Die Sorge um die Flüchtlinge

Was wir der Kirche verdanken
Ausgabe Nr. 38
  • Theologie
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Trauriges Bild: Flüchtlinge im Boot auf der Überfahrt über das Mittelmeer – von der Türkei nach Griechenland.
Trauriges Bild: Flüchtlinge im Boot auf der Überfahrt über das Mittelmeer – von der Türkei nach Griechenland. ©istock

Am 29. September begeht unsere Kirche den bereits 110. Welttag des Migranten und der Flüchtlinge, den damals – 1914 – Papst Benedikt XV. erstmals ausgerufen hat. Vor 20 Jahren – 2004 – erschien zudem ein wichtiges Vatikan-Dokument zum Thema Migration.

Am 29. September betet unsere Kirche für all jene, die ihre Heimat auf der Suche nach einem Leben in Würde verlassen mussten. Die Begegnung mit Migranten sei wie mit jedem Bruder und jeder Schwester in Not „zudem Begegnung mit Christus“, schreibt Papst Franziskus in seiner Botschaft zum diesjährigen Welttag. 

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Flüchtlinge: Jesus als Fremder

Jesus selbst sei es, „der hungrig, durstig, als Fremder, nackt, krank und als Gefangener an unsere Tür klopft und um Begegnung und Hilfe bittet“, betont der Papst. Das Letzte Gericht, von dem Matthäus im 25. Kapitel seines Evangeliums berichtet, lasse keine Zweifel aufkommen: „Ich war fremd und ihr habt mich aufgenommen“ (Vers 35) und weiter: „Amen, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“ (Vers 40).

Migration: Immer komplexer

Im Mai 2004 – vor 20 Jahren – hat der damalige „Päpstliche Rat der Seelsorge für die Migranten und Menschen unterwegs“ die wichtige Instruktion „Erga migrantes Caritas Christi“ („Die Liebe Christi zu den Migranten“) veröffentlicht. Darin heißt es unter anderem: „Die heutigen Migrationsbewegungen sind die größten aller Zeiten. In den letzten Jahrzehnten hat sich dieses Phänomen, das heute zirka zweihundert Millionen Menschen betrifft, in eine strukturelle Wirklichkeit unserer Gesellschaft verwandelt und stellt aus sozialer, kultureller, politischer, religiöser, wirtschaftlicher und pastoraler Sicht ein immer komplexeres Problem dar.“
 

Flüchtlinge: Den Fremden lieben wie sich selbst

Dem biblischen Buch Levitikus (Kapitel 19, Vers 34) verdanken wir einen erstaunlichen Vers einer Gottesrede, der das Gebot der Nächstenliebe ausdrücklich auf Fremde bezieht: „Der Fremde, der sich bei dir aufhält, soll euch wie ein Einheimischer gelten, und du sollst ihn lieben wie dich selbst.“ „Davon können wir eine Haltung der Aufgeschlossenheit und des echten Interesses lernen. Es ist sicher gut, Kleider für Flüchtlinge zu spenden. Vielleicht ist es noch wertvoller, ukrainische oder syrische Nachbarn zu fragen, wie es ihnen geht, sie zum Kaffee einzuladen“, sagte der Innsbrucker Alttestamentler 
Jesuitenpater Dominik Markl zum SONNTAG. 

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Autor:
  • Stefan Kronthaler
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