00 

 

Hier geht es zur Buchbestellung

Autor:
  • Bernadette Spitzer
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