La pizza – mi piace!

Italienischer Klassiker - Nicht nur im Sommer
Ausgabe Nr. 34
  • Leben
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Die Pizza feiert ihr 135. Jubiläum.
Die Pizza feiert ihr 135. Jubiläum. ©istock
Pizza Stromboli
Pizza Stromboli ©istock
Pizza mit Salat.
Pizza mit Salat. ©Sandra Tauscher
Flammkuchen mit Blutampfer.
Flammkuchen mit Blutampfer. ©Sandra Tauscher
Pizza mit Kohl, Camembert und Pinienkernen.
Pizza mit Kohl, Camembert und Pinienkernen. ©Sandra Tauscher
Weiße Pizza mit Fenchel, Spinat und drei Sorten Käse.
Weiße Pizza mit Fenchel, Spinat und drei Sorten Käse. ©Sandra Tauscher

1889, vor 135 Jahren, schlägt in Süditalien die Geburtsstunde der Pizza, so wie wir sie heute kennen und lieben. Seither hat der traditionell runde, dünne, am besten im Holzofen gebackene Teigfladen einen ungeheuren Siegeszug durch die Welt angetreten.

30 Milliarden Pizzen werden jedes Jahr gegessen. Selbst Papst Franziskus soll eine große Vorliebe für Pizza haben. Im Sommer 1889 soll Raffaele Esposito, einem neapolitanischen „Pizzaiolo“ (Fachausdruck für „Pizzabäcker“), eine große Ehre zuteilgeworden sein: Angeblich wurde er beauftragt, für König Umberto I. von Italien und seine Frau Königin Margarethe, die gerade in Süditalien weilten, eine Pizza zuzubereiten.

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Wie die Pizza Magherita zu ihrem Namen kam

Esposito, Italiener durch und durch und damit mit einer großen Portion Nationalstolz ausgestattet, soll sich entschlossen haben, die Pizza so zu belegen, dass die italienischen Nationalfarben darauf vertreten waren. Neben der roten Tomatensauce und dem weißen Mozzarella legte er deshalb auch einige Blätter Basilikum auf den dünnen Teigfladen. Den Erzählungen nach soll vor allem Königin Margarethe von dem Gericht begeistert gewesen sein, weshalb Esposito die neue Pizza ohne lange zu zögern nach ihr benannt haben soll. Bis heute hat sich der Name, Pizza Margherita, gehalten.

Ob die Geschichte tatsächlich so geschehen ist, ist man sich heute nicht mehr ganz sicher. Trotzdem gehört die Story rund um die italienische Königin und „ihre“ Pizza als Geburtsstunde der Pizza so wie wir sie heute kennen und lieben zur Geschichte der Pizza irgendwie dazu.

Papst Franziskus und die Pizza

Rund 30 Milliarden Pizzen sollen weltweit jedes Jahr genossen werden. Und Pizzaliebhaber finden sich in allen gesellschaftlichen Schichten. Selbst Papst Franziskus ist dafür bekannt, gerne Pizza zu essen. In einem Interview hat er einmal gesagt, dass eines der wenigen Dinge, die er vermisst, seit er Papst geworden ist, die Möglichkeit ist, einfach in eine Pizzeria zu gehen und dort eine Pizza zu essen. Dieses Bedauern dürfte sich schnell herumgesprochen haben. Bei einem seiner Besuche in Neapel wurde dem Papst eine Pizza geschenkt. Pizzabäcker Enzo Cacialli lief einige Meter neben dem Papamobil her und reichte Franziskus die Pizza mit der Aufschrift „Viva il Papa!“ („Es lebe der Papst!“) direkt ins Fahrzeug. Die Tomaten auf der Pizza waren in diesem Fall übrigens gelbe Tomaten – gemeinsam mit dem weißen Mozzarella ergab das die Farben des Vatikans. Enzo Cacialli zeigte sich nach dieser Aktion tief bewegt: „Ich kann es immer noch nicht glauben, dass der Papst die Pizza aus meinen Händen genommen hat.“

Perfekte Pizza im Backrohr?

Aber was braucht es jetzt eigentlich, damit eine Pizza so richtig gut gelingt? Selbstredend beginnt alles mit hochwertigen Zutaten – eine gute, ganz leicht süßliche Tomatensauce, wohlgemerkt nicht „gesüßt“, die Süße kommt aus den Früchten selbst. Hochwertiger Käse, am allerbesten Mozzarella. Ein hochwertiges Olivenöl und frische Kräuter bilden die Basis. Hochwertig sollte aber natürlich auch der Belag sein. Bei einer klassischen Pizza ist der Teig hauchdünn – in Neapel wird er dann traditionell gut durchgebacken, ist aber meist nicht knusprig. In anderen Regionen schwört man dagegen auf eine knusprige Pizza. Wichtig ist in jedem Fall: Ein guter Pizzateig braucht Zeit zum Ruhen und Gehenlassen.

Am besten wird eine Pizza natürlich in einem traditionellen Holzofen. Aber wer hat so einen schon zu Hause? Deshalb hier ein bereits erprobter und bewährter Tipp: Heizen Sie Ihr Backrohr auf 220 Grad vor. Rollen Sie in der Zwischenzeit den Pizzateig auf der bemehlten Arbeitsplatte aus und bestreichen Sie ihn mit der Tomatensauce. Schieben sie die Pizza ins vorgeheizte Rohr und backen Sie sie für 10 Minuten. Nehmen Sie die Pizza heraus und belegen Sie sie nach Lust und Laune und schieben Sie das Blech dann noch einmal für 10 Minuten in den Ofen. Diese Art der Zubereitung macht es möglich, dass der Boden und der Rand knusprig, der Belag aber trotzdem nicht trocken wird.

Ein Flammkuchen ist keine Pizza

In den vergangenen Jahren gesellt sich immer öfter auch der Flammkuchen als „Alternative“ zur Pizza. Eingefleischte Pizzaliebhaber werden da wahrscheinlich entsetzt den Kopf schütteln – ist doch ein Flammkuchen keine Pizza. Ähnlichkeiten gibt es aber schon und wer Pizza gerne mag, sollte vielleicht schon auch einmal einen Flammkuchen versuchen. Der größte Unterschied dabei ist der Belag: Wird eine Pizza mit Tomatensauce, Käse und allerlei anderen Zutaten belegt, finden sich auf dem Flammkuchen, der ursprünglich aus der Region Elsass im Osten Frankreichs stammt, Sauerrahm – oder Crème fraîche – geschnittene Zwiebeln und Speck, manchmal auch noch Pilze.

Der richtige Boden

Aber ganz egal ob Pizza oder Flammkuchen – ein guter Teig muss es schon sein. Wir haben zwei Teige für Sie ausprobiert.

Pizzateig - Grundrezept

Zutaten
● 500 Gramm Mehl
● 1 Packung Bio-Trockenhefe
● 1 kräftige Prise Salz
● 3 Esslöffel Olivenöl
● etwa 250 ml lauwarmes Wasser

Zubereitung
Mehl mit Trockenhefe mischen, dann das Salz und das Öl und schließlich das lauwarme Wasser dazugeben und zu einem glatten, geschmeidigen Teig kneten. An einem warmen Ort 1 Stunde gehen lassen. Dann durchkneten und nochmals gehen lassen. Der Vorgang kann noch zwei bis dreimal wiederholt werden – je nach Zeit und Muße. Anschließend den Teig ausrollen und nach Lust und Laune belegen und bei hoher Temperatur etwa 15 Minuten backen.

Flammkuchen-Teig - Grundrezept

Zutaten
● 500 Gramm Mehl
● 2 Teelöffel Salz
● 2 Esslöffel Olivenöl
● etwa 200 Milliliter Wasser

Zubereitung
Alle Zutaten zügig zu einem glatten Teig verkneten. Wenn der Teig zu trocken erscheint, ein bisschen mehr Wasser dazugeben; wenn er zu feucht ist, dann ein bisschen mehr Mehl. Den Teig in eine Schüssel geben und 30 Minuten ruhen lassen. Dann sehr dünn ausrollen und nach Belieben belegen. Bei möglichst hoher Temperatur im Backofen 7 bis 10 Minuten backen.

Pizza mit Kohl, Camembert und Pinienkernen.

Pizza mit Kohl, Camembert und Pinienkernen

Zutaten
● 1 Grundrezept Pizzateig
● 1 Kohl (gewaschen, entstiehlt, in
Streifen)
● Knoblauch (geschnitten)
● 1 Handvoll Pinienkerne
● Olivenöl
● 1 Ei
● Salz, Pfeffer
● 1 Becher Sauerrahm


Zubereitung
Kohl, Knoblauch und eine Prise Salz in Olivenöl bei mittlerer Hitze andünsten, bis der Kohl weich ist und in sich zusammenfällt. Sauerrahm, Ei, Salz und Pfeffer verquirlen, den Camembert in Scheiben schneiden. Pizzateig ausrollen. Sauerrahmguß darauf verteilen. Dann mit Kohl und Camembert belegen. Zum Schluss mit Pinienkernen bestreuen. Die fertig belegte Pizza im Backofen backen und genießen!

Pizza Stromboli

Pizza Stromboli

Zutaten
● 1 Grundrezept Pizzateig
● 250 Milliliter Tomatensauce
● 100 Gramm Schinken
● 1 Packung geriebener Pizza-Käse
● Oregano
● 1 Ei


Zubereitung
Backrohr vorheizen. Den Teig auf einem Backblech ausrollen. Die Tomatensauce auf dem Teig verteilen, dabei einen Rand von ungefähr 3 bis 4 Zentimeter freilassen. Mit Schinken und Käse belegen, mit Oregano bestreuen. Von der Längsseite her aufrollen, die Enden dabei einschlagen. Die Nahtstelle der Rolle nach unten drehen. Mit einem scharfen Messer an der Oberfläche mehrmals einstechen, damit der Dampf beim Backen entweichen kann. Das Ei verquirlen und die Teigrolle damit bestreichen. Danach mit geriebenem Käse bestreuen. Backen, bis der Teig goldbraun ist – das dauert ungefähr 30 Minuten. Nach dem Backen kurz rasten lassen, der Inhalt ist sehr heiß. In Scheiben schneiden und servieren.

Flammkuchen mit Blutampfer.

Die köstliche Alternative: Flammkuchen mit Blutampfer

Zutaten
● 1 Grundrezept Flammkuchenteig,
● 1 Prise Salz
● 1 Becher Sauerrahm,
● 1 gelbe Zwiebel,
● 100 Gramm Speck
● 1 Handvoll Blutampfer (ersatzweise: Rucola)


Zubereitung
Sauerrahm und Salz vermischen. Zwiebel in feine Ringe, Speck in Streiferl schneiden. Rahm auf dem ausgerollten Teig verteilen, mit Zwiebel-Ringen und Speck belegen. Im Rohr für ca. 15 bis 20 Minuten backen. Den fertigen Flammkuchen mit Blutampfer (oder Rucola) belegen. Wer gerne ein wenig mehr Schärfe hätte, kann Pfeffer und frische Zwiebelringe hinzufügen. Eine Variante: den Speck weglassen, den Teig nur mit Sauerrahm und Zwiebeln belegen und ihn nach dem Backen mit Räucherlachs und frischer Dille garnieren. Himmlisch!

Sandra Tauscher ist Köchin und Foodfotografin.

Rezepte von:

Sandra Tauscher

ist Köchin und Foodfotografin – von ihr stammen unsere köstlichen Rezepte.
sandratauscher.com

Autor:
  • Portraitfoto von Andrea Harringer
    Andrea Harringer
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