3. Juli: Apostel Thomas

Wer zu spät kommt
Ausgabe Nr. 25
  • Heiligenschein
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Thomas wird vor allem in Indien verehrt.
Thomas wird vor allem in Indien verehrt. ©Irene Unger

Wöchentliche Heilige, vorgestellt von Bernadette Spitzer.

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, heißt es. Man könnte meinen, dass es auf den heutigen Hauptheiligen zutrifft, denn nur einmal kam er zu spät, und noch 2000 Jahre später wirft man ihm das vor. Die Rede ist vom Apostel Thomas.

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Wie Thomas Jesus verpasste

Er verpasste Jesus, als der nach der Auferstehung den Aposteln erschien und glaubte den Schilderungen seiner Freunde nicht so recht. Er wollte verständlicherweise einen Beweis, nämlich die Wundmale berühren. Das bot ihm Jesus bei seiner nächsten Erscheinung auch an. Im Neuen Testament steht nicht, dass Thomas das Angebot tatsächlich annahm, aber jahrhundertelang tobten sich Künstler darin aus, ihn zu malen, wie er mit ausgestreckten Fingern in der Seitenwunde Jesu stochert. Man nennt ihn „den Ungläubigen“ . Dabei spricht er als Erster ein Bekenntnis zu Jesus als Gott aus, indem er „Mein Herr und mein Gott“ sagt. Schon lange davor war er bereit, mit Jesus in den Tod zu gehen. Also, von wegen ungläubig.

Thomas: Patron von Ostindien

Sehr verehrt wird Thomas, der bis zu seiner Berufung Fischer war, in Indien. Dort leben die Thomas-Christen, die sich auf ihn zurückführen. Der Legende nach hat Jesus Thomas nach Indien geschickt. Er gründete an der Malabarküste 7 Gemeinden und starb in den 70er Jahren als Märtyrer. Der größte Teil der Thomas-Reliquien wurde angeblich an einem 3. Juli - daher der Gedenktag - im 3. Jahrhundert nach Edessa in der heutigen Türkei übertragen.

Er ist unter anderem Patron von Ostindien.

Buchcover Von Bischofsstab bis Besenstiel

Das Buch zum Podcast

Heilige, das sind beeindruckende Persönlichkeiten auf allen Kontinenten, in allen Jahrhunderten: Herrscher und Sklaven, Brave und Aufmüpfige, Geistliche und Laien. Diese bunte Schar porträtiert Autorin Bernadette Spitzer in kurzweilig-informativen Geschichten, wobei sie die Besonderheit der jeweiligen Persönlichkeit treffend hervorkehrt. Sie übersetzt die teils sperrigen Quellen in eine heutige Sprache und spart dabei nicht mit einem Augenzwinkern. Die tägliche Auswahl dieser „Vorbilder“ reicht von in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannten, bis hin zu solchen, die erst vor kurzem heilig- oder seliggesprochen wurden. Aufgefrischt durch moderne Illustrationen und bemerkenswerte  Zitate wird das Buch zur täglichen Inspirationsquelle.

 

Bernadette Spitzer
Von Bischofsstab bis Besenstiel. Mit 365 Heiligen durchs Jahr.
Wiener Dom-Verlag.
ISBN: 978-3-85351-294-4

Erhältlich im Webshop des Wiener Dom-Verlags.

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