22. Juli: Maria Magdalena

Die Kirche und die Frauen
Ausgabe Nr. 29
  • Heiligenschein
Autor:
Maria Magdalena galt jahrhundertelang als neutestamentliche Eva.
Maria Magdalena galt jahrhundertelang als neutestamentliche Eva. ©Irene Unger

Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.

Die Kirche und die Frauen – ein oft leidiges Thema, und sichtbar wird das an unserer heutigen Heiligen, Maria Magdalena. Jahrhundertelang galt sie als neutestamentliche Eva, als Verführerin, wenn nicht gar Prostituierte und Geliebte Jesu und war somit negativ besetzt.

Werbung

Maria Magdalena: Die erste der Jesus erschienen war

Auch in der Frage nach der Zulassung von Frauen zum Priesteramt wurde immer wieder ausgeblendet, dass Jesus ihr als erster erschien und sie beauftragte, seine Auferstehung zu verkünden. Da war es durchaus eine Sensation, dass Papst Franziskus 2016 ihren bis dahin nur „gebotenen Gedenktag“ zu einem „Festtag“ aufwertete, und zwar genau wegen ihrer Rolle als Verkünderin der Auferstehung. Damit ist sie den Aposteln zumindest liturgisch gleichgestellt.

Von Besessenheit befreit

Maria Magdalena ist neben der Mutter Jesu die einzige Frau, die in allen 4 Evangelien vorkommt. Nachdem sie Jesus von Besessenheit befreit hatte – womöglich einer psychischen Erkrankung – schloss sie sich ihm an, sorgte für ihn und folgte ihm nach Jerusalem, im Gegensatz zu seinen Aposteln sogar bis unters Kreuz und ans Grab. Eben dort erschien ihr dann Jesus.

Buchcover Von Bischofsstab bis Besenstiel
©Wiener Dom-Verlag

Das Buch zum Podcast

Heilige, das sind beeindruckende Persönlichkeiten auf allen Kontinenten, in allen Jahrhunderten: Herrscher und Sklaven, Brave und Aufmüpfige, Geistliche und Laien. Diese bunte Schar porträtiert Autorin Bernadette Spitzer in kurzweilig-informativen Geschichten, wobei sie die Besonderheit der jeweiligen Persönlichkeit treffend hervorkehrt. Sie übersetzt die teils sperrigen Quellen in eine heutige Sprache und spart dabei nicht mit einem Augenzwinkern. Die tägliche Auswahl dieser „Vorbilder“ reicht von in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannten, bis hin zu solchen, die erst vor kurzem heilig- oder seliggesprochen wurden. Aufgefrischt durch moderne Illustrationen und bemerkenswerte  Zitate wird das Buch zur täglichen Inspirationsquelle.

 

Bernadette Spitzer
Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr.
Wiener Dom-Verlag.
ISBN: 978-3-85351-294-4

Erhältlich im Webshop des Wiener Dom-Verlags.

Schlagwörter
Autor:
  • Bernadette Spitzer
0:00
0:00
Werbung

Neueste Beiträge

| Leben
Jüdische Familiengeschichte

Die deutsch-israelische Journalistin Sarah Cohen- Fantl steht für eine Generation von Jüdinnen und Juden, die den Holocaust selbst nicht erlebten, aber dessen Spuren bis ins eigene Leben tragen. Als Enkelin von Überlebenden macht sie sich auf eine Reise durch das Trauma ihrer Familie.

| Kunst und Kultur
Buchtipps - Folge 5

"Frieden" ist eine Ursehnsucht des Menschen. Zu kriegerisch waren und sind oft die Auseinandersetzungen. Schon die hebräische Bibel kennt den ersehnten "Shalom", die erfüllte Friedensepoche.

| Spiritualität
Glaubenszeugnis

Im Leben von Manfred Edelmann, 49, Winzer in Göttlesbrunn, fließen Geschäftliches und Privates ineinander. In seinem Beruf, so der leidenschaftliche Gastgeber, „muss man die Menschen lieben“.