Gedanken zum Kreuzweg

Im Vertrauen leben
Ausgabe Nr. 10
  • Meinung
Autor:
Seit vielen Jahren engagieren sich Maria-Theres und Andreas Welich hauptamtlich und ehrenamtlich gerne in der Kirche. ©privat

Maria-Theres und Andreas Welich leben in Wien und sind seit vielen Jahren hauptamtlich und ehrenamtlich in der Kirche engagiert. Maria-Theres ist diplomierte Erwachsenenbildnerin, Gemeindeberaterin und Organisationsentwicklerin, Andreas arbeitet als Krankenhausseelsorger.

Unser christlicher Glaube ist kein der Welt entrücktes Wohlfühl-Rezept und hat im Fokus auch nicht den zunehmend ambivalenten Trend der Selbstoptimierung. Wenn wir auf unser Zentrum schauen, erkennen wir Jesus Christus, der auf unserer Welt gelebt hat und geliebt, der Menschen geheilt und die Frohe Botschaft verkündet hat, der jedoch verurteilt wurde und am Kreuz gestorben ist. Wir lernen durch ihn zwei Dinge: Hingabe und Treue.

In die Kreuzwege dieser Welt ist trotz allem hineingeschrieben: „Gott ist treu“. Das mag paradox wirken bei all dem Leid, das zu jeder Zeit geschieht und alle Grenzen des Erträglichen viel zu oft überschreitet.

Das Wesentliche in unserer christlichen Spiritualität besteht darin, bis ins Äußerste mit Gott verbunden zu bleiben. Hoffen, glauben, lieben, vertrauen – bis zuletzt. Durch alles Unbegreifliche hindurch.

Wir leben und erleben das Kreuz und Kreuzwege – mitten in der Welt, mitten im Leben.

Möge uns Christus immer wieder aufs Neue bestärken, in der Liebe zu bleiben.

Die Fastenzeit schenkt uns die Einladung zur Reduktion auf das Wesentliche und das Geschenk der Umkehr. Umkehr verändert Blickwinkel und Perspektive. Den Kreuzweg in dieser geprägten Zeit zu beten, bedeutet für uns „Hinkehr“ zu Jesus Christus, bedeutet für uns Eintauchen ins Vertrauen und in die Treue. Es bedeutet für uns vor allem auch, unsere Augen noch mehr zu öffnen für die vielfältigen Kreuzwege von Menschen und Völkern heute und diese im Gebet und in solidarischer Nächstenliebe ein Stück mit zu tragen.

Der Kommentar drückt die persönliche Meinung des Autors aus!

Werbung
Autor:
  • Maria-Theres und Andreas Welich
Werbung

Neueste Beiträge

| Sonntagsjause
SONNTAGs-Jause

Schon seit 30 Jahren wirkt Reinhard Gruber im Wiener Stephansdom - Er ist ein Allwisser, wenn es um das bekannte Bauwerk geht. Das Domarchiv ist in den letzten Jahrzehnten sein Reich geworden.

| Spiritualität
Hoffnungsfroh

Die Bibel ist das Glaubensbuch schlechthin, weil sie vom Glauben erzählt und dazu einlädt, selbst Glaubenserfahrungen zu machen. Hubert Philipp Weber sagt, dass die biblische Hoffnung das Leben prägen soll und kann.

| Spiritualität
Glaubenszeugnis

Als ihre Ehe scheiterte, ging Andrea Lentner durch ein dunkles Tal. Sie glaubte nicht daran, dass sie je wieder glücklich sein würde. Heute unterstützt die Seelsorgerin mit ihrem Onlineprogramm „Aufgerichtet“ Frauen mit ähnlichen Erfahrungen.