Wo waren Sie, als der Papst starb?
Ihnen gesagt
Wo warst du, als …? Ein individueller Moment ist oft Thema, wenn es ums kollektive Erinnern geht. So darf ich Sie in dieser Ausgabe zur Würdigung unseres verstorbenen Papstes Franziskus mitnehmen zu meinem Ostermontag: Nach drei Wochen in Südamerika landete ich um 10:30 Uhr in Frankfurt.
Der Papst ist tot
Die eintreffenden Meldungen waren knapp: Der Papst ist tot. Seit meinem Aufbruch vom anderen Ende der Welt wurde die Kirchengeschichte weitergeschrieben. 24 Stunden zuvor hatten wir noch in der Auferstehungsfeier in Jorge Bergolios ehemaliger Bischofskirche in Buenos Aires in den Fürbitten für ihn, den Schwerkranken, gebetet.
Innehalten nach dem Tod von Papst Franziskus
Warum halten wir in diesen Tagen inne? Es ist doch interessant, dass der Papst über alle Grenzen und Systeme hinweg als Instanz, wenn schon nicht anerkannt, so doch wahrgenommen wird. Politikerinnen und Politiker jeder Couleur, selbst jene Medien, die der katholischen Kirche wenig zeitgemäße Einstellungen attestieren, beschäftigen sich mit seinem Tod, der sie doch irgendwie betrifft, wenn auch nicht alle betroffen macht.
Der Papst ist nun angekommen
Ja, auch 2025 würde das Leben ohne Kirche anders aussehen und es ist gut, dass einer dazu seine Stimme kraft seines Amtes immer erhoben hat. Franziskus’ Worte waren nicht immer bequem, kamen aber stets von Herzen. Schließlich sollten wir daran erinnert werden, woran wir glauben, welche Aufgaben, Chancen und Verpflichtungen wir haben und wofür wir uns stark machen sollen. Franziskus hat als Papst diese Verantwortung übernommen, die ihm anvertraut wurde. Dafür danken wir ihm. Wir dürfen darüber hinaus glauben, dass er jetzt dort angekommen ist, woran er Zeit seines Lebens geglaubt hat und worüber er nicht müde wurde, zu sprechen: An den einen guten Gott, der für alle Menschen da ist.