History: Die Geschichte der Erzdiözese Wien
Historischer ÜberblickDie Gründung des Bistums Wien erfolgte 1469 unter Kaiser Friedrich III. durch Papst Paul II., trat aber erst 1480 in Kraft, da Passau die Umsetzung lange blockiert hatte. Der Stephansdom wurde zur Kathedrale. Die neue Diözese, zu der auch das gleichzeitig entstandene kleine Bistum Wiener Neustadt zählte, blieb zunächst territorial und finanziell stark limitiert. 1722/23 wurde Wien unter Kaiser Karl VI. zur Erzdiözese und Metropolie erhoben.
Territoriale Gestalt der Erzdiözese Wien
Die heutige territoriale Gestalt wurde jedoch erst durch die tiefgreifende Diözesanregulierung unter Kaiser Joseph II. (1784/85) geschaffen. Er beendete die Jurisdiktion Passaus in Österreich und das Erzbistum Wien erhielt seinen heutigen Umfang in Wien und dem östlichen Niederösterreich. Gleichzeitig wurde das Bistum Wiener Neustadt aufgelöst und sein Gebiet ging in die neugegründete Diözese Sankt Pölten über. Pfarren außerhalb der Erblande, beispielsweise in Mähren, wurden den dortigen Diözesen zugeschlagen. Die letzte Anpassung erfolgte 1960 mit der Gründung der Diözese Eisenstadt (Burgenland), die ebenfalls der Kirchenprovinz Wien angehört. Bislang hatte Wien 32 Bischöfe, davon 16 Erzbischöfe und 14 Kardinäle. Wien gilt seit dem 18. Jahrhundert als traditioneller Sitz eines Kardinals. Der erste Wiener Kardinal war Melchior Khlesl (1598–1630). Von den 16 Erzbischöfen wurden nur drei nicht zu Kardinälen erhoben. Als Erzbischof ist der Wiener Oberhirte Metropolit der Wiener Kirchenprovinz mit den Suffraganbistümern Linz, Sankt Pölten und Eisenstadt.
Liste der bisherigen Bischöfe und Erzbischöfe von Wien
- Georg von Slatkonia (1513–1522)
- Petrus Bonomo (1522–1523)
- Johann von Revellis (1524–1529)
- Johann Fabri (1530–1541)
- Friedrich Nausea (1541–1552)
- Christoph Wertwein (1552–1553)
- Anton Brus von Müglitz (1558–1563)
- Johann Caspar Neubeck (1574–1594)
- Kardinal Melchior Khlesl (1598–1630)
- Anton Wolfradt OSB (1631–1639)
- Philipp Friedrich Graf Breuner (1639–1669)
- Wilderich Freiherr von Walderdorff (1669–1680)
- Emerich Sinelli (1681–1685)
- Ernst Graf von Trautson (1685–1702)
- Franz Anton Graf von Harrach (1702–1705)
- Franz Ferdinand Freiherr von Rummel (1706–1716)
- Kardinal Sigismund Graf von Kollonitz (1716–1751)
- Kardinal Johann Joseph Graf von Trautson (1751–1757)
- Kardinal Christoph Anton Graf Migazzi (1757–1803)
- Sigismund Anton Graf von Hohenwart (1803–1820)
- Leopold Maximilian von Firmian (1822–1831)
- Vincenz Eduard Milde (1832–1853)
- Kardinal Joseph Othmar Ritter von Rauscher (1853–1875)
- Kardinal Johann Rudolf Kutschker (1876–1881)
- Kardinal Cölestin Joseph Ganglbauer OSB (1881–1889)
- Kardinal Anton Josef Gruscha (1890–1911)
- Kardinal Franz Xaver Nagl (1911–1913)
- Kardinal Friedrich Gustav Piffl CanReg. (1913–1932)
- Kardinal Theodor Innitzer (1932–1955)
- Kardinal Franz König (1956–1985)
- Kardinal Hans Hermann Groër OSB (1985–1995)
- Kardinal Christoph Schönborn OP (1995–2025)