Der Steffl und die jungen Leute
Gedanken des Alten Steffl – Teil 4
Mit großem Interesse habe ich beobachtet, dass sich im Juli und August – wie in jedem Jahr – die Belegschaft des Domes massiv verjüngt hat. Der Grund ist ein ganz einfacher. Es gibt ja im Dom keine urlaubsbedingte Sperre. Als Urlaubsvertretung wurde eine Schar Schüler und Studenten angestellt, die als so genannte „Praktikanten“ verlässlich und gut im Dombetrieb mitgeholfen haben. Dadurch war es vielen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möglich, ihren wohlverdienten Urlaub mit ihren Angehörigen zu verbringen.
Der Steffl zählt nach: 83 Menschen arbeiten im Dom
In diesem Zusammenhang habe ich nachgezählt, wie viele Angestellte es in den verschiedenen Institutionen des Domes gibt. Es sind insgesamt 85 Menschen aus aller Herren und Damen Länder, die hier ihren Arbeitsplatz gefunden haben. Eine stattliche Zahl: Darunter sind natürlich unsere fleißigen Steinmetze, das Verwaltungspersonal, Musiker, Bürokräfte, die guten Seelen der Reinigung im Stephansdom selbst und im Curhaus, Verkaufspersonal im Domshop, die Türmer in der Türmerstube, Mitarbeiter der Dompfarre, Mesner und Aufseher, unsere Domführer und viele andere.
Der Steffl und die Touristen
Nicht nur das Bauwerk soll erhalten und gepflegt werden, auch der Betriebsdienst muss gewährleistet sein. Bei den vielen Gottesdienstbesuchern und Touristen kein leichtes Unterfangen. Damit auch die Liturgie würdig gefeiert werden kann, sind die Organisten und Dommusiker ständig im Einsatz.
Daneben beschäftigen sich manche Mitarbeiter mit der Geschichte und den Kunstwerken des Domes, schreiben darüber und zeigen manche Kostbarkeit dem interessierten Besucher. Viele arbeiten im Hintergrund, stehen nie im Rampenlicht. Und doch ist ihr Einsatz im wahrsten Sinne des Wortes notwendig. Ihnen, den unbekannten und oft übersehenen, sowie den vielen Ehrenamtlichen im Dom selbst, in der Dompfarre, in der Pfarrcaritas und wo auch immer, sei von wahrhaft höchster Stelle aus schriftlich Dank gesagt.
Eine bunte Truppe
Was wäre der Dom ohne diese guten Seelen, die über ihre bezahlten Stunden hinaus, oft in der Freizeit, viele am Wochenende und an den Abenden, treu ihren Dienst verrichten! Jeder und jedem Einzelnen sei gesagt: „Gut, dass es Dich gibt!“
Die bunte Truppe, die hier arbeitet, ist nicht nur ein Beispiel für geglücktes Miteinander, sondern auch ein ansprechendes Zeichen für die Vielfältigkeit in der Kirche. Jeder kann seine Talente und Fähigkeiten einbringen. Unter dem weiten Dach von Sankt Stephan finden alle ihren Platz.

Seien Sie gegrüßt! - Teil 4/8
Gedanken aus 23 Jahren, vormals abgedruckt im Pfarrblatt der Dompfarre zu Sankt Stephan.
Können Steine sprechen? Der Alte Steffl kann! In der Serie „Und schaut der Steffl lächelnd auf uns nieder …!“ im Pfarrblatt von Sankt Stephan tut er seit über 20 Jahren seine Meinung kund: einmal augenzwinkernd und verschmitzt, einmal nachdenklich und mit Sorge, jedoch stets respektvoll und mit Herz.
Aus höherer Perspektive und mit seiner jahrhundertelangen Lebenserfahrung kommentiert der Steffl – wie der Südturm des Stephansdoms von den Wienern gerne auch bezeichnet wird – das aktuelle Geschehen auf dem Stephansplatz und in der Welt um ihn herum.
Wie die Gedanken des steinernen Zeugen konkret zu Worten werden, enthüllt Domarchivar Reinhard H. Gruber in seinem neuen Buch mit einem „Best-of“ der beliebten Beiträge. Bereichert werden die Texte durch eindrucksvolle Fotos, die verborgene Details der Domkirche zeigen und ungewohnte Perspektiven eröffnen.

Zum Autor:
Reinhard H. Gruber ist Domarchivar zu Sankt Stephan in Wien.

Buchtipp:
Reinhard H. Gruber, Seien Sie gegrüßt! Gedanken des Alten Steffl, ISBN: 978-3-85351-336-1, 144 Seiten, EUR 30,00 erhältlich ab 23. 7. 2025
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