Herz zeigen

Friedensstiftung in der Schule
Ausgabe Nr. 3
  • Soziales
Autor:
Doris Marek: "Herz braucht man auf jeden Fall, daher braucht unsere Gesellschaft Herzensbildung."
Doris Marek: "Herz braucht man auf jeden Fall, daher braucht unsere Gesellschaft Herzensbildung." ©Gabriele Paar

Wie vier Herzwerte dazu beitragen, selbstbewusst zu wachsen, innerlich aufzublühen und ein bereichernder Teil der Gesellschaft sein zu können. Ein Projekt in der Schule Notre Dame de Sion in Wien.

Jedes Kind ist geliebt – so begegnen wir den uns anvertrauten Kindern. Einzigartig, mit unterschiedlichen Stärken wird jede und jeder angenommen und auf dem Weg begleitet. Wir sind überzeugt, dass durch Beziehung und Begeisterung Begabungen besonders gut entfaltet werden können. Dabei ist auch eine Fehlerkultur notwendig, die Kinder in ihrer Entwicklung fördert und nicht hemmt. Im Sinne von „das kann ich noch nicht“ und „Fehler sind meine Helfer“, werden Kinder in ihrer Freude am lebenslangen Lernen unterstützt. Denn nicht nur physisch machen gesunde Herzwerte das Leben lebenswert ...

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(Mit-)Gefühl: Leben mit Herz

©Gabriele Paar

Sich selbst zu spüren, eigene Gefühle wahrnehmen und ausdrücken zu können, sind Grundlagen dafür, Empathie und Mitgefühl zeigen zu können. Schon André Heller bezeichnete Mitgefühl als Weltmuttersprache, Kardinal Schönborn sogar als Weltmuttersprache des Friedens. Es ist uns ein großes Anliegen, Kinder darin zu unterstützen, diese Weltmuttersprache zu sprechen und nicht verloren gehen zu lassen. Die Expertise auf diesem Gebiet haben unsere Pädagoginnen und ­Pä­da­­gogen, die Gemeinschaft und Solidarität vorleben und Menschen in Gleichwürdigkeit begegnen. Es bedeutet anzuerkennen, dass alle von gleichem Wert sind.

Anteilnahme und helfen, wo Hilfe benötigt wird, das zeigt sich in gegenseitiger Unterstützung, im Trost und Füreinander-einstehen ebenso wie in zahlreichen Spendenaktionen, wo sich Eltern auch besonders engagieren.
 

Respekt

©Gabriele Paar

Wertschätzung und Höflichkeit im Umgang miteinander sollten eigentlich selbstverständlich sein. Gesellschaftlich erleben wir das nicht immer so. Gerade auf Social Media geht es oft alles andere als sozial zu. Ein rauer Umgangston, Hasspostings, Rassismus, da braucht es eine Gegenbewegung. Wie kann man Kindern verantwortungsvolle Freiheit und gelebte Demokratie vermitteln? 

In der Demokratiewerkstatt sind alle Klassensprecherinnen und Klassensprecher eingeladen, um die im Klassenverband eingeholten Anliegen vorzulegen und zu diskutieren. Der Diskurs und nicht die Polarisierung ist das Ziel.
 

Verantwortung

©Gabriele Paar

Wir brauchen Menschen, die bereit sind, Verantwortung in der Gesellschaft zu übernehmen, um die großen und kleinen Herausforderungen zu bewältigen. Der verantwortungsbewusste Umgang mit der Schöpfung und die Bereitschaft, mit Beharrlichkeit, und lebenslanger Neugier und einer gewissen Demut Aufgaben zu begegnen, sind dabei wichtig. Als Teil der Herzensbildung werden Kinder dahingehend unterstützt, eigene Begabung in der Gesellschaft zugutekommen zu lassen – mit Weitsicht und Herz. Digitaler Humanismus ist dabei ein Teil der Herzensbildung. Die Nutzung von neuen Technologien soll dem Menschen dienen, Gutes zu tun. 

In der personorientierten Lernzeit „POLZ“ setzen sich Kinder eigene Ziele, nach ihren Stärken und Interessen, arbeiten selbstständig, erproben kreative Denkansätze, präsentieren und reflektieren. Vorstellungskraft und kritisches Denken sind dabei ebenso gefragt wie Kommunikation und Zusammenarbeit. 
 

Lebensfreude

©Gabriele Paar

Ein Kinderlachen sagt mehr als 1.000 Worte. Es ist der Spirit, der im Haus spürbar ist, die Freude im Spiel, beim gemeinsamen Lernen, an einem Erfolg. Wenn ich Lebensfreude spüre, weiß ich, dass wir etwas richtig gemacht haben. Wie gelingt das? Im verantwortungs- und respektvollen Miteinander entsteht Freude. 

Vorsicht: Mitgefühl darf nicht mit Mitleid verwechselt werden. Im Endeffekt ist niemandem damit geholfen mitzuleiden. Gerade in Krisenzeiten ist es wichtig, dass Kinder spüren, dass sie ein Recht haben, glücklich zu sein. Das bedeutet nicht, wegzusehen oder den Kopf in den Sand zu stecken, sondern darüber zu sprechen, was man dazu beitragen kann, die Welt ein bisschen besser zu machen, wie man helfen kann und wie man sich bewusst macht, wie viel Kostbares Gottes Schöpfung zu bieten hat. Dankbarkeit spielt eine große Rolle. 

Schulporträt Notre Dame de Sion

©Gabriele Paar

Theodore Ratisbonne wird 1802 in eine jüdische, kinderreiche Familie in Strassburg geboren. Während seines Philosophiestudiums setzt er sich mit Gott auseinander. Er lässt sich 1827 taufen und gründet später die Schwestern-Kongregation „Unserer lieben Frau von Sion“, die sich der Erziehung und Bildung aller Kinder verschrieben hat, egal welcher Konfession. Das Mutterhaus in Paris entsendet Schwestern in die ganze Welt – ab 1889 auch nach Wien. Das Haus in der Burggasse 37–39 im siebenten Bezirk wird zunächst als Mädchenschule geführt, ab 1975 werden Buben aufgenommen. Im gleichen Jahr übergaben die Sionschwestern die Schule an das erzbischöfliche Schulamt. Seit 2011 wird die Schule als katholische Privatschule von der Schulstiftung der Erzdiözese Wien geführt. 

Menschen gemeinsam zu bilden ist das Fundament aller Schulen der Schulstiftung der Erzdiözese Wien: ▶ privatschulen.at
 

Autor:
  • Doris Marek
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