Gottes Segen

Neujahr, Oktavtag von Weihnachten – Lesejahr A, 1. Jänner 2023
Ausgabe Nr. 51
  • Sonntag
Autor:
EIn kleiner Bub wird gesegnet.
Ein Segen lässt uns die umfassende Gottesnähe erfahren. ©Pixabay/timokefoto

Kommentar zur 1. Lesung von Elisabeth Birnbaum, Direktorin des Österreichischen Bibelwerks.

Segnen – Gottes Zuwendung

Dieser Segen aus dem Buch Numeri gehört zu den bekanntesten und schönsten Segensgebeten der Bibel. Die Zärtlichkeit, die in den erbetenen Zuwendungen Gottes spürbar wird, ist berührend: ein behütender, Licht verbreitender, Frieden (und damit auch Wohlergehen, Heil-Sein) schenkender Gott, wie viel Geborgenheit liegt darin!

Gottes Namen auf uns legen

Besonders schön ist der letzte Vers. Die segnenden Priester sollen nicht nur etwas herabwünschen, sondern selbst etwas tun: den „Namen“ Gottes auf die von ihnen Gesegneten „legen“. Was bedeutet das?

  • Ein Beziehungsangebot: Wenn mir jemand seinen Namen verrät, lernen wir uns bes­ser kennen und die betreffende Person ist nicht mehr „irgendwer“ für mich. Mit seinem Namen wird auch Gott für uns von einem „Irgendjemand“ zu einem Bekannten.
  • Eine Zusage: Ein Name macht mir eine Person leichter ansprechbar. Ich kann die Person rufen, ihre Aufmerksamkeit erlangen, sie wird auf meine Anrede reagieren. Gott sagt uns diese Ansprechbarkeit zu.
  • Eine Annäherung: Wenn Gottes Name mir nicht nur bekannt ist, sondern auf mir liegt, wie in Num 6 gefordert, dann betrifft, oder besser: berührt er mich als ganzer Mensch. Gott will sich uns nicht „vom Leib halten“, sondern nahe bei uns sein.
  • Und ein Versprechen: Er bleibt dauerhaft bei uns.
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Gottesnähe schenken

Priester, die uns den Segen Gottes zusprechen, sollen demnach diese umfassende Gottesnähe in uns erfahrbar machen. Wenn ihnen gelingt, dass die Segnung auf diese Erfahrung hin durchlässig wird,  beschenken sie uns mit dem Schönsten, was Menschen einander geben können.

1. Lesung Numeri 6,22–27

So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen.

Der Herr sprach zu Mose: Sag zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen:
Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Frieden.
So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen und ich werde sie segnen.

2. Lesung Galater 4,4–7

Gott sandte seinen Sohn, geboren von einer Frau, damit wir die Sohnschaft erlangen.

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Gemeinden in Galátien.
Schwestern und Brüder! Als die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und dem Gesetz unterstellt, damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft erlangen.
Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der ruft: Abba, Vater.
Daher bist du nicht mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch Gott.

 

Evangelium Johannes Lukas 2,16–21

Sie fanden Maria und Josef und das Kind. Als acht Tage vorüber waren, gab man dem Kind den Namen Jesus.

In jener Zeit eilten die Hirten nach Betlehem und fanden Maria und Josef und das Kind, das in der Krippe lag. Als sie es sahen, erzählten sie von dem Wort, das ihnen über dieses Kind gesagt worden war. Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen von den Hirten erzählt wurde.
Maria aber bewahrte alle diese Worte und erwog sie in ihrem Herzen.
Die Hirten kehrten zurück, rühmten Gott und priesen ihn für alles, was sie gehört und gesehen hatten, so wie es ihnen gesagt worden war.
Als acht Tage vorüber waren und das Kind beschnitten werden sollte, gab man ihm den Namen Jesus, den der Engel genannt hatte, bevor das Kind im Mutterleib empfangen war.

 

 

Quelle: Lektionar für die Bistümer des deutschen Sprachgebiets. Authentische Ausgabe für den liturgischen Gebrauch. Band I: Die Sonntage und Festtage im Lesejahr A, Freiburg u. a. 2019. © staeko.net

Autor:
  • Portrait Elisabeth Birnbaum
    Elisabeth Birnbaum
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