Die reisende Grabplatte

Anekdoten
Ausgabe Nr. 43
  • Heiter bis heilig
Autor:
Leerer Grabstein und Kreuz
Für die letzte Ruhe ganz pragmatisch vorgesorgt. ©Stephan Schönlaub

Erfahre die Geschichte von Pater Hubert Schoiber, der während seiner Wanderjahre als Priester immer eine ganz besondere Grabplatte mit sich trug.

Hubert Schoiber, geboren 1891, war von 1916 bis zu seinem Tod 1964 Benediktiner im Stift Göttweig. Als solcher versah er viele Jahre lang Dienst in verschiedenen Pfarren. Insgesamt waren es zehn, ehe er 1954 ins Stift heimkehrte und fortan Tätigkeiten im Haus innehatte. 

Werbung

Grabplatte auf Wanderschaft

In seinen „Wanderjahren“ hatte Pater Hubert offenbar viel zu tun und Sehnsucht nach Ruhe, denn er ließ für sich eine Grabplatte anfertigen, die er bei jeder Übersiedlung von einer Pfarre zur nächsten mitnahm. Auf der Platte ist zu lesen „Hier schläft in ersehnter Ruhe Pater Hubert Schoiber gest 19….“ Nach seiner Heimkehr wurde sie in einem Abstellraum untergebracht. Das sorgte immer wieder für Heiterkeit. 

Das Ende der Reise

Als Pater Hubert 1964 starb, wurde er aber so wie jeder seiner Mitbrüder auf dem Konventfriedhof begraben und hat einen Grabstein desselben Modells erhalten wie die anderen. Und was ist aus der „Wandergrabplatte“ geworden? Die steht bis heute im selben Abstellraum des Stifts wie damals. 

Adaptiert und erweitert aus Lashofer Clemens, „Net dumm“.

Autor:
  • Bernadette Spitzer
Werbung

Neueste Beiträge

| Leben
Jüdische Familiengeschichte

Die deutsch-israelische Journalistin Sarah Cohen- Fantl steht für eine Generation von Jüdinnen und Juden, die den Holocaust selbst nicht erlebten, aber dessen Spuren bis ins eigene Leben tragen. Als Enkelin von Überlebenden macht sie sich auf eine Reise durch das Trauma ihrer Familie.

| Kunst und Kultur
Buchtipps - Folge 5

"Frieden" ist eine Ursehnsucht des Menschen. Zu kriegerisch waren und sind oft die Auseinandersetzungen. Schon die hebräische Bibel kennt den ersehnten "Shalom", die erfüllte Friedensepoche.

| Spiritualität
Glaubenszeugnis

Im Leben von Manfred Edelmann, 49, Winzer in Göttlesbrunn, fließen Geschäftliches und Privates ineinander. In seinem Beruf, so der leidenschaftliche Gastgeber, „muss man die Menschen lieben“.