„Wunder sind möglich, auch hier und heute“

Glaubenszeugnis
Ausgabe Nr. 33
  • Spiritualität
Autor:
Schwester Ingrid-Maria betreut das Schönstatt-Heiligtum am Kahlenberg.
Gemeinsam mit ihren Mitschwestern betreut Schwester Ingrid-Maria das Schönstatt-Heiligtum am Kahlenberg. ©Schönstattzentrum Wien-Kahlenberg

Ihre Geschichte mit den Schönstätter Marienschwestern begann mit Ärger über ein Liederbuch. Heute betreut Schwester Ingrid-Maria Krickl das Schönstatt-Heiligtum am Kahlenberg – ihr Traumjob, sagt die 60-Jährige.

Das Schönstatt-Heiligtum ist eine kleine Kapelle am Kahlenberg im 19. Bezirk. Dort leben sieben Schönstätter Marienschwestern.

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Schwester Ingrid-Maria, wie lange sind Sie schon im Orden?

Da muss ich gleich korrigieren, die Schönstätter Marienschwestern sind kein Orden, sondern ein Säkularinstitut, wenn auch ein besonderes. Mit Säkularinstitut verbindet man meist Menschen, die gottgeweiht, aber ohne äußeres Zeichen unerkannt in der Welt leben. Über diese Form hinaus haben wir in unserer Gemeinschaft auch die Möglichkeit für Dach- und Tischgemeinschaft und tragen gegebenenfalls ein religiöses Kleid. Ich gehöre seit 42 Jahren zur Familie der Schönstätter Marienschwestern. 

Sie waren also sehr jung, als sie eingetreten sind. Erst achtzehn Jahre!

Ja, ich habe mich jung dazu entschieden. Als ich Schönstatt kennen gelernt haben, wusste ich: Dafür will ich mich ganz einsetzen. 

Wie sind Sie auf Schönstatt gestoßen?

Eine Mitschülerin hat mir ein Liederbuch aus der Schönstatt-Bewegung gegeben, über das ich mich zuerst einmal ärgerte. Ich kannte nämlich keines der Lieder darin, und in vielen von ihnen kam die ‚Mutter von Schönstatt‘ vor – die kannte ich nicht. Meine Mitschülerin erzählte mir dann von der Schönstattbewegung, und meine Ohren wurden immer größer. Als ich die Gemeinschaft schließlich kennen gelernt habe, war es, als hätte ich den zweiten Teil meiner Seele gefunden.  

  

„Maria geht für uns fürbittend zum Herrn.“

Schwester Ingrid Maria

Sie leben heute mit sechs Mitschwestern am Kahlenberg und betreuen dort das Schönstatt-Heiligtum, eine kleine Kapelle, die Maria, der Dreimal Wunderbaren Mutter von Schönstatt, geweiht ist.

Es ist mein Traumjob, hier für die Leute da zu sein. So viele Menschen kommen und sagen uns, wie viel Kraft und Lebenshilfe sie hier finden. Und ganz viel passiert über die Symbolik des Kruges, der im Altarbereich aufgestellt ist. Dahinter steht die biblische Geschichte von der Hochzeit zu Kana, bei der Jesus das Wasser in Wein verwandelt. Das wiederholt sich hier immer wieder aufs Neue: Maria nimmt unsere Not wahr und geht für uns fürbittend zum Herrn. Die Menschen füllen den Krug mit dem ‚Wasser ihres Lebens‘, mit Freuden, Sorgen, Opfern und Gebeten – symbolisch oder indem sie es aufschreiben und den Zettel dort einwerfen. Große und kleine ‚Wunder‘ geschehen, das bezeugen unter anderem die Rosen, die zum Dank rund um das Heiligtum gepflanzt wurden.

Sie hören viele solcher Geschichten?

Wir hören von vielen Gebetserhörungen, und wir erleben sie selbst. Einmal kam ein Ehepaar in die Kapelle, als wir Schwestern gerade den Kreuzweg beteten. Ihre schwangere Schwiegertochter lag mit erhöhten Blinddarmentzündungswerten im Krankenhaus. Alles war für eine Operation vorbereitet, die Situation war ernst. Wir beteten gemeinsam. Kurz vor der OP stellte der Arzt schließlich fest, dass die Entzündungswerte wieder sanken. Am Abend konnte die Frau mit normalen Werten ohne Operation nach Hause gehen. Hier ist ein Gnadenort. Wunder sind möglich, auch hier und heute. Gott wirkt. 

Noch einmal zurück zu Ihrem Gewand. Tragen Sie es jeden Tag?

Wir Schwestern können uns entweder in Tracht oder in Zivil kleiden. Ich selbst habe in meinem Leben schon beides praktiziert. Es ist für uns eine Frage des Apostolates: Was ist für die Menschen in der jeweiligen Situation und bei einer bestimmten Aufgabe hilfreich? Wir haben Schwestern in allen möglichen Berufen, von der Landwirtschaft, dem pädagogischen, sozialen oder künstlerischen Bereich bis zur Wissenschaft. Mit der Tracht schaffen wir unwillkürlich eine religiöse Atmosphäre. Hier am Heiligtum ist ein religiöser Ort, deshalb trage ich die Tracht. Ich liebe mein Gewand und trage es auch in den Ferien, beim Radfahren oder Bergwandern.

Schlagwörter
Autor:
  • Sandra Lobnig
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