Chance für den Frieden

Gesellschaft für Völkerverständigung
Ausgabe Nr. 35
  • Meinung
Autor:
Josef Höchtl ist Präsident der „Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung“ und war Abgeordneter zum Nationalrat. ©privat

Josef Höchtl, Präsident der „Österreichischen Gesellschaft für Völkerverständigung“, hofft auf Kooperation zwischen den verschiedenen Religionsgemeinschaften.

Bei einer internationalen Konferenz vor einigen Wochen in Budapest formulierte ich Gedanken zu Optionen von  Religionsgemeinschaften, die ich hier weitergeben will.
Zunächst zu den Fakten in Österreich:

  1.  Die Katholiken liegen derzeit bei 52 %, bis zu den 70er-Jahren waren es noch 90 % (!).
  2.  Die Moslems bzw. islamische Gruppen zählten 1971 nur 0,3 %, jetzt sind es 8,3 % (Stand 2022).
  3.  Die Orthodoxen Gruppen verzeichneten noch im Jahre 2001 2,2 %, jetzt sind es 4,9 % (Stand 2022).
  4.  Die verschiedenen Protestantischen Gruppierungen sind mit 3,8 % vertreten.
  5.  Die Buddhisten zählen rund 0,3 %.
  6.  Die Altkatholiken sind im Laufe der Jahre von 0,5 % auf 0,1 % gesunken.
  7.  Die Jüdischen Gruppen umfassen 0,1 %.
  8.  Es gibt noch eine Reihe kleinerer Gruppierungen, wie rund 300 Freikirchen, zusammen haben sie rund 50.000 Mitglieder.

Was ich gerade in dieser Situation der gesunkenen Anteile der Katholiken und Protestanten interessant finde: Die österreichische Bevölkerung – trotz abnehmender direkter Zugehörigkeit – tritt massiv für die Aufrechterhaltung der christlichen Prägung des Landes ein. 4 von 5 Österreicherinnen und Österreichern betrachten – auch wenn sie  nicht Mitglieder einer christlichen Kirche sind – ihr Land derzeit als christliches Land und fordern das auch für die Zukunft. Kann das etwas zum Verständnis unter den Religionsgemeinschaften beitragen? Ich denke und hoffe, dass das eine Grundlage ist, um Möglichkeiten des Friedens über Kooperation von Religionsgemeinschaften zu suchen und zu finden.

Ich empfehle: Niemals aufgeben! Denn es gibt mehr, was die verschiedenen Religionsgemeinschaften eint, als was uns voneinander trennt. Das versuche ich zu vermitteln in vielen Gesprächen mit Angehörigen der verschiedenen Religionsgemeinschaften in Österreich, aber noch mehr international, denn in vielen Ländern geht man leider noch immer mit Gewalt gegen Andersgläubige vor: Dabei gibt es – nach den neuesten Daten – rund 360 Millionen Christinnen und Christen, die  zu einem hohen bis extremen Ausmaß unter Verfolgung und Diskriminierung leiden.

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

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Autor:
  • Josef Höchtl
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