Klimaschutz: Papst Franziskus meint es ernst

Meinung: Markus Gerhartinger
Ausgabe Nr. 41
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Papst Franziskus' Klimaappell: Wiener Umweltbeauftragter analysiert 'Laudate Deum'. ©Vatican Media
"Das Bewusstsein, dass Gott die Erde für uns geschaffen hat und uns anvertraut hat, sollte eine zusätzliche Motivation für die Bewahrung der Schöpfung sein", so Markus Gerhartinger. ©Stephan Schönlaub

Die klare Sprache des Papstes in "Laudate Deum" inspiriert Gerhartinger, sich weiterhin energisch für den Klimaschutz einzusetzen.

Markus Gerhartinger ist Umweltbeauftragter der Erzdiözese Wien. Er kommentiert das Apostolische Schreiben „Laudate Deum“ von Papst Franziskus.

Wir kennen es alle: Viel wird überall über den Klimawandel, die Klimakrise geredet. Aber wie schaut es mit unserem Handeln dagegen aus? Was tut jeder Einzelne, was tut die Politik und was die internationale Staatengemeinschaft dafür, dass wir die Klimakatastrophe verhindern? Viel zu wenig, ist die Beobachtung (nicht nur) von Papst Franziskus. Er stellt daher auch am Anfang seines Schreibens unmissverständlich klar, dass seit der Veröffentlichung der Enzyklika „Laudato Si‘ vor rund 8 Jahren viel zu wenig unternommen wurde und die gesamte Menschheit zu wenig für eine lebenswerte Erde gemacht hat: „Uns fehlen ausreichende Maßnahmen gegen die Klimakrise“ (vgl. 2).

Beeindruckt haben mich in dem Schreiben die klare Sprache und der dringende Wunsch des Papstes, dass alle Menschen und natürlich auch alle Gläubigen den menschengemachten Klimawandel ernst nehmen und ihr Heil nicht in Ausflüchten und Relativierung des Klimawandels suchen. Er versucht uns auch klarzumachen, dass allein mit „technischen“ Lösungen (technokratisches Paradigma – vgl. 20) wir die Welt nicht retten werden und setzt große Hoffnungen in die nächste Klimakonferenz, die KOOP 28, die im Dezember 23 in Dubai stattfindet. Man spürt im Text, wie wichtig und bedeutsam es für Papst Franziskus ist, dass die nächste internationale Konferenz ein Erfolg wird: „Sie muss die Energiewende besser unterstützen“ (vgl. 59), ist Papst Franziskus überzeugt. Er wird auch hier sehr klar: Es braucht verbindliche Formen der Energiewende, die effizient, verpflichtend und leicht überprüfbar sind.

Im letzten Teil möchte er die Gläubigen an die Beweggründe erinnern, die sich aus dem Glauben ergeben. Papst Franziskus ist überzeugt, dass „echter Glaube nicht nur das menschliche Herz stärkt, sondern das ganze Leben verwandelt, die eigenen Ziele verändert und die Beziehungen zu den anderen wie auch die Verbindung mit der ganzen Schöpfung in ein neues Licht taucht“
(vgl. 61).

Ich bin beeindruckt von der klaren und deutlichen Sprache des Papstes. Es gibt für uns alle genug zu tun! Wir können, wir müssen unseren Beitrag leisten! Das Schreiben ist für mich eine deutliche Ermutigung, den Weg fortzusetzen, mich nach Kräften für die Bewahrung der Schöpfung einzusetzen. Danke, Papst Franziskus.

Laudate Deum im Wortlaut!

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

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