Das Amt des Wiener Erzbischofs

Verantwortung und Einfluss
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Das Erzbischöfliche Palais, welches bereits 1276 erstmals urkundlich erwähnt wurde, hat schon viele Wiener Erzbischöfe gesehen.
Das Erzbischöfliche Palais ist Sitz der Wiener Erzbischöfe. Sein Hof ist Treffpunkt bei vielen Veranstaltungen und hier befindet sich sogar ein Kindergarten. ©Erzdiözese Wien/Stephan Schönlaub

Mit dem Amt des Wiener Erzbischofs sind zahlreiche Funktionen und Aufgaben verbunden. Ein Blick auf die Vielzahl der Institutionen und Stiftungen, in denen der Erzbischof eine zentrale Rolle spielt, zeigt die enorme Bandbreite dieser Aufgaben.

Der Wiener Erzbischof übernimmt Funktionen, die weit in das gesellschaftliche, soziale und kulturelle Leben der Stadt und darüber hinaus wirken. 

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Die Rolle des Wiener Erzbischofs im Staatsprotokoll

Das Staatsprotokoll ist ein System von Regeln und Zeremonien, das die Darstellung eines Staates bei offiziellen Anlässen regelt. Es legt auch die Reihenfolge fest, in der Personen bei offiziellen Anlässen auftreten und angesprochen werden. In der protokollarischen Reihenfolge der Republik Österreich ist der Wiener Erzbischof gemeinsam mit dem Salzburger Erzbischof auf Rang 14 (nach den früheren Bundeskanzlern und vor den Landeshauptleuten). Kardinäle rücken in Österreich auf Rang 2 nach dem Bundespräsidenten. Diese Regelung beruht auf der traditionellen Stellung kirchlicher Würdenträger und wurde zuletzt im Konkordat festgelegt.

Die wichtigsten Funktionen des Wiener Erzbischofs

In vielen kirchlichen Stiftungen und Einrichtungen übernimmt der Wiener Erzbischof die Rolle des Protektors. So ist der Wiener Erzbischof unter anderem Protektor des Österreichischen Hospizes zur Heiligen Familie in Israel, Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung Pro Oriente und Protektor der St. Paulus Stiftung für Medienarbeit mit dem SONNTAG und dem Wiener Domverlag sowie der Stiftung Radio Stephansdom und vieler weiterer Organisationen.

Als Protektor steht er für die ideelle und oft auch praktische Unterstützung dieser Einrichtungen, die sich um Bildung, Soziales, Medienarbeit oder den Erhalt kirchlicher Gebäude kümmern.

Daneben ist der Erzbischof Vorsitzender von wichtigen Gremien wie dem Diakonenrat, der Liturgischen Kommission oder dem Otto Mauer Fonds. In diesen Funktionen gestaltet er die Ausrichtung und Arbeit der jeweiligen Gremien maßgeblich mit.

 

Weitere Aufgaben des Wiener Erzbischofs: Verwaltung, Leitung und Repräsentation

Der Erzbischof ist zudem für die Ernennung von leitenden Personen in zentralen sozialen Einrichtungen wie der Caritas der Erzdiözese Wien oder dem Haus der Barmherzigkeit zuständig. In Stiftungen wie der Elli-Brendl-Stiftung oder dem Institutionsfonds übernimmt er die Verwaltung und Vertretung als Stiftungskurator oder Rektor.

Ein Amt mit gesellschaftlicher Reichweite: Netzwerker und Manager

Die Liste der Funktionen reicht von der Protektion sozialer und karitativer Stiftungen über die Leitung pastoraler Gremien bis hin zur Mitwirkung in kulturellen und akademischen Einrichtungen.

Der Wiener Erzbischof ist damit nicht nur spiritueller Leiter, sondern auch Netzwerker, Manager und Repräsentant eines weit verzweigten kirchlichen und gesellschaftlichen Gefüges.

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  • EDW/red
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