Rut: Die treue Begleiterin

Sommerliche Bibelporträts
Ausgabe Nr. 32
  • Bildung
Autor:
Rut ist ein Muster an Solidarität.
Rut ist ein Muster an Solidarität. ©David Kassl

Rut ist eine junge Frau, die Witwe wird. Sie hat als Moabiterin einen Israeliten geheiratet, der mit seiner Familie wegen einer Hungersnot nach Moab gekommen war.

Doch zehn Jahre nach der Hochzeit stirbt ihr Mann. Sie hätte es sich eigentlich denken können, war doch der Name des Mannes Kiljon, und das heißt so viel wie: „Schwächlicher“ oder „Gebrechlicher“. Kinder hat sie keine. Aber eine israelitische Schwiegermutter, deren Mann schon vor Ruts Hochzeit gestorben ist, und eine moabitische Schwägerin, die zeitgleich mit Rut Witwe wird.

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Drei Witwen und ihre Herausforderungen

Drei tote Männer, drei Witwen. Zwei davon sind in Moab daheim, eine wohnt als Fremde im Land. Wenn man bedenkt, dass Witwen schon im eigenen Land ein schweres Leben haben, ahnt man, dass die Schwiegermutter, Noomi, ohne ihren Mann und ohne ihre Söhne kaum Überlebenschancen hat. Jung genug, um noch einmal zu heiraten, ist sie nicht. Ihre Schwiegertöchter jedoch, zumal im eigenen Land, hätten jede Möglichkeit, wieder einen Mann und damit ein gesichertes Auskommen zu finden.

Rut zeigt wahre Hingabe

Deshalb ist es nur vernünftig, dass Noomi ihren Schwiegertöchtern empfiehlt, zu ihren Herkunftsfamilien zurückzukehren. Sie selbst möchte ebenfalls in ihre Heimat zurück: nach Betlehem. Die eine Schwiegertochter, Orpa, befolgt Noomis Rat. Die andere, Rut, nicht. Denn Rut hat eine besondere Eigenschaft: Sie ist treu. Bedingungslos treu.

Rut und Noomi finden gemeinsam Stärke

Ihr Solidaritätsbekenntnis zu ihrer Schwiegermutter ist so liebe- und hingebungsvoll, dass es sogar bei Hochzeiten gerne zitiert wird: „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen ...“ Rut bleibt also bei ihrer Schwiegermutter und folgt ihr in die für sie fremde Stadt Betlehem. Das Leben dort ist natürlich auch nicht sehr viel einfacher als in Moab. Aber den beiden Frauen gelingt das Unmögliche: Ihre gegenseite Solidarität sichert ihnen beiden das Überleben. Wäre die Ausländerin Rut nicht, würde die Israelitin Noomi in ihrer eigenen Heimat verhungern.

Da sagte Rut, die Moabiterin, zu Noomi: „Ich möchte aufs Feld gehen und Ähren lesen, wo es mir jemand erlaubt.“ Sie antwortete ihr: „Geh, meine Tochter!“ Rut ging hin und las auf dem Feld hinter den Schnittern her. Dabei war sie auf ein Grundstück des Boas aus dem Geschlecht Elimelechs geraten.

(Rut 2,2–3)

Die Belohnung ihrer Treue

Und umgekehrt: Wäre Noomi nicht, hätte Rut nie ihren neuen Ehemann kennengelernt. Boas ist ein entfernter Verwandter von Noomi und reich. Er unterstützt sie und lässt Rut auf seinen Feldern reichlich Nachlese halten. Schließlich heiratet er Rut und wird ein guter Ehemann. Damit hat Rut eine neue Familie und wird Mutter.

©Dom Verlag

Buchtipp: CRASHKURS Who is who der Bibel

„CRASHKURS Who is who der Bibel“,

 

Von Elisabeth Birnbaum, Wiener Dom-Verlag, ISBN: 978-3-85351-331-6, EUR 29,90.

 

Das Buch erzählt theologisch fundiert und sprachlich pointiert von den 50 wichtigsten Personen der Bibel, ihren Besonderheiten, ihren Erlebnissen und ihren wichtigsten Erkennungsmerkmalen.

 

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Autor:
  • Portrait Elisabeth Birnbaum
    Elisabeth Birnbaum/RED
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