Podcast: Maximilian Hardegg

Die SONNTAGs-Jause
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Sophie Lauringer und Maximilian Hardegg bei einem Spaziergang.
Chefredakteurin Sophie Lauringer und Maximilian Hardegg bei ihrem Spaziergang am Gutsgelände. ©Markus Langer
Maximilian Hardegg im Rapsfeld.
Maximilian Hardegg ist Landwirt aus Leib und Seele. ©Markus Langer
Raps
Rapspflanze auf einem Feld des Guts Hardegg. ©Markus Langer
Sophie Lauringer und Maximilian Hardegg im Weinkeller.
Sophie Lauringer und Maximilian Hardegg im Sekt- und Weinkeller des Guts. ©Markus Langer
Sophie Lauringer und Maximilian Hardegg in einem prunkvollem Saal des Gutshauses.
Sophie Lauringer und Maximilian Hardegg bei einem Rundgang durch das Gutshaus der Familie Hardegg. ©Markus Langer
Gutsbesitzer Maximilian Hardegg ©Markus Langer
Süßspeise namens Pavlova mit Erdbeeren
Pavlova mit Erdbeeren garniert ©Markus Langer
Vogel Stieglitz
Stieglitz ©Holger Uwe Schmitt/Wikimedia Commons

Die SONNTAGs-Jause hat sich Chefredakteurin Sophie Lauringer auf Gut Hardegg im Weinviertel schmecken lassen. Gutsherr Maximilian Hardegg ist mit Leib und Seele Landwirt und führt seinen Betrieb ganz im Zeichen von Biodiversität und Regionalität. Zur Jause gibt es Pavlova!

Schon fast 30 Jahre lang führt Maximilian Hardegg den Familienbetrieb mit großer Passion. Das Lebensmotto unseres Gastes ist „Biodiversität": Auf dem Gut in der Ortschaft Seefeld-Kadolz wird Artenvielfalt wirklich gelebt. Laut dem Gutsherrn ist Biodiversität unsere „Lebensversicherung", denn nur durch sie kann eine resiliente Natur gewährleistet werden. Im Zeiten des Klimawandels von höchster Wichtigkeit.

In dieser Podcastfolge wurde aber nicht nur über die Landwirtschaft geplaudert, sondern unter anderem auch über die geschichtsträchtige Vergangenheit der Familie. Auch ein kleines Familiengeheimnis wird gelüftet: Unter uns - die Hardeggs haben einen Vogel ... Die Antwort gibt es im Podcast.

Wertehaltung der Familie Hardegg

Ein weiteres persönliches Anliegen des Diplomingenieurs ist die Regionalität: Für Grundnahrungsmittel wie Mehl oder Erdäpfel bekommen österreichische Bäurinnen und Bauern oft nur 1-2 Prozent des Kaufpreises. Hardegg empfindet das als Affront gegenüber der Arbeit der Landwirte und fordert mehr Wertschätzung. „Nur durch Regionlität ist eine faierer Branche zu erreichen, denn diese kürzt Wege ab. Dadurch schneiden weniger Leute mit und am Ende bleibt den Landwirten mehr."

Sein Betrieb ist auch das Zuhause von 1.000 Muttersäuen. Diese werden ausschließlich mit Pflanzen gefüttert, die am Gut wachsen. Der entstehende, qualitativ hochwertige Dünger wird im Gegenzug wieder dem Boden zugeführt. So ist es über Jahrzehnte gelungen, den eigentlich sandigen Boden des oberen Weinviertels urbar zu machen.

„Der Wert des Fleisches ist immer noch da." Der Landwirt ist der Meinung, dass eine ausgewogene Ernährung, mit bedachtem Fleischkonsum, durchaus gut für den Menschen ist. „Was würden Sie dann einem Veganer sagen?" Gutsherr Hardegg: „Das schöne an unserer Gesellschaft ist, dass jeder essen kann, was er will. Das soll auch so bleiben - natürlich auch anderes herum. Wer Fleisch essen möchte, soll auch gutes Fleisch bekommen."

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„Wir arbeiten nicht nur für uns, sondern auch für die Allgemeinheit."

Pavlova mit frischen Erdbeeren und Schlagobers

Vladka, die Köchin der Familie, hat eine herrliche Pavlova mit frischen Beeren zubereitet und das Rezept dem SONNTAG handgeschrieben beim Besuch mit gegeben. Ein Tipp: Am besten mit ganz viel Schlagobers genießen.

Wein und gutes Essen - ein Betrieb mit vielen Besonderheiten

„Stillstand ist für einen Betrieb gefährlich. Man muss sich immer weiterentwickeln", und genau das hat der Gutsherr in den letzten 30 Jahren gemacht. Sein Betrieb ist geprägt von Innovation und Erfindertum: Im hauseigenen Hofladen gibt es sogar Pizzamehl. Ende Juni wird es zum ersten Mal ein 7-Gang Degustationsmenü in Kooperation mit einem regionalen 2-Hauben-Lokal geben, im malerischen Ambiente des Gutshauses. Maximilian Hardegg meint: „Ich liebe es, neue Sachen zu kreieren."

Eine weitere Besonderheit ist das ein Kilometer lange Kellersystem, das bei der Konstruktion direkt in den sandigen Untergrund gestochen wurde. Der Sand stammt noch aus der Zeit, als über der Fläche des heutigen Landes noch das Urmeer war. Dieser trägt die Kellergänge von ganz alleine. So ist ein Gangsystem entstanden, das sich herrvorragend für die Kelterei eignet. Auch noch heute lagern hier verschiedenste Weine und Sekte. Die Erzeugnisse können im online Shop des Guts oder vereinzelt auch im Lebensmittelhandel erstanden werden.

Zur Person

Maximilian Hardegg ist Nachkomme einer 900 Jahre alten Familie. Er hat seine Schulzeit im Internat am Theresianum verbracht und ist  in den 1980er-Jahren nach Deutschland gegangen, um dort Agrarwissenschaften zu studieren. „Den großen Vorteil, den ich dadurch hatte, war, dass ich zehn Jahre, bevor Österreich überhaupt der EU beigetreten ist, in Deutschland schon mit der EU-Landwirtschaft konfrontiert wurde."

Hardegg wird in naher Zukunft den Betrieb an seinem Sohn übergeben: Alexius ist 27 Jahre alt und passioniert für die Arbeit am Gut. Er selbst hat den Betrieb ebenfalls von seinem Vater übernommen: „Der Generationenwechsel ist die Transaktion des Lebens."

Der Vogel-Versteher

Ein weiters Herzensprojekt des Gutsherren ist die Singvogelzählung. Er ist Teil eines weltweiten Programmes, das sich zur Aufgabe gemacht hat, den Singvogelbestand zu dokumentieren. Der traurige Hintergrund: Die Zahl der Singvögel nimmt jährlich ab. Max Hardegg füttert die Sing- und Zugvögel das ganze Jahr über und sorgt so dafür, dass sie kräftig genug sind, um sich fortzupflanzen.

Der kleine Stieglitz ist sein persönlicher Liebling. Mit seinem bunten Federkleid war die kleineste Finkenart auch bei den Barockmalern Italiens ein beliebtes Motiv. Der Stieglitz, auch Distelfink genannt, symbolisiert mit seinem rot gefärbten Kopf auch den Leidensweg Christi. Die Vorliebe für die Distel erinnert an die Dornenkrone Jesu.

 

Süßspeise namens Pavlova mit Erdbeeren

Das Rezept zur SONNTAGs-Jause

 

Ein Rezept von Vladka, Köchin auf Schloss Hardegg.

 

Pavlova mit Beeren
 

Zutaten für 4 Stück

3 Eiweiß

210 Gramm Zucker

Geriebene Zitronenschale

¼ Liter Schlagobers oder alternativ 1/8 Liter Schlagobers und 1/8 Liter Mascarpone

1 Schale Erdbeeren und 1 Schale Heidelbeeren

Frische Minze

 

Zubereitung

Das Eiweiß mit dem Zucker und der Zitronenschale mit einem Mixer zu festem Schnee schlagen.

Die Masse in einem Spritzbeutel in kreisförmig auf ein Backpapier aufdressieren. Auf dem Rand noch einen Kreis aufspritzen, damit eine Schale entsteht.

Bei ca. 110 Grad im vorgeheizten Backrohr für 1,5 Stunden backen. Das Backrohr in dieser Zeit nicht öffnen!

Schlagobers oder Schlagobers mit Mascarpone aufschlagen

Erdbeeren (oder anderes Obst), waschen, trocknen und aufschneiden

Die ausgekühlten Pavlova mit Schlagobers-Creme füllen und mit Obst und frischer Minze dekorieren

Die einzelnen Pavola an Desserttellern anrichten oder auf einer Platte auflegen.

Autor:
  • Sophie Lauringer
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