Weihnachten im Scherenschnitt

Die Kunstwerke der Josefine Allmayer
Ausgabe Nr. 51
  • Kunst und Kultur
Autor:
Weihnachten: Die Familie freut sich über den Christbaum
Weihnachtsabend: Freude über den leuchtenden Christbaum. ©Univeralsmuseum Kierling/Nachlass Josefine Allmayer
Die kaiserliche Familie feiert Weihnachten. Kaiser Karl, Kaiserin Zita und ihre Kinder Otto und Adelheid.
Beim Christbaum: Kaiser Karl, Kaiserin Zita und ihre Kinder Otto und Adelheid. ©Univeralsmuseum Kierling/Nachlass Josefine Allmayer
Rehe beobachten die Menschen, die am Christtag in die Kirche gehen.
Christtag in Klosterneuburg. ©Univeralsmuseum Kierling/Nachlass Josefine Allmayer
Das Kalenderblatt für den Dezember zeigt die Krippenszene und eine Familie, die vor dem Christbaum feiert.
Heiliger Abend im Kalenderblatt ©Univeralsmuseum Kierling/Nachlass Josefine Allmayer
Weihnachten: Die Hirten kommen zur Anbetung des Jesus-Kindes.
An der Krippe: Anbetung der Hirten, mit gelbem Seidenpapier unterlegt ©Univeralsmuseum Kierling/Nachlass Josefine Allmayer
Glockenornamente umrahmen die Winterszene mit Rehen im Schnee.
Wintertag in Klosterneuburg ©Univeralsmuseum Kierling/Nachlass Josefine Allmayer
Das neugeborene Jesukind liegt in der Krippe.
Stilvolle Kunstarbeit: Das neugeborene Jesukind. ©Univeralsmuseum Kierling/Nachlass Josefine Allmayer

Die Klosterneuburger Künstlerin Josefine Allmayer widmete sich zeit ihres Lebens in ihren kunstvollen Scherenschnitten immer wieder der Geburt Jesu und Weihnachten. Das Universalmuseum Kierling suchte für den SONNTAG besondere Stücke aus.

Josefine Allmayer (1904-1977) war das älteste von sechs Kindern des Tapezierers Hans Allmayer (1877-1955) in Kierling bei Klosterneuburg. Der künstlerisch begabte Vater verdiente mit Scherenschnitten zum kargen Verdienst der großen Familie dazu.

Noch bevor Josefine eine Schere benützen durfte, „zupfte“ die Vierjährige geschickt aus Papier Blumen, Tiere und Gegenstände. Ein Jahr später konnte sie endlich eine Schere verwenden. Als sie 12 Jahre alt war, verkaufte der Vater den Scherenschnitt „Winterwald“ um 4 Kronen – was dem heutigen Wert von 7,38 EUR entspricht. Ihre Motivation wurde jedenfalls angestachelt, den Scherenschnitt künstlerisch-professionell zu betreiben – mit Erfolg. Kurz vor ihrem 16. Geburtstag wurden erstmals Werke ausgestellt.

Seidenpapier wirkt wie Malerei 

Hervorragend war Josefines Technik, die Scherenschnitte mit farbigem Seidenpapier zu hinterlegen, manchmal in mehreren Lagen. Dadurch erzielte sie eine erstaunlich dreidimensionale Wirkung. Die hauchdünnen Papiere wurden so geschickt angebracht, dass sie manchmal mit Malerei verwechselt werden. Neben Landschaften, Blumen und Tieren wurden das Leben auf dem Land, verschiedene Berufe oder berühmte Persönlichkeiten aus Papier geschnitten.

Religiöse Motive verarbeitete sie häufig, da die Familie sehr gläubig war und Kirchen und Klöster zu ihrem Kundenkreis zählten. Infolge fand Josefine ihre Auftraggeber sowohl in Österreich, eine Arbeit wurde beispielsweise für Kaiserin Zita (1892-1989) angefertigt, als auch international. Sogar in skandinavischen Zeitungen erschienen ihre Werke. Für die dänische Zeitung „Aftenpost“ gestaltete sie beispielsweise die Weihnachtsausgabe. Ihre Scherenschnitte wurden in mehr als 500 Büchern, Kalendern und Zeitschriften abgebildet. 


Nach dem Tod Ihres Mannes Josef Scheib 1971 gab sie die Kunst der Scherenschnitte auf. Josefine selbst starb 1977. In Maria Gugging erinnert die „Allmayergasse“ heute noch an Josefine Allmayer und ihren Vater Hans. 

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Autor:
  • Sophie Lauringer
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