Sieben-Kirchen-Wallfahrt: Mit Schwung und Segen unterwegs

300-Jahr-Jubiläum
Ausgabe Nr. 21
  • Wien und Niederösterreich
Autor:
Pfarrer Helmut Klauninger mit jungen Radlern bei der Wallfahrt.
Mit Schwung und Segen unterwegs: Pfarrer Helmut Klauninger mit jungen Radlern bei der Sieben-Kirchen-Wallfahrt. ©Stephan Schönlaub
Die Teilnehmer bei der Radwallfahrt.
Die sportlichen Teilnehmer bei der Radwallfahrt vor der Pfarre Klein-Neusiedl. ©Stephan Schönlaub
Impression bei der Festmesse der Wallfahrt in der Kirche Klein-Neusiedl ©Stephan Schönlaub
Diözesanadministrator Josef Gründwidl gibt natürlich auch bei der Radwallfahrt seinen Segen. ©Stephan Schönlaub
Sieben-Kirchen-Wallfahrt: Kaplan Josip Stankovic, Pfarrer Helmut Klauninger, Administrator Josef Gründwidl, Pfarrvikar Peter Caban, Bürgermeister Robert Szekely und mit Teilnehmern und Ministranten. ©Stephan Schönlaub
Josef Grünwidl hält die heilige Messe im Festsaal von Klein-Neusiedl
Zum Abschluss der Sieben-Kirchen-Wallfahrt: Josef Gründwidl feiert die Heilige Messe im Festsaal von Klein-Neusiedl. ©Stephan Schönlaub

Anlässlich des 300-jährigen Jubiläums der Kirche Klein-Neusiedl begaben sich über 30 Menschen auf eine Wallfahrt mit dem Rad und traten kräftig in die Pedale.

Es ist ein frischer Maimorgen, als sich eine bunte Gruppe von Radlerinnen und Radlern vor der Kirche in Klein-Neusiedl versammelt. Der Himmel ist grau, ein leichter Nieselregen fällt. Doch die Stimmung ist alles andere als trüb. „Das ist mein Lieblingswetter zum Radfahren!“, scherzt ein Teilnehmer aus dem 9. Bezirk. Mit diesem Enthusiasmus beginnt die Sieben-Kirchen Jubiläumsradwallfahrt im Pfarrverband Fischatal Nord – eine Reise, die Glaube, Gemeinschaft und Bewegung miteinander verbindet.

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Eine Wallfahrt zum Jubiläum

Am 17. Mai 2025 machten sich mehr als 30 Pilgerinnen und Pilger auf den Weg, um das 300-jährige Jubiläum der Kirche Klein-Neusiedl zu feiern. Die Route führte durch alle sieben Kirchen des Pfarrverbandes: von Klein-Neusiedl über die Bründlkirche und Rauchenwarth nach Schwadorf, Enzersdorf und schließlich zu den beiden Kirchen in Fischamend.

In jeder Kirche erwarteten die Teilnehmer ein geistlicher Impuls und eine kreative Aktion. So mischten die Radler in Rauchenwarth eine duftende Fußsalbe, gestalteten in Enzersdorf Gebetssteine und lösten in der Dorfkirche Rätsel. Die achtjährige Emma brachte es auf den Punkt: „Am coolsten war das Salben- Mischen. Aber auch das Steine-Anmalen hat Spaß gemacht!“ Die Radwallfahrt brachte Menschen aus allen Gemeinden des Pfarrverbandes zusammen und zog auch Gläubige aus anderen Pfarren der Erzdiözese an. Sogar die Bürgermeister der Gemeinden schwangen sich aufs Rad. Ein Höhepunkt war die Segnung der neu errichteten „Park&Pray“-Plätze durch Pfarrer Helmut Klauninger. Diese Idee verbindet Fahrradtourismus mit spirituellen Momenten und lädt zum Innehalten ein.

"Pfarr-Radler" bei der Wallfahrt

Den Höhepunkt bildete die Festmesse mit Administrator Josef Grünwidl in Klein-Neusiedl. Seine Predigt betonte drei Aspekte: Christsein als dynamischer Prozess, Christen als Brückenbauer und die Bedeutung des Miteinanders im Glauben. Die Radwallfahrt endete mit einer Agape und dem eigens vorbereiteten „Pfarr-Radler“.

Die Initiative ist mehr als ein einmaliges Ereignis: Der Radrundweg bleibt als Teil des Projekts „offene Kirche“ bestehen. Die Strecke hat nur wenige Höhenmeter und ist gut zu bewältigen, im Bereich von Schwadorf bis Fischamend auch für Kinder. Alle sieben Kirchen öffnen ihre Türen, bieten Pilgerstempel und laden zum Erkunden ein. Denn, so Pfarrer Klauninger: „Christsein ist kein Standpunkt, sondern ein Unterwegssein.“

Die Sieben-Kirchen-Jubiläumsradwallfahrt im Pfarrverband Fischatal Nord zeigt eindrucksvoll, wie moderne Glaubensvermittlung aussehen kann. Sie verbindet Tradition mit Spiritualität und körperlicher Aktivität und schafft Räume der Begegnung über Gemeindegrenzen hinweg. In einer Zeit, in der viele Menschen nach neuen Wegen suchen, ihren Glauben zu leben, setzt diese Initiative ein starkes Zeichen: Kirche kann bewegen – im wahrsten Sinne des Wortes, vor allem bei einer Wallfahrt.

Autor:
  • Portraitfoto von Agathe Lauber-Gansterer
    Agathe Lauber-Gansterer
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