Papstkreuz im Donaupark: Ein gesegneter Ort
Glaubenszeugnis
Monika Voncina ist Vorsitzende des Vereins ‚Papstkreuz im Donaupark‘. Hier hat der heilig- gesprochene Johannes Paul II. 1983 einen Gottesdienst gefeiert.
Papstkreuz im Donaupark
Der Verein ‚Papstkreuz im Donaupark‘ hieß früher ‚Rettet das Papstkreuz‘. Welche Geschichte steckt dahinter?
Das große Kreuz im Donaupark wurde 1983 anlässlich des Besuchs von Papst Johannes Paul II. errichtet. Am 11. September feierte der Papst dort mit 350.000 Menschen eine Heilige Messe. Es regnete in Strömen und der Papst sprach über Freiheit, die auch Verantwortung bedeutet, über das Gebet in den Familien und über den liebenden Vater. Ich war damals leider nicht dabei, weiß aber, dass diese Botschaft das Herz vieler Menschen berührt hat. Nach dem Papstbesuch ist das Kreuz, übrigens das größte Kreuz in Österreich, mit der Zeit in Vergessenheit geraten. Es hat begonnen zu rosten, Teile sind abgebrochen und heruntergefallen und ein ‚Betreten verboten‘-Schild wurde aufgestellt.
Geplant war, das Kreuz abzureißen und durch eine Kleinskulptur zu ersetzen. Konstantin Spiegelfeld, damals Pfarrer in Sankt Johann Nepomuk, hat das erfahren und einigen Leuten davon erzählt. Für uns war klar: Das Kreuz muss bleiben. Wir haben Unterschriften und Spenden gesammelt – und schließlich wurde das Kreuz renoviert. Seit 2010 beten wir regelmäßig beim Kreuz und feiern einmal im Monat die Heilige Messe.
Sie haben einen großen Aufwand auf sich genommen. Warum genau hat dieser Ort eine so große Bedeutung für Sie und die Mitglieder des Vereins?
Es ist für uns ein Zeichen des Friedens. Interessant ist auch: Das Kreuz ist einem Schiff mit Mast und aufgespannten Segeln nachgestaltet – das Schiff der Kirche im Sturm der Zeit. Für uns sind das Kreuz und seine Umgebung ein gesegneter Ort, der das Erbe von Johannes Paul II. weiterträgt. Wir beten von dort aus für die Stadt und für unser Land. Die Wiese ist wunderschön und immer grün. Kinder und Jugendliche spielen dort Fußball oder Federball, die Leute picknicken dort, der Platz ist offen. Das macht das Besondere aus: Es gibt keine Schwellenangst. Anders als bei einer Kirche. Jeder kann unkompliziert näher kommen. Ich hatte beim Papstkreuz schon oft sehr besondere Begegnungen.
Mit wem zum Beispiel?
Es sind meist junge Männer vor Ort, viele von ihnen Muslime. Viele kennen uns schon und helfen uns, wenn wir zum Beispiel Sitzbänke herantragen müssen. Ihnen sagen wir, dass wir für sie beten – das sind oft sehr schöne kleine Gespräche. Es kommt auch immer wieder vor, dass Menschen vorbeigehen und spontan die Messe mitfeiern.
Sie sind ein Mensch, der keine Scheu hat, mit anderen über den Glauben zu sprechen.
Meine Leidenschaft ist es, anderen von Jesus zu erzählen – überall dort, wo ich gerade bin. Wenn ich das Gefühl habe, das passt gerade, dann mache ich es. Das kann mit dem Handwerker sein, der zu mir kommt, oder mit fremden Menschen auf der Straße, mit denen ich ins Reden komme. Es ist interessant, was für tiefe Gespräche sich dabei ergeben können. Ich hatte zum Beispiel ein iranisches Ehepaar als Nachbarn. Ihnen habe ich immer wieder von meinem Glauben erzählt und irgendwann eine persisch-deutsche Bibel geschenkt. Sie haben sich taufen lassen, und ich bin ihre Taufpatin.
„Meine Leidenschaft ist es, anderen von Jesus zu erzählen – überall dort, wo ich gerade bin.“
Monika Voncina
Gläubigen Menschen fällt es oft schwer, offen darüber zu sprechen, wie wichtig ihnen ihr Glaube ist. Woher nehmen Sie den Mut?
Ich habe den Glauben immer schon gelebt, aber früher nie viel darüber gesprochen. 2010 hat sich das geändert. Ich stand vor dem Turiner Grabtuch und spürte: Ich soll bezeugen, dass Jesus auferstanden ist. Damals hat mir der liebe Gott diesen Mut geschenkt und ich habe ihn immer noch.
Monika Voncina
Alter: 65
Lebensmotto: alles mit Freude tun.
Gott ist für mich: mein ein und alles.
Sonntag bedeutet für mich: ein geheiligter Tag, der anders ist als die anderen.