Erste weibliche Vorsitzende
Österreichischen Ordenskonferenz
Im Rahmen der Generalversammlung der Österreichischen Ordenskonferenz (ÖOK) am 24. November 2025 wählten die Mitglieder der Österreichischen Ordenskonferenz ihren neuen Vorstand. Neue Vorsitzende ist Priorin Schwester Franziska Madl von den Dominikanerinnen Wien-Hacking, die zuletzt das Amt als stellvertretende Vorsitzende innehatte. Propst Anton Höslinger aus dem Stift Klosterneuburg wurde zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.
Neue Vorsitzende: Erste Reaktionen
In ersten Reaktionen bedankten sich die beiden Neugewählten bei den über 100 wahlberechtigten Ordensoberinnen und -oberen für das entgegengebrachte Vertrauen. Schwester Franziska Madl folgt in der Funktion als Vorsitzende Erzabt Korbinian Birnbacher nach, der als emeritierter Erzabt von Sankt Peter nicht mehr zur Wahl stand. Gemäß den Statuten der Österreichischen Ordenskonferenz können nur höhere Oberinnen und Obere, die aktiv im Amt sind, gewählt werden. Die Amtszeit des neuen Vorstandes beträgt drei Jahre. Die nächste Wahl erfolgt somit im Herbst 2028.
Schwester Franziska Madl über ihre Ernennung: „Ich freue mich besonders, zur ersten Frau als Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz gewählt worden zu sein. Ich finde das persönlich ein sehr schönes Zeichen, dass die Zeit dafür reif ist, dass die sehr gute Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen Ordensfrauen und Ordensmännern so gut funktioniert, dass das möglich ist. Ich danke für das Vertrauen, das mir damit entgegengebracht wird, und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit.“
Propst Anton Höslinger bedankte sich: „Ich danke recht herzlich für das Vertrauen, das uns beiden ausgesprochen worden ist. Ich freue mich, dass erstmals eine Frau gewählt worden ist. Das zeigt auch, dass innerhalb der Ordensgemeinschaften eine Gleichberechtigung selbstverständlich ist. Ich denke, wir werden das Vertrauen erfüllen und gemeinsam für die ganze Ordenslandschaft in Österreich arbeiten.“
Schwester Franziska Madl im Porträt
Schwester Franziska Madl ist 1980 geboren und in der Wachau aufgewachsen. 2001 trat sie in den Predigerorden ein. Sie studierte katholische Fachtheologie und Religionspädagogik an der Uni Wien. Im Laufe der Jahre hatte sie verschiedene Aufgaben inne: Berufungspastoralverantwortliche, Ratsschwester, Novizenmeisterin und Subpriorin. Schwester Franziska unterrichtete Religion, leitete die Krankenhauseelsorge im Sankt Josef Krankenhaus und war Pastoralverantwortliche sowie Vorstandsmitglied im Schulverein der Dominikanerinnen.
Sechs Jahre war sie international als Vertreterin der deutschsprachigen Schwestern in DSE (Dominican Sisters Europe) und DSIC (Dominican Sisters International Confederation) tätig. 2018 wurde Schwester Franziska Madl zur Priorin gewählt. Seit 2019 ist sie im Vorstand und seit 2022 stellvertretende Vorsitzende der Österreichischen Ordenskonferenz. Am 24. November 2025 wählten sie die Mitglieder der Österreichischen Ordenskonferenz zur ersten weiblichen Vorsitzenden. In den vergangenen Jahren absolvierte sie die Ausbildung zur Psychotherapeutin und startete im Jänner 2023 mit einer eigenen Psychotherapie-Praxis.
Probst Anton Wolfgang Höslinger im Porträt
Anton Wolfgang Höslinger wurde am 5. Jänner 1970 in Klosterneuburg geboren. Er trat 1989 in den Orden der Augustiner Chorherren ein und wurde 1998 zum Priester geweiht. Von 1998 bis 2003 war er als Kaplan in der Stiftspfarre Klosterneuburg und von 2003 bis 2005 als Pfarrer in der Stiftspfarre Donaufeld tätig. Von 2005 bis 2016 war er als Novizenmeister und Klerikerdirektor des Stiftes, von 2010 bis 2016 als Sekretär des Abt-Primas tätig. Mit Mai 2016 wurde Anton Höslinger zum Assistenten des Stiftskämmerers und mit Dezember 2021 als interimistischer Kämmerer berufen. Seit 2002 war er auch als Generalsekretär der Österreichischen Augustiner-Chorherren-Kongregation, seit 2005 als Kapitelsekretär und seit November 2021 als Pfarrprovisor in der Pfarre Maria Hietzing tätig. Mit 14. August 2023 wurde er zum 67. Propst des Stiftes Klosterneuburg gewählt. Am 24. November 2025 wählten ihn die Mitglieder der Österreichischen Ordenskonferenz zum stellvertretenden Vorsitzenden.