Fünf Jahre im Einsatz für die Allerkleinsten

Die Neonatologie in Österreichs größter Geburtsklinik
Ausgabe Nr. 47
  • Leben
Autor:
Wenn ein Baby zu früh geboren wird, braucht es meist umfangreiche medizinische Hilfe. Primarius Roland Berger, DGKS Brigitte Falli und das Team der Neonatologie wissen, was zu tun ist. ©Ondrooo

Seit der Eröffnung vor fünf Jahren wurden auf der Neonatologie im St. Josef Krankenhaus Wien knapp 1.700 frühgeborene und kranke Babys betreut. Vor kurzem wurde die Abteilung um sechs neonatologische Intensivbetten erweitert.

Die Freude ist auch heute noch groß: „Seit der Eröffnung einer komplett neuen Kinderabteilung mit Neonatologie im Juli 2018 können wir auch frühgeborene oder kranke Babys direkt bei uns im Haus betreuen“, erzählt der Leiter der Abteilung, Roland Berger. Davor wurden im St. Josef Krankenhaus Wien Geburten erst ab der 36. Schwangerschaftswoche betreut; hatten Babys nach der Geburt Probleme, mussten sie in andere Spitäler transferiert werden. „Dank der Neonatologie können nun Frauen ab der 28. Schwangerschaftswoche bei uns entbinden, und wir bieten ihnen und ihren Babys ein noch höheres Sicherheitsnetz. Das ist natürlich auch für unsere Mitarbeitenden eine große Erleichterung“, so Roland Berger.

Werbung

Bedürfnisse der Frühchen im Fokus

Bei der Planung und Errichtung der Neonatologie wurde ein Ansatz gewählt, der dem aktuellen Stand der Forschung entspricht: „Im Mittelpunkt steht die familienzentrierte, entwicklungsfördernde Betreuung der Babys. Die Mütter sollen die Babys wenn möglich stillen, die Eltern generell möglichst viel Zeit mit den Frühgeborenen verbringen, mit ihnen kuscheln. Und sie werden frühzeitig – unter Anleitung unserer Pflegekräfte – in die Betreuung der Babys einbezogen. Dieser enge Kontakt fördert die Entwicklung der Kinder enorm“, erklärt Brigitte Falli, Bereichsleiterin der Pflege. Voraussetzung dafür ist ein geeignetes Raumkonzept. So verfügt die Station über mehrere Eltern-Kind-Zimmer, die ein ungestörtes Zusammensein ermöglichen. „Die Eltern sind meist mehrere Wochen mit ihrem Baby im Krankenhaus. Daher ist es uns auch wichtig, dass sie sich bei uns wohl fühlen“, betont Brigitte Falli.

Erweiterung um neonatologische Intensivbetten

Seit Anfang des Jahres verfügt die Neonatologie im St. Josef Krankenhaus Wien nun auch über sechs neonatologische Intensivbetten (NICU-Betten). „Durch dieses ,Upgrade‘ können wir nun auch noch kränkere Neugeborene betreuen, wie zum Beispiel Frühgeborene, die eine invasive Atemunterstützung mittels einer Beatmungsmaschine benötigen“, erklärt Neonatologe Roland Berger. Extreme Frühgeburten oder Babys mit schweren gesundheitlichen Problemen, wie z. B. einem angeborenen Herzfehler, werden jedoch weiterhin an andere, spezialisierte Kliniken weitergeleitet. Wenn voraussehbar möglichst schon vor der Geburt.

Und worauf ist der Primarius fünf Jahre nach Eröffnung der Neonatologie nun besonders stolz? „Der Aufbau einer komplett neuen medizinischen Abteilung ist schon eine große Herausforderung. Aber wir haben das als Team gut gemeistert und uns in den letzten Jahren enorm weiterentwickelt“, sagt Roland Berger. Apropos Team: Die enge Zusammenarbeit zwischen allen Berufsgruppen – von den Medizinern und Medizinerinnen über die Pflegekräfte bis hin zur Sozialarbeiterin – ist in der Abteilung kein Schlagwort, sondern gelebte Praxis. So gibt es regelmäßige gemeinsame Simulationstrainings, in denen medizinische Notfälle geübt werden, spezifische Fortbildungen oder auch Treffen zum fachlichen Austausch zwischen den Berufsgruppen. „Einmal in der Woche haben wir das sogenannte ,Freitagskipferl‘, wo unsere Ärzte und Ärztinnen und Pflegekräfte in einem entspannten Ambiente aktuelle Fälle besprechen. Ziel ist es, unsere kleinsten Patientinnen und Patienten bestmöglich zu betreuen“, so Roland Berger.

Autor:
  • Portraitfoto von Andrea Harringer
    Andrea Harringer
Werbung

Neueste Beiträge

| Soziales
Advertorial

Mit Miina erhalten Sie schnell und unkompliziert genau die Unterstützung, die Sie im Alltag oder in Pflegesituationen benötigen.

 

| Wien und Niederösterreich
Gedanken des Alten Steffl – Teil 8

Der Südturm, liebevoll Steffl genannt, gibt unserer Sommerserie den Titel. Freundlich grüßt er uns und die Menschen, die im Dom ein- und ausgehen. Im letzten Teil unserer Serie lauschen wir den Stimmen des Sommers – zwischen flirrender Hitze, steinernen Mauern und einem überraschenden Chor der Zuversicht.

| Hirtenhund
Hirtenhund

Der Hirtenhund bellt über die Schöpfungsverantwortung, die wir alle haben, um nicht in einen "Erschöpfungszustand" zu kommen.