Christmette mit einer Maus

Anekdoten
Ausgabe Nr. 51
  • Heiter bis heilig
Autor:
Maus mit Weihnachtsmütze
Feierte mit: Eine Maus stört doch nicht während der Mette. ©Alexander Pytskiy

In der Wiener Pfarre Altsimmering sorgte ein unerwarteter Besucher für Aufsehen, doch Pfarrer Franz Merschl bewahrte die Ruhe.

Es war in der Zeit, in der der 2022 verstorbene Monsignore Franz Merschl sehr geschätzter und beliebter Pfarrer in Wien-Altsimmering war. 

Werbung

Unerwarteter Gast in der Christmette

Die Gemeinde der Pfarre Sankt Laurenz feierte fröhlich und festlich die Christmette in der Barockkirche. Plötzlich sauste vor dem Aufgang zum Altarraum und für alle sichtbar eine Maus umher. Verzweifelt suchte sie einen Unterschlupf. Obwohl sie kein Geräusch von sich gab, war alle Aufmerksamkeit bei ihr. 

Wachsendes Unbehagen

Mit wachsendem Unbehagen beobachteten die Menschen, wie sie sich den Kirchenbänken näherte, und als sie dann sogar durch die erste Reihe lief, hoben manche Besucher rasch ihre Beine. Niemand aber wagte es, zu versuchen, sie zu fangen. Pfarrer Merschl, von der Gemeinde liebevoll „der Chef“ genannt, bekam das alles mit, ignorierte es aber und feierte die Mette würdevoll zu Ende, als wäre nichts geschehen. Nach der Christmette bestürmten ihn viele: „Hast du es bemerkt, Franz, eine Maus ist herumgelaufen!“ Der meinte nur: „Ja, wäre euch denn ein Elefant lieber gewesen?"

©Wiener Domverlag

Buchtipp:

Beten, Herr Pfarrer! - Anekdoten zwischen Alltag und Altar. Von Bernadette Spitzer, 176 Seiten, ISBN: 978-3-85351-332-3, EUR 27,00  

Schlagwörter
Autor:
  • Bernadette Spitzer
Werbung

Neueste Beiträge

| Chronik
Gedenken an Novemberpogrome

Jüdinnen und Juden haben wieder Angst – auch in Europa. Denn der Antisemitismus nimmt sprunghaft zu. Der jüdische Publizist Rafael Seligmann warnt vor Gedankenlosigkeit und Gleichgültigkeit sowie vor der Erbarmungslosigkeit und der Dummheit des Wegschauens.

| Meinung
Ihnen gesagt

Chefredakteurin Sophie Lauringer zeigt auf, dass Klöster auch vielen wichtigen Aufgaben nachkommen und nicht nur mit Problemen kämpfen.

| Leben
Jüdische Familiengeschichte

Die deutsch-israelische Journalistin Sarah Cohen- Fantl steht für eine Generation von Jüdinnen und Juden, die den Holocaust selbst nicht erlebten, aber dessen Spuren bis ins eigene Leben tragen. Als Enkelin von Überlebenden macht sie sich auf eine Reise durch das Trauma ihrer Familie.