Beten: Das tut mir gut
Rosenkranzverein Auersthal
Die zentrale Aufgabe des Rosenkranzvereins Auersthal ist schlicht die Pflege des Rosenkranzgebetes“, sagt der Obmann des Vereins, Helmut Hofer, zum SONNTAG. Über das genaue Gründungsjahr des Rosenkranzvereines gibt es keine schriftlichen Aufzeichnungen. „Erstmals wird auf der Schleife der ersten Vereinsfahne die Jahreszahl 1897 erwähnt. Der Verein dürfte aber schon einige Jahre vorher gegründet worden sein“, betont Hofer. Derzeit besteht der Verein aus 25 Frauenrosen und 14 Männerrosen. Jede Rose setzt sich aus 15 Personen zusammen. „Nicht jede Rose ist voll besetzt und zum Teil sind auch weggezogene Personen weiter dem Verein angehörig. Insgesamt zählt unser Verein derzeit an die 570 Mitglieder“, sagt der Obmann.
Beten: Das ganze Jahr
Die Leitung des Vereines obliegt einem männlichen und einer weiblichen Vorsitzenden. Jede Rose hat einen Vorsteher (Männerrosen) beziehungsweise eine Vorsteherin (Frauenrosen), welche das „Rosenkranzgeheimnis“ im Oktober jeden Jahres an die Mitglieder verteilen. Dieses zugeloste „Gesätzchen“ sollte dann das ganze Jahr über täglich gebetet werden. Die Mitglieder leisten bei der Übergabe eine freiwillige Spende, mit welcher auch Projekte der Pfarre unterstützt werden. Die 39 Vorsteherinnen und Vorsteher bilden zusammen mit den beiden Vorsitzenden die Generalversammlung, die jedes Jahr Anfang Oktober zu einer Sitzung zusammenkommt und bei der die Verwendung der Spenden festgelegt wird.
Regelmäßiges Beten statt "Handyschauen"
Hofer selbst ist wie die meisten seiner Altersklasse seit seiner Jugend, seit dem 15. Geburtstag, beim Rosenkranzverein dabei. Das regelmäßige Gebet ist für ihn „eine gute Alternative zum Handyschauen. Es entspannt und zieht meinen Blick weg von den Problemen des Alltags.“ Für die kommende Hauptversammlung Mitte Oktober hat der Verein sogenannte „Finger-Rosenkränze“ angeschafft, die die Vorsteher dann zusammen mit den „Geheimnissen“ verteilen werden. Hofer: „Die haben in der Geldbörse Platz und helfen vielleicht, in ruhigen Minuten ein wenig zu beten statt zum Handy zu greifen.“
Beten: Wenn man zur Ruhe kommen will
„Ich bete den Rosenkranz seit meiner Firmung regelmäßig. Davor kannte ich ihn natürlich auch schon, aber so richtig einen Zugang habe ich erst beim gemeinsamen Pilgern entlang des Weinviertler Jakobsweges im Rahmen meiner Firmvorbereitung gefunden“, berichtet der 21-jährige Student Paul Schellner aus Auersthal dem SONNTAG. Das regelmäßige Rosenkranzgebet ist für ihn „eine Art roter Faden im Alltag: Immer dann, wenn man zur Ruhe kommen möchte und den Blick auf das Wesentliche konzentrieren will, hilft es, den Rosenkranz zu beten und dadurch Struktur zu bekommen.“ Wie viel er betet? Schellner: „Ich sehe das sehr unkompliziert. Ich denke, dass jeder und jede seinen eigenen Zugang zum Rosenkranzgebet finden muss und dann immer, wenn es notwendig ist, sich dadurch besinnen kann.“ Ob er gerne betet? Schellner: „Ja, ehrlich gesagt schon. Natürlich nicht jeden Tag gleich viel, aber ich spüre: Das tut mir gut.“
Oft auch ein kurzes Stoßgebet
„Der Rosenkranz wurde bei uns in der Familie schon gebetet, als ich noch ein Kind war. Beim Rosenkranzverein bin ich seit 33 Jahren“, erzählt Agathe Vock aus Auersthal. „Das Rosenkranzgebet lässt mich im oft stressigen Alltag zur Ruhe kommen und hilft mir, bei schwierigen Entscheidungen eine Lösung zu finden“, unterstreicht die 60-jährige Behindertenbetreuerin. Wie viel sie betet? „Damals wurde mir gesagt, dass ich täglich zehn Gegrüßet seist du Maria mit meinem zugeteilten Rosenkranzgesätzchen beten darf“, sagt Vock: „Natürlich steht es jedem frei, mehr zu beten.“ Sie betet gern: „Vorformulierte sowie freie Gebete sind für mich sehr wichtig. Oft schicke ich auch ein kurzes Stoßgebet zum Himmel.“
Beten: Rosenkranz auch von Leo XIV. empfohlen
Der Rosenkranzverein ist in der Spur des Papstes. Leo XIV. rief am 24. September die 1,4 Milliarden Katholikinnen und Katholiken weltweit zum Gebet um den Frieden auf: Alle Gläubigen sollten im Monat Oktober täglich den Rosenkranz beten.